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Wohin mit der Urne?

Rechtschreibung geprüft

Ich habe ein delikates Problem. Vor sechs Jahren ist mein Mann recht jung gestorben. Ich konnte mir damals nicht vorstellen, ihn in einem normalen Grab zu bestatten. Deshalb habe ich mich dazu entschieden über Umwege die Urne zu bekommen, weil ich die Asche immer mal an einem schönen Platz mit gemeinsamen Erinnerungen verstreuen wollte. Dazu ist es aus zeitlichen Gründen nie gekommen. Jetzt habe ich einen anderen Mann kennengelernt und bin sehr glücklich. Ganz ehrlich gesagt, hat sich die erste Trauer gelegt und ich weiß nicht was ich mit der Urne meines ersten Mannes machen soll.

Das ist ein Problem mit dem wir immer häufiger konfrontiert werden. Es ist leicht im Internet nachzulesen, wie man sich in den Besitz der Totenasche bringen kann. Sehr großmäulig versprechen einige Dienste im Web da so allerhand, bieten aber keine Lösungen für Fälle, in denen die Menschen dann mit der Asche überfordert sind oder bei denen sich die Lebensumstände ändern.

In der ersten Trauer treffen viele die Entscheidung, die Urne und die Asche zu behalten. Später bereuen sie manchmal diesen Schritt und stehen vor ähnlichen Problemen wie die Fragestellerin.

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Soweit mir bekannt, ist das Besitzen der Totenasche keine Straftat sondern nur eine – nicht mit Strafe oder Bußgeld verbundene – Ordnungswidrigkeit. Dennoch können enorme Kosten auf den Aschenbesitzer zukommen, falls die Friedhofsbehörden bzw. das Ordnungsamt Wind von der Sache bekommt. Eine mit Kosten verbundene zwangsweise Beisetzung der Urne steht dann nämlich ins Haus.

Das ist auch der Grund weshalb man sich mit einer solchen Urne unter dem Arm nicht einfach an einen kommunalen Friedhof wenden kann.

„Am Besten wird es sein, wenn man die Asche an einem lauschigen Plätzchen verstreut oder noch besser vergräbt und zwar nur die Asche. Den in der Urne befindlichen ‚Feuerstein‘ mit seiner individuellen und rückverfolgbaren Nummer, sowie den namentlich gekennzeichneten Deckel der Aschenkapsel sollte man nicht zurücklassen“, sagt eine Betroffene.

Totenasche ist steril und von ihr geht keinerlei gesundheitliche Gefährdung aus. Dennoch sollte man einen Platz suchen, der weitab von Spazierwegen usw. liegt. Auch an ein Ausstreuen in einen Fluß oder See ist zu denken.

Im Zweifelsfall sollte man sich ruhig an den Bestatter wenden, der einem die Mitnahme der Asche ermöglicht hat. Oft weiß er noch Wege und Möglichkeiten.

Keinesfalls gehört Totenasche einfach in den Müll.

Fehler durch Lektorin Anya bereinigt.

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Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#Lektorin A #Urne #wohin

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(©si)