Gleich mehrere Leser und Leserinnen haben mich auf eine Aktion aufmerksam gemacht, bei der „Unterschriften“ gesammelt werden, die eine Petition auslösen sollen, damit ein Kindergrab weiterhin in besonderer Weise geschmückt und gestaltet werden darf.
Es ist erstaunlich, daß sich etwa die Hälfte der Schreiber sehr darüber aufregen, wie engstirnig die betreffende Friedhofsverwaltung sei, während die andere Hälfte der Schreiber meint, man müsse auch mal irgendwann loslassen können und solle sich bei der Grabgestaltung auf das Normalmaß beschränken.
Hier mal der Link zur entsprechenden Seite, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann:
Ich selbst bin bei solchen Geschichten immer hin und her gerissen. Einerseits verstehe ich die Trauer und den Schmerz der Eltern, andererseits gehört es zum Prozeß der Trauer dazu, daß man loslassen kann und irgendwann nach einigen Jahren an einen Punkt kommt, bei dem das Leben wieder weiter geht und nicht von der Trauer weiterhin geformt wird. Ich kann nach wie vor mit den Ausdrücken „Sternenkind“ und „Erdbettchen“ nichts anfangen.
Da ist ein Kind gestorben und liegt in einem Grab. Dieses Kind ist weg, das ist sehr, sehr bitter und traurig, aber es ist nun einmal so. Ein Grab soll den Angehörigen die Möglichkeit geben, eine Weile einen Anlaufpunkt zu haben, an dem man konzentriert seine Trauer ausleben kann.
Das kann, muß aber nicht zwangsläufig, darin zum Ausdruck kommen, daß man dieses Grab in besonderer Weise gestaltet.
Hierbei geraten die Eltern solcher „Sternenkinder“ oft in Konflikt mit der Friedhofsverwaltung. Der wird dann immer recht schnell unterstellt, die Verwaltungsvorschriften, die sich auch mit der Gestaltung der Gräber beschäftigen, seien menschenunfreundlich abgefaßt und fern der Realität angesiedelt.
Dabei ist es stets so, daß man natürlich herrlich über so manche Verwaltungsvorschrift den Kopf schütteln kann, aber nicht aus dem Auge verlieren darf, daß diese Friedhofsordnungen nicht von Analphabeten ausgedacht wurden, um Grabnutzer zu ärgern. Vielmehr fußen sie auf jahrzehntelangen Erfahrungen und spiegeln letztlich die Wünsche der Friedhofsbesucher/-nutzer wieder.
Überdies gibt es bei den Gestaltungsvorschriften für Gräber auch ganz praktische Gründe, warum manches nicht erlaubt ist.
Ein kleiner Lebensbaum aus einer Grabschale entwickelt sich, wird er in die Graberde umgepflanzt, in 15 Jahren in ein Monstrum, das durchaus bis auf die Nachbargräber überhängen kann. Gräber die mit Platten, Steinen oder gar Zement verschlossen werden, bieten dem Regen keine Möglichkeit, das Erdreich zu benässen und auch der Sauerstoffhaushalt der Erde darunter kann empfindlich gestört werden.
Zu große, selbstgebastelte Grabsteine stellen mitunter eine Gefahr für andere Friedhofsbesucher dar. Liebevoll arrangierte Spielzeuge verlieren oft schnell ihre Schönheit, wenn sie der Witterung ausgesetzt sind und sehen dann eher abstoßend aus. Ich muß mal hier auf einem Friedhof ein Bild machen, da hängt seit Jahren eine einstmals schöne Puppe mit halb ausgerissenem Kopf und ohne Augen am Rest eines Kreuzes, das heute aussieht wie ein Galgen. Das ist ein sehr erschreckendes und verstörendes Bild.
Um all diese und andere Auswüchse zu vermeiden, gibt es die Friedhofsordnungen. Meiner Erfahrung nach kann man auch innerhalb der geltenden Regeln immer eine schöne und ansprechende Form der Grabgestaltung finden.
Man muß halt einfach schauen, was erlaubt ist, und dann innerhalb dieser Regeln das Beste für sich und seinen Verstorbenen daraus machen. Es hat in der Regel wenig Zweck, etwas völlig anderes zu wollen und dann wie Don Quichotte gegen Windmühlenflügel anzurennen.
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Ein ganz heikles Thema. Wenn man sich Kindergrabfelder auf den Friedhöfen ansieht, so erkennt man sehr schnell, dass es eigentlich nur zwei Varianten gibt. Viele Grabstätten sind ungepflagt und verwahrlost. Kindergräber sind die einzigen Grabarten, bei denen ich mich über diese Nichtpflege freuen kann, denn da konnten Eltern loslassen, haben hoffentlich wieder ein Kind bekommen, oder was auch immer. Und es gibt die Gräber, die vom ersten Tag an immer 100%ig gepflegt und angelegt sind. Man sieht hier die obligatorischen Engel und Teddys, die in einer Friedhofsornung auch nicht vorgesehen sind. Ich muss hier die Stadtverwaltung unserer Gemeinde mal loben, denn da hat man Kindergräbern einfach eine Sonderstellung gegeben und akzeptiert jede Form von Grabschmuck. Bäume, die größer als 1,5 m sind, allerdings nicht, weil sie einfach zu Problemen werden. Kindergräber sind in ihrer eigentlichen Grabart Reihengräber, die nach einem gewissen Zeitraum, der meist viel kürzer ist, als bei normalen Gräbern, aufgelöst werden. Hier sind es 15 Jahre und auch da hat die Friedhofsverwaltung der Gemeinde reagiert, weil es eben mehrere Anfragen gab und hat… Weiterlesen »
Eine Ausnahmeregelung hier, eine Ausnameregulung da…
Ballons, Farbige Dekoschmetterlinge, Laternen, Windspiele, Glöckchen,Schleifchen und Rüschchen,…Liste lässt sich beliebig fortfahren…
Dann sieht es bald mal aus wie auf der Kirmes oder einer Alternativen Besammlungsstätte oder es schaut aus wie nach einer Party…und mit einem Friedhof verbinde ich NICHT die Kirmes, sondern ein Ort der Stille und in sich gehen, da würden mich solche Farbpunkte eher abschrecken und Stören.
