Im Artikel „Schlechter Empfang“ erwähnte ich, wie segensreich die Erfindung des Handys für uns Bestatter ist. Wer hier schon länger mitliest, der weiß, daß früher immer jemand neben dem Telefon sitzen bleiben mußte, um die eingehenden Anrufe anzunehmen. Glücklich war, wer dafür eine alte Oma hatte, die nicht mehr viel wegging und noch klar genug im Kopf war.
Aber nicht nur beim Bestattungsunternehmer selbst war das so, sondern auch bei seinen Fahrern und Helfern. Wer Bereitschaft hatte, der mußte beim Telefon bleiben.
Eine kleine Verbesserung waren da die ersten schnurlosen Telefone, da konnte man schon mal bis in den Garten oder zum Nachbarn gehen und für die Fahrer gab es dann die „Piepser“, sodaß wenigstens diese Männer sich in einem größeren Umfeld bewegen konnten.
Mit ganz komplizerten Techniken wurden Rufumleitungen für teures Geld realisiert, damit man wenigstens das Telefon von der Firma nach Hause umstellen konnte.
Nun, diese Probleme sind inzwischen dank der Handy-Technik gelöst.
Nötig ist das Ganze, wei eben nie abzusehen ist, wann jemand stirbt, wann ein Auftraggeber unsere Dienste in Anspruch nehmen will.
Auf einem Bestatterkongreß sagte einmal ein Kollege: „Am Liebsten wäre es mir, wenn die sich alle eine Nummer ziehen und wir die dann abholen, wenn die Nummer dran ist.“
Wirklich, da stirbt ja jeder wann er will und macht sich keine Gedanken darüber, daß er mit diesem rücksichtslosen Verhalten die Bestatter vor große logistische Probleme stellt.
Wir haben diese Sorgen nicht. Zeichner kumi hat einen Schnappschuß von meinem letzten Zusammentreffen mit unserem wichtigsten Zulieferer gemacht:
kumi zeichnet auch auf grafikpolizei.de
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: geheimtreffen, wöchentliches
Geheime Wöchnerinnentreffen bleiben nicht lang geheim, weil bestimmt immer irgendso ein Kind brüllt.
Man sollte immer richtig hinschauen.
Ich habe gerade bei der Überschrift versehentlich gelesen:
„Geheimes Wöchnerinnentreffen“
*ARGS* 😀
Das ist aber auch eine Last, dass die Leute sich zum sterben nie an die Zeiten halten. 😉
Im Schützenverein hier im Kaff wurde letztes Jahr beschlossen dass im Winter nicht mehr gestorben wird, der Fahnenträger hat sich beschwert dass ihm nach dem Trauermarsch am Grab die Finger jedesmal fast abfrieren. 😉
*WÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄLLLLLLLLLZ* göttlich…ihr habt meinen tag gerettet, du tom und kumi
>Mein Vater ist gestorben, können sie bitte kommen?
>Hatte er eine Sterbeversicherung?
>Nein!
>Haben Sie einen Termin?
Mensch, 6 Bestatter in einem Ort werden doch einen Wochenendbereitschaftsdienst hinbekommen. Der Zufallsgenerator gleicht doch alles aus. Nein, stattdessen lauern alle 6 wie die Geier. Macht weiter wie bisher, Ausflüge nur im Umkreis von 20 Km, und den Dienstwagen immer dabei.
Wenn keiner da ist, dann ist halt mal keiner da. Und siehe da, es ging auch und die Erde dreht sich immer noch. Hauptsache kein Herzinfarkt und Sklave des Geschäfts.
Das ist so ähnlich bei den Taxifahrern in der Großstadt. Alle stehen sich 12 Stunden und mehr am Tag die Räder in die Kotflügel und gehen nicht heim , weil jeder Angst hat, der Andere habe eine Fahrt mehr. Würden jedoch ALLE nur acht Stunden im Dienst sein, hätte jeder die gleiche Zahl an Fahrten aber mit weniger Standzeiten, weil nicht so viele unterwegs wären. (Hab selber mal 3 Jahre als Taxler gearbeitet, 12-14 Stundenschichten für 150 DM netto incl. Trinkgeld.)
Oder wie wäre es mit einer gemeinsamen Leitstelle? (Bereitschaftsnummer?)