Geschichten

Zigarre -3-

Wir waren vorbereitet und warteten darauf, daß Emmerich Fido von Plenken wieder anrief. Der Oberbürgermeister-Kenner wollte ja nochmals anrufen, das hatte er ja angekündigt. Wir, das waren Frau Büser, Sandy und ich. Und wir fühlten uns besonders kompetent, denn bis auf Sandy, die aus einer anderen Stadt kommt, kannten wir den Oberbürgermeister nicht nur, wir hatten ihn sogar gewählt.

Der Blaublütige ließ uns aber warten, er rief nicht an und beinahe schien es, als wollte unser schöner Plan den Bach runtergehen. Doch gerade als ich die Aktion abblasen wollte, klingelte das Telefon und verabredungsgemäß meldete sich Sandy.

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Mit der süßesten Callcenterstimme, die man haben kann, nöhlte sie den Namen unserer Firma ins Telefon, gefolgt von ihrem Namen und der Frage: „Was können wir für Sie tun?“

Der Telefonlautsprecher stand auf laut und die Freisprechfunktion war an.

„Von Plenken! Geben Sie mir mal Ihren Inhaber!“

„Herr von Plenken“, sagte Sandy, „zum Zwecke der Qualitätssicherung und der Verbesserung unseres Kundendienstes zeichnen wir einzelne Gespräche auf, sind Sie damit einverstanden?“

Damit hat der Großwesir von Gottes Gnaden nicht gerechnet und sagt: „Ja.“

„Mohomehent bitteee“, flötete Sandy ins Telefon und ich meldete mich.

„Ah ja“, sagte von Plenken, „ich wollte mich ja nochmal melden. Wie Sie sich erinnern werden, wurde ich von Ihrer Mitarbeiterin auf das Gröbste seelisch mißhandelt. Was haben Sie sich denn jetzt überlegt?“

In diesem Moment meldete sich Frau Büser zu Wort: „Können Sie das bitte nochmal wiederholen, ich habe das nicht verstanden.“

Von Plenken: „Was haben Sie denn in der Leitung verloren, Sie impertinente Person?“

Ich: „Na, Sie waren doch einverstanden, daß wir das Gespräch aufzeichnen und Frau Büser schreibt mit.“

Von Plenken: „Sagen Sie mal, wollen Sie mich verulken?“

Wir zu dritt: „JAAAAA!“

Von Plenken: Legt auf.

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#zigarre

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