Der Friedhof sollte keine verlassene Partylocation sein…
Ööööcht, ein Friedhof muss nur schwermütig und trist sein? Das ist aber mal wieder nur die morbide Einstellung der Deutschen zum Tod.
Das geht auch anders, denn der Tod ist Teil des Lebens. In Mexiko wird dann am Grab des Verstorbenen gefeiert: http://www.boston.com/bigpicture/2009/11/days_of_the_dead.html
Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Toten, Zitat: „In der „Nacht des Hundes“ zum Fest Allerheiligen wird die Ankunft der gestorbenen Kinder erwartet, der Angelitos, der kleinen Engel. […] Um Mitternacht ist für die Verstorbenen die Zeit gekommen, wieder ins Jenseits zurückzukehren. Das Fest ist zu Ende, bis die Toten im nächsten Jahr zurückkehren.“
Klar ist es nicht schön, wenn Eltern nicht loslassen können und in der Trauer verharren.. Ob jetzt aber das Friedhofsamt durch Erzwingung der weniger pragmatischen Regelungen die beste Trauerbetreuung ist?
Als ich unlängst auf Melaten war, fiel mir ein Kindergrab auf: das Grab war teuer und aufwändig gestaltet: ein Delphin, der auftaucht, und eine Steinbank – und das Grab war verwildert.
Schwierig. Auf der einen Seite empfindet man Mitleid mit den trauernden Eltern, das muss schlimm sein, sein Kind zu verlieren. Wenn man schon oft Sorge ums Kind hatte, so muss das ja ein Vielfaches schlimmer sein, wenn das Schlimmste eintritt.
Auf der anderen Seite verstehe ich nicht, warum Eltern unbedingt blaue und weiße Kiesel brauchen, um ihre Trauer zu verarbeiten oder um den x. Geburtstag des Kindes zu feiern.
So wie hmmmm schon schrieb, es sieht manchmal aus wie auf der Kirmes, oder auf einer Party. Aber nun wird mir klar, warum. Die Eltern haben dann auch wohl den Geburtstag oder die Einschulung oä gefeiert.
Ich denke man sollte das von Fall zu Fall entscheiden, den Eltern Raum lassen, aber so ein Partyzeugs hat mM nach nichts auf einem Friedhof zu suchen.
Verwilderte Gräber gibt es wohl auch aus mehreren Gründen. Die einen haben abgeschlossen und andere sind überhaupt nicht in der Lage das Grab ihres Kindes zu besuchen.
Ich möchte noch ergänzen, dass es nicht immer die Eltern sind, die an einem Grab „Kinderschmuck“ hinterlassen. Die betroffenen Eltern fanden den Krimskrams auch nicht schön, trauten sich aber auch nicht die Sachen einfach zu entfernen, um nicht Freunde und Bekannte vor den Kopf zu atoßen.
Das ist ganz schlimm. Für die Eltern. Es gibt so eine Trauerfalle. Selbst erlebt und es ist ein Kampf, da wieder herauszukommen, gerade wenn andere Menschen einen immer wieder daran erinnern, wie/wie lange man trauern müßte, wie schlecht es einem doch gehen muss oder geht und dadurch ständig nach unten ziehen.
Jeder geht damit anders um und wie Tante Jay unten schrieb, das Leben geht weiter.
Und wenn man aus dieser Trauerfalle nicht herauskommt, dann ist in meinen Augen das eigene Leben vorbei. Jeder Außenstehende sieht einen als ewig Trauernden und man wird ständig dadurch kleingehalten. Was einige Menschen sich da rausnehmen hat auch mit Freundlichkeit nichts mehr zu tun, die wollen einem nur sagen, was man zu tun und zu lassen hat. Da bin ich ganz rigoros und trenne mich von solchen Menschen.
Freunde können auch in Ruhe lassen und vor allem die Meinung des anderen akzeptieren ohne gekränkt zu sein. Sonst sind es keine Freunde.
Ich bin völlig fassungslos, das andere Leute das Grab mitgestalten ohne die Eltern um Erlaubnis zu fragen, einfach so machen. Auf sowas wäre ich ja nie gekommen, ich würde zu Rumpelstilzchen werden, wenn mir das passieren würde.
Fragst du jedesmal, wenn du bei einem Verwandten oder einem Freund etwas aufs Grab legst, um Erlaubnis?
Also würde ich auch bei einem Kind ohne zu Fragen ein Andenken hinterlassen, bzw. meinen Kinder etwas abzulegen.
Ja, mache ich. Meistens fahren wir sogar gemeinsam hin oder ich sage, dass ich ein Gesteck, Blumen etc besorge. Wobei einige Dinge natürlich mittlerweile usus ist, da frage ich nicht nach.
Aber ich muss auch gestehen, dass es sich dabei um ordinäre Dinge wie Blumen, Gestecke und die Kerze handelt. Ansonsten kann ich auch ein Grab besuchen und zu beten, ohne etwas zu hinterlassen.
