Frag doch den Undertaker

Wie werden ganz dicke Menschen beerdigt?

In der BILD-Zeitung wurde mit Fotos vom Abtransport einer sehr übergewichtigen Frau berichtet, die in ein Krankenhaus gebracht werden mußte. Dazu fragt eine Leserin:

Die Frau muß ja auch irgendwie bestattet werden. Aber wie geht sowas? Passt die noch in ein normales Bestattungsfahrzeug? Der Sarg wird ja sicher eine Extraanfertigung sein, aber wie wird der dann zum Grab transportiert? Ich könnte mir vorstellen das die auch mit einem Kran in die Grube gelassen wird, aber auf den meisten Friedhöfen passt ein Kran ja gar nicht auf die Wege.Und das Ganze müßte ja auch irgendwie pietätvoll gemacht werden,oder?

Immer häufiger haben wir es mit immer schwereren Personen zu tun, die von Rettungsdiensten oder Bestattern abtransportiert werden müssen. Oftmals handelt es sich dabei im Personen, die sich aufgrund ihrer Leibesfülle gar nicht mehr selbst fortbewegen können oder gar nicht mehr durch die Türen ihrer Wohnung passen und deshalb Bett und Wohnung schon lange nicht mehr verlassen haben.

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Rettungs- und Bestattungsfahrzeuge sind nach DIN-Normen gefertigt, die vom normalen Durchschnittsmenschen ausgehen. Innerhalb gewisser Toleranzen passen da natürlich auch wesentlich größere und schwerere Personen hinein.
Auch wenn der Trend zum Dickerwerden schon länger zu beobachten ist und auch wenn sich Bestatter, Rettungsdienste, Friedhöfe und Krankenhäuser in gewisser Weise auf die dicken Menschen eingestellt haben, so umfasst das allerdings nicht unbedingt diese extrem übergewichtigen Personen mit bis zu 10 oder 11 Zentnern Gewicht.

Hier müssen dann individuelle Lösungen gefunden werden und die Betreffenden müssen sich oft mit Transportlösungen zufriedengeben, die nicht unbedingt die schönsten sind. So kommt für den Abtransport eines so dicken verstorbenen Menschen eben kein Bestattungsfahrzeug mit hübschen Gardinchen mehr in Frage, sondern ein Lastwagen oder Lieferwagen. Auch wird auf die Schnelle kein so großer Sarg zur Verfügung stehen, sodaß die Überführung eben irgendwie so organisiert werden muß, daß sie zweckmäßig ist.

Aufgrund des stets recht großen Interesses von Nachbarschaft und Passanten wird auch immer versucht, den Blick auf die Betroffenen abzuschirmen, was weitere Maßnahmen und weiteres Personal erforderlich macht. Die Sichtschutztücher heißen oft einfach „Gafferlappen“.

Beim Transport und bei der Beisetzung sind Feuerwehr oder Technisches Hilfswerk oft gute Helfer, weil sie über die Geräte und Fähigkeiten verfügen, um schwere Lasten vorsichtig bewegen zu können.

Einäscherungen sind hingegen oft nicht möglich, da die Ofenöffnungen nur für Särge bis zu einer bestimmten Größe gebaut worden sind. Bei Erdbestattungen wird eben ein entsprechend großes Grab ausgehoben. Särge kann man in nahezu jeder beliebigen Größe bekommen, eventuell müssen einige Tage Wartezeit in Kauf genommen werden.

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(©si)