Ich bin nun seit einigen Jahren schon ein stiller, aber sehr interessierter Leser ihres Blogs. Gerade weil ich durch meinen Beruf täglich mit dem Tod konfrontiert bin, ist ihr Blog für mich eine tolle Informationsquelle.
Es ist in meiner Karriere als Rettungsassistent einige Male vorgekommen, das wir unbekannte bzw auch nicht zu identifizierende Tote gefunden haben, bzw zu den Fundorten gerufen wurden. Durch eine Spiegel-TV Dokumentation ist das Thema bei mir wieder in den Fokus gekommen. In der Doku wurde das Grab (ohne Grabstein, Kreuz o.ä) einer unbekannten Toten gezeigt. Ich habe in meiner Jugend mir durch das ministrieren von Beerdigungen mein Taschengeld aufgebessert und deshalb ist mir der Ablauf einer Bestattung geläufig.
Was mich interessiert ist wie die Bestattung einer unbekannten Leiche abläuft. Ist ein Geistlicher vor Ort? Und gibt es eine Art Trauerfeier?
Ich freue mich auf ihre Antwort,
Grüße!
Da kann man keine allgemeingültige Antwort geben.
Das ist von Friedhofsverwaltung zu Friedhofsverwaltung unterschiedlich.
Es liegt aber auf der Hand, daß bei Verstorbenen, deren Identität unbekannt ist, kaum einen Aufwand betreiben wird.
Hier ist ja nicht einmal bekannt, welcher Konfession der Verstorbene angehört hat. Welcher Pfarrer sollte da dann zuständig sein?
Im Allgemeinen werden solche Beerdigungen bzw. Urnenbeisetzungen früh am Tag, vor dem Beginn des üblichen Besucherbetriebs auf dem Friedhof durchgeführt.
In manchen Kommunen bekommen die Namenlosen ein schmuckloses Erdreihengrab. In anderen Kommunen ist die Feuerbestattung der Standard.
Auf vielen Friedhöfen gibt es Abteilungen für Namenlose.
Früher hat man weitestgehend auf die Feuerbestattung namenloser Personen verzichtet, um möglicherweise später noch Zugriff auf die sterblichen Überreste haben zu können.
Heute werden zumeist DNS-Proben genommen, die später ausgewertet werden können. Dann steht einer Einäscherung nichts im Weg.
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Zum Thema ordnungsamtliche Bestattete (zu denen wohl auch die Namenlosen zählen) kann ich noch etwas aus meiner eigenen ehrenamtlichen Arbeit beitragen. In den meisten Kommunen werden, wie beschrieben, Verstorbene ohne bestattungspflichtige Angehörige in einem namentlich nicht bezeichneten Reihenurnengrab bestattet. Ohne Pfarrer oder Trauerfeier. In manchen Kommunen gibt es ehrenamtliche Initiativen, z.T. durch Pfarrer, Hospizleiter, Bestatterverbände usw. gegründet, die Trauernde ermitteln, Todesanzeigen mit Namen veröffentlichen, für Grabplatten sorgen und Trauerfeiern ausrichten, damit diese Menschen nicht sang- und klanglos verscharrt werden. Zuallermeist sind die Namen der Verstorbenen allerdings bekannt und zu den Trauerfeiern kommen oft die Wegbegleiter dieser meist vereinsamten Menschen, seien es Kollegen, Nachbarn oder frühere Freunde.
In einem Fall handelte es sich um einen Mann, bei dem aufgrund der Umstände, unter denen der Leichnam aufgefunden wurde, nicht klar war, ob er eines natürlichen Todes gestorben war. Hier wurde die Leiche zunächst obduziert, und, nachdem sie von der Gerichtsmedizin freigegeben worden war, verbrannt und wie oben beschrieben bestattet.
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In einem Fall handelte es sich um einen Mann, bei dem aufgrund der Umstände, unter denen der Leichnam aufgefunden wurde, nicht klar war, ob er eines natürlichen Todes gestorben war. Hier wurde die Leiche zunächst obduziert, und, nachdem sie von der Gerichtsmedizin freigegeben worden war, verbrannt und wie oben beschrieben bestattet.