Die Kinder, die ich kenne, hinterlassen auch keine Puppen, sondern eher einen Kieselstein, den sie schön finden oder eine schöne Blüte oder andere natürliche Dinge. Und wir zünden die Kerze an, wenn sie nicht mehr leuchtet.
Schon mal daran gedacht, dass auch Kinder trauern? Dass sie sich sorgen darum, dass der Freund/die Freundin da in der Erde kein Kuscheltier zum Schlafen dabei haben könnte oder kein Licht im Dunkeln, dass über sie wacht ectpp? Ich für mich habe festgestellt, dass es für Kinder ganz wichtig ist, zu wissen, WO jemand abgebliben ist, vor allem jemand, der so jung verstarb. Bei Oma und Opa ist die Vorbereitungszeit in der Regel recht lang, es ist klar, dass sie irgendwann vor uns sterben werden, aber schwerer zu verdauen ist, wenn Joey von zwei Straßen weiter plötzlich aus dem Krankenhaus nicht mehr wieder kommt. Für die hinterbliebenen Kinder wirkt ein kindgerecht geschmücktes Grab tröstlich, hatte ich den Eindruck. Und dort ein Spielzeug zu hinterlassen, mit dem ein Joey bei gemeinsamen Nachmittagen gern gespielt hat, gehört auch zur Verarbeitung und sollte gestattet sein. Man vergisst als trauernder oder beobachtender Erwachsener gern, dass auch andere, kleinere auf ihre Art trauern und auch trauern dürfen. Das Grab meines vor deutlich über 20 Jahren verstorbenen Bruders existiert noch. Es… Weiterlesen »
Ich antworte mal, auch wenn ich das Gefühl habe, dass meine Postings nicht gemeint sein können. Ich habe nirgendwo diese Dinge behauptet. Es gibt verschiedene Menschen und jeder Mensch hat seinen eigenen Charakter, seine Eigenarten, Erziehungsmethoden und auch eine eigene Art zu trauern. Jeder soll nach seiner Façon seelig werden und sein Glück finden. Ausdrücklich. Zu den Kindern und den Spielsachen auf den Gräbern. Ob Kinder trauern… Natürlich trauern Kinder….aber ob und wie sie damit umgehen… Da kommt darauf an, wie die Eltern den Kindern den Tod und das drumherum erklären. Ich gehöre zu der ehrlichen Sorte, die den Kindern die Wahrheit erzählt. Immer. Keine „RosaWolkenKuckucksheim“. Das war anfangs auch eine große Diskussion (mit mir selbst vor allem), aber ich habe mich letztendlich dafür entschieden und bin einfach damit bislang sehr gut gefahren und habe ein sehr stabiles Kind ohne Scheu und Ängste. Kinder kommen zu mir und fragen, wenn sie etwas wissen wollen, weil sie wissen, dass ich die Wahrheit erzähle. Schwierig ist manchmal die Dosis zu ermitteln, weil jedes Kind verträgt nicht gleich… Weiterlesen »
Ich hatte darauf geantwortet. Kurzum, ich bin da völlig bei Dir.
Ich kann einige Regelungen völlig nachvollziehen. Wie z.B. das mit den großen Bäumen/Büschen, keine Versiegelung der Grabstätte durch Beton oder ähnliches. Auch das keine Spielzeuge jahrelang vor sich hin gammeln sollten damit es kein Schreckensbild gibt.
Auch das die meisten Menschen ein Grab nicht bunt wie auf der „Kirmes“ sehen wollen kann ich nachvollziehen, wobei es mich persönlich nicht stören würde.
Aber das Verbot von farblichen Akzenten durch weiße und blaue Steine finde ich absolut überzogen und albern.
Ob es ein Kindergrab ist oder nicht.
Ein gepflanztes Herz aus blauen Blüten wäre sicherlich kein Problem. Aber ein blauer Streifen aus Kies ist untragbar?
Für mich absolut unverständlich und in diesem Falle für mich total kleinkariert.
Wie schon gesagt, unabhängig davon ob es ein Kindergrab ist oder ein Erwachsenengrab.
12 Jahre. ZWÖLF. Und immer noch wird um das Grab gekämpft, als läge dort jemand, der noch partizipieren könnte. Für mich ist in der Trauerbewältigung da was gewaltig schiefgelaufen. Und nein, ich werde das nicht unterstützen. Das Grab sieht niedlich aus, keine Frage, aber ich frage mich, an was die Mutter da festhält. Das Kind ist tot. Es wird nicht wiederkommen. Selbst der Leichnam dürfte inzwischen fast vollständig vergangen sein. Alles, was sie hat, ist dieses Gartenstück und Erinnerungen. Manchmal werden Tote überlebensgroß. Man überfrachtet sie mit Charaktereigenschaften, die sie nie hatten. Wir überhöhen sie in unserer Erinnerung. Und ja, das habe ich auch schon getan. Man wird doch nicht zu einer schlechten Mutter, wenn ein Kind stirbt. Und man wird nicht zu einer besseren, wenn man das Grab gegen jede Vernunft aufrechterhält. „Lebbe geht weiter“. So isses. Auch wenn das manchmal so hundsgemein wehtut, dass man kaum Atmen kann vor Schmerz: Es ist so. Die Welt bleibt nicht stehen, für keinen von uns. Und sie dreht sich so verdammt schnell, dass der Lebensinhalt „Trauer“… Weiterlesen »
Es ist wohl ein kleiner Unterschied, ob jemand in einem Alter vestirbt, in dem man mit dem Tod „rechnen“ kann oder ob dein KIND stirbt! Weisst du, ich habe bis vor 2,5 Jahren haar-genauso gedacht wie du. Dann starb der 5-Jährige Sohn meiner Cousine und dieser Tod ist weiss Gott nicht dasselbe, als wenn Opa Hans mit 80 verstirbt.
