Unsere zwei Schweizer Freunde von „Himmelsbestattung.ch“ waren neulich auch Thema in der Fachzeitschrift „eternity“. (VDT-Magazin eternity 06/13 S. 16)
Da die Thanatologen nicht so ein geheimnisvolles Tabu-Theater um ihre Zeitschrift machen, kann man den Artikel auch online nachlesen.
Nun ist es ja nicht so, daß jeder Zweite auf der Straße spontan die Eingebung hat: „Mann, ich will jetzt unbedingt eine Stratosphärenbestattung!“
Zum einen, das wissen wir, wollen die allermeisten Menschen, so sehr sie sich auch für alternative Formen der Bestattung interessiert und breit gemacht haben, später dann doch lieber das Klassische und Althergebrachte.
Zum anderen spielt sich das Thema „alternative Bestattungsformen“ vor allem vor dem Hintergrund der Kostenersparnis ab.
Schaut man sich nämlich einmal unter den Angeboten um, die jetzt vermehrt auch von den Kommunen aufgegriffen und ebenfalls angeboten werden, so sieht man schnell, daß es in erster Linie um pflegeleichte und kostengünstige Formen der Bestattung geht.
Die anderen Formen, etwa die Diamantbestattung, Weltraumbestattung und ähnliche, werden auch nachgefragt, oftmals bleibt es aber beim Interesse der Leute, denn die Kosten sind für viele dann doch zu hoch.
Himmelsbestattung.ch hat sich vor geraumer Zeit auf mein Anraten hin dazu entschlossen, auch eine sehr preisgünstige Variante der Ballonbestattung in der Stratosphäre anzubieten.
Für 900 € bietet man folgendes an:
- Anforderung der Asche beim Bestatter/Krematorium inkl. Überführung in die Schweiz
- Aufstieg des Ballons in die Stratosphäre mit Zeremonie ohne Angehörige
- Erstellen der Erinnerungsmappe für die Angehörigen (1 Exemplar)
- Auf Wunsch wird die Urne an die Angehörigen retourniert
- Zusendung der Erinnerungsmappe an die Angehörigen
Wichtig zu wissen: Damit liegen die Schweizer etwa bei den Kosten für eine anonyme Seebestattung, die ja auch aus Kostengründen oft gewählt wird.
Zu den 900 € für diese außergewöhnliche Bestattung quasi an den Grenzen zum All kommen noch die Kosten für den Bestatter hinzu.
Hier wird aber nur der einfachste Sarg und die Einäscherung benötigt, wodurch es möglich und sinnvoll ist, eines der günstigen Angebote der Bestatter zu wählen.
So kann eine komplette Himmelsbestattung in der Stratosphäre unterm Strich 1.500-1.800 Euro kosten.
In Anbetracht der Tatsache, daß sich normalerweise Bestattungen in einem Rahmen von etwa 3.900-4.900 Euro bewegen, ist das fast ein Schnäppchen, auf jeden Fall aber eine Alternative, die man nicht wegen der Kosten meiden muß.
Es entfallen hinterher auch jegliche Grabpflege (ca. 150 Euro pro Jahr, also bei 20 Jahren 3.000 Euro) und der Grabstein (ab ca. 2.000 €) und der Ankauf eines Grabes (knapp 1.000 € bis 7.000 €).
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
Wirklich episch, mit der Musikuntermalung. Könnte ich mir vorstellen.
Nebenbei bemerkt, fand ich das verlinkte Heft auch in anderen Punkten nicht uninteressant: Das Editorial zu den Problemen bei muslimischen Bestattungen, und der Artikel, der implizit fragt, ob es humane Hinrichtungsmethoden gibt. Mal ganz davon abgesehen, dass ich die Todesstrafe grundsätzlich inhuman, barbarisch und grausam finde und sie als archaische Rachejustiz betrachte, ist es offenbar kaum möglich, Hinrichtungsmethoden zu finden, die das Opfer nicht leiden lassen, oder die zumindest zuverlässig für einen schnellen Tod sorgen. Alleine das sollte als Argument gegen die Todesstrafe reichen, wenn alle anderen Argumente nicht akzeptiert werden.
Großartig finde ich es, dass es einen Thanatologen names Todt in Plauen gibt 🙂
Sein Vorfahre war im Straßenbau tätig.