Allgemein

Pappsarg

Fehler durch Lektorin Alexandra bereinigt.

Es gibt doch Särge aus Pappe, warum werden die nicht mehr angeboten, die sind doch bestimmt billiger und ökologischer.

Ich weiß jetzt nicht, wie das ‚mehr‘ in der Frage zu interpretieren ist. Nicht mehr könnte ja bedeuten daß sie jetzt gar nicht mehr angeboten werden, was aber nicht stimmt. Zahlreiche Bestatter haben solche Pappsärge zusätzlich im Angebot und wir lagern für besondere Fälle, wenn es einmal kurzfristig einen stark erhöhten Bedarf geben sollte, einige dieser Särge. Aufgrund der Tatsache, daß die so genannte „Peace Box“ wie ein Umzugskarton zusammengelegt werden kann, ist der Platzbedarf bei der Lagerung sehr gering.

Werbung

Wir haben also, wie sehr viele andere Bestatter auch, keine grundsätzlichen Bedenken gegen diesen Sarg, sehen aber auch die Nachteile und deshalb werden diese Särge nicht mehr (im Sinne von häufiger) verkauft.

Das Argument des niedrigen Preises zieht nicht, da die Pappkartons im Einkauf u. U. teurer sind als ein einfacher Holzsarg und auch der ökologische Vorteil ist nach Ansicht vieler Bestatter nicht ausreichend belegt. Für die Pappsärge werden angeblich 60% Altpapier und 40% frische Zellulose verwendet. Die Herstellung von Papier und Pappe ist ein nach Aussagen von Branchenkennern sehr aufwendiger und nicht unbedingt umweltfreundlicher Vorgang, sodaß der Umweltvorteil gegenüber dem nachwachsenden Rohstoff Holz erst einmal bewiesen werden müßte.

Die Pappsärge sind ausreichend groß, dicht und belastbar, das wurde immer wieder eindeutig gezeigt. Wie sich aber der Sarg bei einer Erdbestattung im nassen Erdreich verhält, braucht nicht lange bewiesen zu werden, das liegt auf der Hand. Friedhofsverwaltungen verweisen darauf, daß der im Sarg und umgebenden Erdreich enthaltene Sauerstoff wichtige Voraussetzung für die Verwesung des Leichnams ist. Bei Pappsärgen komme es allenthalben zu einem sehr schnelle Aufweichen der Pappe, was zu einem raschen Nachdrücken des Erdreichs mit der damit verbundenen Verfestigung führt. Unter Umständen, so befürchten Experten, könne dies zu einer erheblichen Verlangsamung des Zersetzungsprozesses führen. Im Einzelfall sei das hinnehmbar, aber bei einer weiteren Verbreitung dieser Pappsärge würde das langfristig zu einer Verlängerung der erforderlichen Liegezeiten führen, was wiederum erheblich steigende Friedhofs- und Grabgebühren mit sich bringen würde.

Neben diesen Bedenken, die manchem Bestatter vielleicht gar nicht einmal geläufig sind, kommt eine mangelnde Akzeptanz bei der Kundschaft hinzu.
Hin und wieder fragen Leute nach diesen Pappsärgen, weil sie im Fernsehen davon etwas gesehen haben, aber tatsächlich kaufen will keiner einen solchen Sarg. Die Kunden verlangen nach traditionellen Holzsärgen.

Fehler durch Lektorin Anya bereinigt.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#Lektorin A #pappsarg

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Revision:


Hilfeaufruf vom Bestatterweblog

Das Bestatterweblog leistet wertvolle Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bitte ich um Deine Hilfe. Die Kosten für das Blog betragen 2025 voraussichtlich 21.840 €. Das Blog ist frei von Google- oder Amazon-Werbung. Bitte beschenke mich doch mit einer Spende, damit das Bestatterweblog auch weiterhin kosten- und werbefrei bleiben kann. Vielen Dank!




Lesen Sie doch auch:


(©si)