Jein.
Denn auch Uropa Adolf mit seinen 103 läßt eine fiese Lücke im Leben zurück. Und da ist es keinerlei Trost, daß er ja schon uralt war und nur noch in seiner eigenen Suppe gesessen hat und auch keinen mehr wirklich erkannte, jedenfalls keinen mehr beim Namen nennen konnte (llll-llllll ist kein Name, oder?). Ein geliebter Mensch ist ein geliebter Mensch.
Und auch Kinder sind nur Menschen.
Es ist nicht „normal“, daß Eltern ihre Kinder beerdigen, aber es kommt immer wieder vor und ist deshalb doch normal. Mit fünf, mit neunzehn, mit fünfundfünfzig oder sechsundsechzig sterben sie, ich komm grad von so einer Beerdigung.
Und Tante Jay hat verdammt recht: da muß man es einfach schaffen, loszulassen. Sonst wird man selbst zum Zombie. Leben tun die LEbenden, die Toten muß man da lassen, wo sie sind, denn zurückgekommen ist bisher kaum jemand.
Das ist wie mit dem gangrenösen Raucherbein, entweder kommts ab, und man lebt amputiert weiter – oder man läßt es dran, und es bringt einen um. Dazwischen gibts nix, nur die Wahl.
Ich war bei dieser Petition unentschlossen. Einerseits ist die Trauer der Eltern natürlich legitim. Nach 12 Jahren darf man aber mal fragen, ob es noch so dringend ist. Das wird sicher sehr individuell sein, klar. Wenn es noch so wichtig ist wie am Anfang, ist vielleicht eine Therapie eher hilfreich als weiteres Trauern.
Andererseits kann ich auch die Verwaltung im Grundsatz verstehen, die halt irgendwo eine Grenze ziehen müssen. Wo diese Grenze liegen sollte, ist natürlich eine andere Frage. Ob hier eine Petition der richtige Weg, bezweifle ich aber. Daher habe ich das nicht unterstützt.
Diese Petition werde ich nicht unterstützen, denn hier möchten Menschen eine Ausnahmegenehmigung haben – und sollten ihre Kraft eher in ihre Trauerbewältigung stecken oder lebenden Kindern (wenn keine eigenen vorhanden sind, gibt es immer noch genug andere Kinder, die Hilfe brauchen könnten) zukommen lassen. Aber grundsätzlich meine ich, dass die Gestaltung von Gräbern mit bunten Kieseln nun wirklich schick sein kann und mir fällt kein Grund ein, weshalb das Schaden sollte. Ein bisschen Farbe könnte manchen Friedhöfen nicht schaden. Es wäre toll, wenn es auf Friedhöfen vielleicht eine besondere Ecke, ein besonderes Feld gäbe, auf dem mehr Gestaltungsmöglichkeiten eingeräumt werden – weit weg von den „normalen“ Gräbern, damit sich dort keiner belästigt fühlt. Manchmal sind die Vorschriften schon arg eng ausgelegt…
So hart das klingt, aber die Angehörigen brauchen kein Grab sondern eine fundierte Therapie. Das ganze Leben scheint sich um ein Kind zu drehen welches nie wirklich gelebt hat. Das hat mit Trauer nichts zu tun.
Es gibt Gräber, die laufen nur so über vor Kuscheltieren, Spielzeug und Nippes. Da finde ich ganz gut wenn man sagt dass das too much ist.
Gräber mit weißen Steinen gibts hier zu Hauf, so extrem sticht das blau nun nicht ins Auge, dass es da Ärger geben müsste.
Was wenns kein Kindergrab wäre sondern das eines Erwachsenen? Gäbe es da auch so einen Wirbel um die Steine?
Grundsätzlich bin ich dafür, dass Gräber nicht aussehen wie ein unaufgeräumtes Kinderzimmer, ich bin aber auch dafür dass die total vergessenen und überwucherten Gräber gepflegt werden.
Dieses Grab ist gepflegt, es hat „nur“ weiße und blaue Steine. In diesem Fall finde ich, dass die Verwaltung übertrieben hat.
Ich werde diese Petition nicht unterstützen, obwohl ich prinzipiell glaube, dass ein paar blaue und weiße Kiesel auf einem Grab eigentlich egal sind, aber die Eltern „feiern“ damit den 12. Geburtstag ihres toten Kindes. Ich finde man muss irgendwann loslassen. Wie Tante Jay sagt, dass Leben geht weiter, so hart das klingen mag. Aber nur trauern und dieses Kind in den Himmel heben… Meiner Meinung nach, tun die Eltern sich damit nichts Gutes.
Ich werde das bestimmt NICHT unterstützen.
100% zustimmung zu Tante Jay.
Ich kann mir vorstellen das es oft nur einen lange trauernden Elternteil gibt und dieser damit auch noch seine Ehe beerdigt.
„Erdbettchen“ Buäääähhh.
„ich will Gesang, will Spiel und Tanz .. wenn man mich unter’n Rasen pflügt“
(H. Riedel)
hierbei geht es aber um einen Erwachsenen.
Die Trauerbewältigung beim Tode eines Kindes sieht nunmal oftmals etwas anders aus, bei jedem/jeder etwas anders.
Es steht niemandem an, hier Kritik in Form von Bemängelung zu üben.
Was das „danach“ betrifft – und ich zähle die Überfrachtung des Grabes dazu – muß es sicherlich Einschränkungen geben, jedoch unter Berücksichtigung der „anderen Umstände“ (nein, ich meine nicht „die“).
Wenn ein Kindergab etwas bunter aussieht als ein Erwachsenengrab: so what?
Wem’s nicht gefällt, kann immerhin wegsehen oder einen anderen Weg nehmen.
meint
Hajo
100% Zustimmung, Hajo.
Loslassen ist sicherlich sehr schwer, Tolerieren (können) ist mittlerweile aber anscheinend „out“. Leider.
Im Prinzip gebe ich dir Recht – nur denke ich wie die meisten anderen Kommentatoren auch, dass dieses Festhalten selbst nach 12 Jahren sicher kein Zeichen einer gesunden Trauerbewältigung ist.
Meine Meinung – in den ersten paar Wochen (vielleicht bis zu einem halben Jahr) sollen die Eltern doch Stofftiere oder Spielzeug auf das Grab tun – wir drapieren ja auch viele Kränze und Gestecke nach einer Beerdigung auf dem Grab. Und wenn es den Eltern in der Trauerarbeit hilft – warum nicht.
Aber danach sollte das ein Ende haben. Ich kann mir vorstellen, dass ein bewusstes Abräumen der Spielsachen und ähnlichem auch dem einen oder anderen bei der Trauerbewältigung helfen kann.
Wer redet hier eigentlich ständig vom Festhalten? Inwieweit die Trauer der Eltern noch vorhanden ist (nach 12 Jahren) oder auch nicht: hier geht es doch lediglich um das Verzieren einer Grabstelle mit weissen und blauen Steinen!! Dass in manche Dinge immer so viel reininterpretiert wird. Oder drückt das dekorieren mit Steinen eine Art der Trauer aus? *dooffrag*
„Wenn ein Kindergab ETWAS bunter aussieht als ein Erwachsenengrab: so what?“ durchaus, wenn es wirklich ETWAS bunter aussieht. und da ist eben der Unterschied. Und wer das nach 12 Jahren immer noch braucht, bei dem ist etwas schiefgelaufen und zwar gewaltig. Ich habe am vorletzten Wochenende mit meiner Mutter die Stelle besucht, an der mein Vater beerdigt ist, der vor knapp 20 Jahren verstorben ist. Das Grab ist inzwischen eingeebnet, baer wir kennen den Platz und das wird auch so bleiben, wenn das Grab neu belegt sein wird (was allerdings vorläufig unwahrscheinlich ist, da die Friedhöfe auf dem Lande mittlerweile immer weniger Reihengräber verkaufen können). Meine Mutter will in die Urnenwiese, nicht in ein Reihengrab. UNS reicht ein Platz zum Gedenken, zur stillen Zwiesprache, und manchmal muss ich meinem Vater auch noch ein paar Dinge erzählen, die ihm zu sagen ich zu seinen Lebzeiten nicht die Gelegenheit hatte oder mich scheute. Und das gelingt mir heute mit dem Abstand von fast 20 Jahren UND an diesem Platz, so wie er jetzt ist, ohne bepflanztes Grab,… Weiterlesen »
Ist ursprünglich Brel:
„Je veux qu’on rie, je veux qu’on danse, je veux qu’on s’amuse comme des fous,
je veux qu’on rie, je veux qu’on danse, quand c’est qu’on m’mettra dans le trou.“
Da wird nicht untergepflügt, nur ins Loch gelegt… 😉
http://www.youtube.com/watch?v=mbtZqlLVNNc
Begriffe wie „Erdbettchen“ oder „xx´s Gärtchen“ finde ich befremdlich. Ich kann aber verstehen, daß Eltern nach dem Tod eines Kindes Synonyme für die Worte „Grab“ und „Tod“ suchen – und später einfach aus Gewohnheit dabei bleiben. Ich mag den Begriff Sternenkind zum Beispiel gerne, klingt einfach netter als „meine tote Tochter / mein toter Sohn“ und die Verwendung des Begriffes heißt ja nicht automatisch, daß jemand den Tod nicht akzeptiert.Oft gibt es ja auch noch Geschwisterkinder, denen man irgendwie nahebringen muss wo das Geschwisterchen nun ist. Manche sagen „im Himmel“, andere „bei den Sternen“, andere was ganz anderes. Die Dreijährige meiner Freundin hat den Tod ihres Vaters auch am ehesten verstehen können als sie sich einen Stern aussuchen konnte dem sie zuwinken kann. Papa ist weit, weit weg, kann nicht mehr mit ihr sprechen und sie kann ihn nicht mehr sehen, aber irgendwie ist er doch da – das ist es doch, was die meisten von uns sich bei „ihren“ Toten wünschen… Was ich mich doch immer mal frage: Warum ist es normal, wenn Gräber… Weiterlesen »
Ich stimme Dir zu, bis auf den Satz mit Frau Müllermeierschulze.
Es hat ja niemand etwas dagegen, daß die Kindergräber in gewisser Weise kindgerecht gestaltet werden. Man muß sich nur an die geltenden Regeln halten und die gelten für Frau Müllermeierschulze ebenso, wie für dieses Kiesgrab.
Hier soll das persönliche Auflehnen gegen die Friedhofsordnung zum Skandal hochstilisiert werden. Jemand möchte mit einer Petition einen durch eine Behörde aufgrund bestehender Regeln vorgetragenen Änderungs“vorschlag“ für sich durchsetzen.
Da hast Du natürlich recht, da lag ein Denkfehler von mir vor. Frau Müllermeierschulze hätte natürlich ebenso wie Felix´ Eltern ein Briefchen von der Friedhofsverwaltung gekriegt, stillschweigend die blauen Kiesel entfernt und alles wäre erledigt und damit gut gewesen.
Deshalb finde ich diese Petition wohl auch so befremdlich….
Zu den Verweis auf meinen Kommentar:
Nein, ich meine nicht, dass man das Grab nicht mehr pflegen soll – wem es gut tut. Nur dieses Vollpflastern mit Spielsachen und ähnlichem, das manche Eltern betreiben, das meine ich damit.
Das „Sternenkind“ Felix hat nur 16 Tage lang gelebt:
*07.06.2001 †23.06.2001
Quelle: Facebook-Seite (Community)
https://www.facebook.com/InGedenkenAnSternchenFelix (begonnen/gegründet 09/2012)
Felix ist nicht mal drei Wochen alt geworden, er hatte nie einen 1. Geburtstag, also gibt es erst recht keinen 12. Geburtstag! 🙁
Die Gestaltung des Grabes mit weißen und blauen Kieseln finde ich völlig in Ordnung – was soll daran störend sein? Sieht hübsch aus…
So leid es mir für die Eltern tut, dass ihr Sohn nur 16 Tage alt werden durfte, ich finde auch, es ist nach über 12 Jahren schon lange an der Zeit loszulassen!
Was machen diese Leute eigentlich, wenn das Grab in soundsoviel Jahren aufgelöst wird? Wieder eine neue „Petition fürs Erdbettchen“?
Tut mir leid, wenn das jetzt sarkastisch rüberkommt, aber bei solchen Bezeichnungen sträubt sich in mir alles.
Meine kleine Schwester ist gestorben, da war ich selber noch ein halbes Kind. Mir (und wohl den meisten anderen Beteiligten auch) war aber von Anfang an klar, dass sie TOT ist. Tot. Und nicht im „Erdbettchen“ schläft.
Manchmal, wenn ich an sie denke, erschrecke ich, wie lange das nun schon her ist. Versuche mir vorzustellen, wie sie wohl aussähe. Aber da erscheint dann nicht das Kind, das sie war, in meiner Phantasie, sondern die erwachsene Frau, die sie heute evtl. sein könnte. Und ich kann mir vorstellen, dass sie mehr als erstaunt wäre über Puppen, Teddybären oder rosa Plastikpferde auf ihrem Grab.
Was würde wohl der angehende Teenager Felix sagen?
Wenn die Deutschen nicht was regeln können….
danke für alle Beiträge.
ich habe das alles gelesen, und meine, daß die Beerdigungen von Kindern für uns nicht Routine waren.
Ich habe die Petition unterschrieben und habe erst später erfahren, dass Felix vor 12 Jahren starb und tatsächlich nur wenige Tage alt wurde.
Es steht uns nicht zu, das Verhalten, die Gefühle, die Trauer und das Leben der Eltern zu bewerten und zu beurteilen. Aber es steht uns zu, in ähnlichen Situation immer so zu handeln, wie *wir* es für richtig halten, ohne dass wir von anderen beurteilt oder daran gehindert werden. Dies steht auch Felix’ Eltern zu.
Wer seid Ihr, simop, TheVixeness & Co., daß Ihr Euch anmaßt, wann eine Trauerarbeit beendet zu sein hat? Haltet Ihr das nicht selbst für ein wenig arrogant?
Ich jedenfalls kann es nur begrenzt nachvollziehen, weil meine kleine Schwester mit über 40 verstarb
.. aber selbst das belastet mich noch heute – nach über fünfzehn Jahren.
Etwas Toleranz ist sicherlich angebracht.
Trauern bedeutet doch nicht Ausschalten des Alltages!
ach ja, was die Bezeichnungen (Sternenkind, Erdbettchen u.dgl.) betrifft: Auch diese Diskussion halte ich für erbärmlich und einem Ausdruck von Intoleranz allererster Güte.
Wer zwingt Euch denn, diese Begriffe gleichermaßen zu verwenden?
Ach Hajo,
wer hat denn davon geredet, dass Trauerarbeit nach einer bestimmten zeit beendet zu sein hat?
Trauerarbeit hat eine Funktion, nämlich allem voran Abschied zu nehmen und in’s Leben zurückehren zu können. Irgendwann im Laufe der Evolution ist Trauer als Gefühl entstanden, und sie wäre das nicht, hätte sie keinen Vorteil bedeutet.
„Trauerarbeit“ bis zum eigenen Lebensende ist keine mehr, denn sie hat zumindest in dieser Hinsicht jegliche Funktion verloren und ist zum Selsbtzweck geworden, und das ist im klassischen Sinne pathologisch.
Wenn Trauerarbeit nicht dazu führt, den Abschied vollziehen zu können, ist sie daneben gegangen. Das ist keine Schuld, aber es macht keinen Sinn mehr, und man sollte sich nach einer Lösung umschauen, die einen wirklich weiter und ins Leben zurück bringt!
In Anbetracht der Tatsache, dass Felix nur 16 Tage gelebt hat und schon vor 12 Jahren gestorben ist, finde ich persönlich es schon etwas befremdlich, dass die Eltern immer noch in ihrer Trauer verharren und sozusagen Felix‘ Geburtstage „feiern“.
Es hatten schon andere vor mir gesagt, dass da wohl eine Therapie vonnöten wäre – dem kann ich mich nur anschließen!
@hajo:
Dass dich der Tod deiner Schwester auch nach über 15 Jahren noch belastet, kann ich hingegen sehr gut verstehen, deine Schwester ist – wie man gerne so sagt – „in der Blüte ihrer Jahre“ gestorben, da gibt es ein gelebtes Leben von über 40 Jahren zu betrauern, viele Jahre der Gemeinsamkeit…
Ich werde die Petition auch nicht unterschreiben. Es gibt Auflagen für die Gestaltung der Gräber und daran hat man sich zu halten.
Was mir jedoch die Galle hochtreibt, sind Kommentare auf die Trauerzeit und dieses „das Leben geht weiter“.
Wer sagt denn, das die Eltern nicht im Leben stehen und das Jetzt genießen?
Wie oben schon mal erwähnt, ist es doch normal, dass Gräber von Oma und Opa jahrelang gepflegt werden. Es ist normal, dass man sich ein Leben lang an Menschen erinnert, die einem am Herzen liegen/lagen.
Warum dann nicht bei einem Kind? Ist die kurze Zeit mit ihnen weniger wert, als die Zeit mit dem Ehepartner, den Eltern, oder Großeltern?
Darf man nicht nach 15 Jahren, oder länger, traurig, wütend und enttäuscht darüber sein, dass das Schicksal es nicht zugelassen hat, mehr Zeit mit diesem Kind verbringen zu dürfen?
Wenn ein Kind stirbt, stirbt immer etwas „Zukunft“.
Das Leben geht weiter, natürlich!
Aber es geht anders weiter, egal wie gut man wieder zurück findet. Es fehlt jemand.
„Sternenkind“ und „Erdbettchen“? Was jetzt, oben oder unten?
Mnache Leute haben einen geschmack, der nicht aufdringlich ist, und andere – naja. Um das für alle erträglich zu getalten, gibt es eben eine Friedhofssatzung. Ich denke, dass bei Kindergräbern ohnehin viel mehr Augen zugedrückt und akzeptiert wird als bei anderen, aber irgendwo muss auch mal eine Grenze gezogen werden, und an die muss man sich halten.
Es hindert ja niemand die Eltern daran, eine Gedenknische in ihrer Wohnung mit Plüschbärchen auszukleiden oder was immer sie für angemessen halten, aber der Friedhof ist eben ein öffentlicher Raum, da muss man auch auf andere Rücksicht nehmen.
Schwierig. Bei allem Mitgefühl für die Eltern weiß ich nicht, ob nach 12 Jahren ein blauer Streifen (denn nur um den scheint es ja zu gehen, der weiße Kies alleine stellte ja offenbar kein Problem dar) wirklich dermassen wichtig genommen werden sollte. Sicher wird es doch auch noch andere Möglichkeiten geben, das Grab schön zu gestalten? Das bunte Element könnte man doch auch durch Pflanzen einbringen. Ich würde zu diesem Fall gerne mal ein Statement der Friedhofsverwaltung oder einen Auszug der entsprechenden Friedhofsordnung sehen.
Was mir an der Petition aber auf Anhieb negativ aufgefallen ist, war folgende Passage: „Nachdem ich der guten Dame meine Ansicht der Sache erklärt habe und die Drohung aussprach über die Öffentlichkeit zu gehen, war ihr der Vorschlag mit einer Ausnahmeregelung für Kindergräber auf diesem Friedhof gar nicht mehr so unrecht.“
Da wird also versucht, mit Drohungen den eigenen Willen durch- und sich über bestehende Regelungen hinwegzusetzen?
Also manche der Kommentare lassen mich frösteln… Ein Grab zu pflegen ist normal, selbst wenn der Ehemann oder die Ehefrau (oder Vater, Mutter) schon seit 20 Jahren tot ist. Und es ist ebenso normal auch nach 20 Jahren an den Platz zu gehen, obwohl das Grab eingeebnet ist. Aber das Grab eines Kindes soll man gefälligst loslassen so früh es geht? Ein Kind existitiert nicht erst mit der Geburt. Für die Mutter ist das Kind real ab dem Moment wo der Schwangerschaftstest sich verfärbt. Es wächst in ihr, es teilt sich früh mit durch Tritte und Stöße. Und spätestens ab dem 6-7 Monat spürt auch der Vater die Bewegungen. Das Kind ist DA. Es nimmt schon teil am Leben! Die Mutter spürt welche Musik das Ungeborene mag, ob es erschrickt wenn plötzlich nebendran die Autohupe losgeht… Sie kennt ihr Kind schon. Und dieses kostbare Leben zu verlieren, das ist so schlimm das man dafür keine Worte findet. Und diese Unterstellungen hier, und ja, es sind nichts anderes als Unterstellungen, das die Mutter an ihrer Trauer… Weiterlesen »
Danke für diese Worte!
Dann bin wohl keine Mutter. Für mich ist der Schwangerschaftstest nichts anderes als ein Nachweis von HCG im Körper, bei ZT 20+ denke ich noch nicht an ein real existierendes Kind. Das ist ein Zellhaufen- so auch der O-Ton meines Frauenarztes. Und es sind omnipotente Zellen- daraus kann sogar Krebs entstehen, z.B. ein Chorionkarzinom. Oder es kann sonstwas werden.
Kindsbewegungen sind ganz oft nur Blähungen, weil der Darm träge wird und man ständig pupsen muss. Auch O-ton meines Frauenarztes. Ich habe auch nie gemerkt wie ein Kind auf eine Autohupe reagiert oder zur Musik tanzt.
Man sollten Frauen und Mütter nicht unterstellen wie sie fühlen- weder in der einen, noch bitte in der anderen Richtung.
Ich wollte von den Fehlgeburten nichts wissen, es interessiert mich schlicht nicht. Das war mal. Eine Kind zu verlieren, das mal gelebt hat, ist sicherlich noch mal eine andere Sache. Aber auch da geht jeder anders mit um, deswegen muss man kein kaltherziger Mensch sein.
Es gibt sogar Frauen, die abtreiben. Was sind sie denn in Deinen Augen?!
Nach der extrem problematischen Geburt meiner Ältesten war ich mit einem Wunschkind schwanger. Test positiv, am Ultraschall nichts zu sehen, starke Schmerzen links im Unterbauch.
Am Freitag vormittag wurde ich ins Krankenhaus eingeliefert. Not-OP wegen Bauchhöhlenschwangerschaft. Samstag morgen kam die Chefarztvisite: Ohne Vorwarnuwng die Endoskopie-Bilder: schauen Sie mal, was wir da entfernt haben!
(Mein Kind, 7. oder 8. Woche.)
Am Montag nach Hause, weil die Große ihren 2. Geburtstag feierte. Keine Unterstützung, bloß nicht darüber reden. Mit dem Pfarrer / Seelsorger gesprochen: du bist noch jung, du wirst noch mehr Kinder haben.
Ja, jeder geht anders damit um. Ich habe 9 Jahre gebraucht, um damit klar zu kommen. Obwohl ich zwei weitere Kinder habe: Nr. 2 fehlt.
Der O-Ton deines Frauenarztes ist genauso wenig allgemeingültig wie meine oben geschriebene Meinung. Und wenn du in Monat 8 nicht gemerkt hast wie dein Kind zappelt, ähm, ja… Schade für dich? Schön für dich? In Monat 7 sieht man das sogar von außen, aber klar, Darmbewegungen. Der deutliche Abdruck eines Fußes ist ne Darmbewegung… (Bei mir hat mans schon in Monat 6 von außen gesehen. Das Baby hat manchmal dermaßen getobt das es mich durch Tritte und Stöße nach innen zum Erbrechen gebracht hat) Von tanzen habe ich übrigens nichts geschrieben. Aber wenn das Ungeborene bei so ab Monat 6, spätestens Monat 7 im Bauch immer tobt wie blöde das man überall Dellen bekommt wenn eine bestimmte Musik läuft und ruhig sobald sobald sie ausgeschaltet wird, wieder anfängt sobald die Musik wieder läuft, das merkt man dann schon. Ebenso das es förmlich „wegspringt“ wenn nebendran die Hupe losgeht. (Was ein Anblick, der Babybauch war plötzlich kurz nicht mehr mittig, sondern links) Du schreibst es ist sicherlich eine andere Sache ein Kind zu verlieren das gelebt… Weiterlesen »
Ich werde echt aggressiv, wenn ich hier die ganze Zeit von „loslassen“ höre.
Wer seid ihr den Eltern vorschreiben zu wollen, wann wie und vor allem wie lange sie trauern sollen?
Das ist ja wohl die allerprivateste und ureigenste Sache der Eltern. Und es steht keinem zu hierüber zu urteilen.
Die einzig relevanten Grenzen bei der Grabgestaltung sind ja dann erreicht, wenn andere Friedhofsbesucher spürbar gestört werden.
Ob das im aktuellen Fall wirklich so ist?
…. Genormte Trauer .
…..genormte Gräber.
……genormte Menschen .
…..genormtes leben .
ich glaube nicht , dass manche Kommentare hier tatsächlich der Sorge um denTrauerstatus der Eltern entspringen .
Ich persönlich bin froh über jedes verwilderte Grab , da es für mich ein Weitergehen symbolisiert und Friedhöfe mir persönlich nichts bedeuten. aber bin ich das Maß aller Dinge ? Was stört mich der Teddy auf dem Nachbargrundstück mit oder ohne Zeichen der Zeit?
Worin genau behindert mich der Kies auf einem anderen Grab bei meiner PESÖNLICHEN Trauerarbeit ? Denn genau das ist Trauer … Etwas persönliches, etwas individuelles . Ebenso schändlich wie die früher verordneten Trauerzeiten seitens Kirche und Gesellschaft oder das Getuschel über die günstige Sargausführung sind viele ach so gut gemeinten Loslass- Phrasen
hier.
ein Mensch der nicht weiterkommt mit seiner Trauerarbeit , die Normzeit nicht einhalten kann ist eine Belastung die man nicht sehen will , wie gut , dass man zumindest behördlich die öffentlichen sichtbar gewordenen Spuren dieser störenden Normabweichung ausradieren kann . Nicht wahr ?
Ich finde, es geht niemanden etwas an, wie lange die Eltern um ihr Kind trauern. Das ist ein Thema, was mit der Frage nach der Grabgestaltung eigentlich nichts zu tun hat. Ich habe es bisher für die übliche Norm gehalten, dass Kindergräber etwas individueller gestaltet werden. Bin überrascht, dass dies offensichtlich von der Toleranz der Friedhofsverwaltung, bzw. anderer Friedhofsbesucher abhängt. Prinzipiell sollte heutzutage eine individuelle Grabgestaltung möglich sein, schließlich legt ein jeder zu Lebzeiten Wert auf seine Individualität. Im Tode sollen wir dann alle in Einheitsgräber? Ich halte die Idee, bestimmte Grabfelder für kreativere Grabgestaltung zu reservieren, für einen guten Kompromiss. Dann fühlt sich auch niemand mit eher traditionellem Pietätsbegriff auf den Schlips getreten.