Neulich im Fernsehen wurde in dem Beitrag über das tschechische Krematorium gezeigt, daß die große Urne dort beigesetzt wurde, die Angehörigen aber jeweils eine kleine Urne mit etwas Asche mitnehmen durften. Ist das denn erlaubt? Ich habe gehört, daß die Behörde, wenn sie Wind davon bekommt, einem die Urne wieder abnimmt.
In der Tat wird die Ordnungsbehörde, Ortpolizeibehörde oder die Friedhofsverwaltung die Aushändigung einer Aschenurne begehren, anordnen und notfalls auch mit Polizeigewalt durchsetzen, wenn sie erfährt, daß sich jemand in den Besitz der Aschenurne gebracht hat.
Im vorliegenden Fall ist das aber etwas anderes. Hier handelt es sich der Beschreibung nach um eine Gedenkkapsel, die Graberde enthält, welche mit etwas Asche vermischt ist. Und hiergegen können die Behörden nichts unternehmen da ja die eigentliche, „amtliche“ Urne tatsächlich ordnungsgemäß beigesetzt wurde.
Es ist in etwa das Gleiche, als wenn man eine Verstreuung der Asche bucht (was im Ausland aber auch auf manchen ostdeutschen Friedhöfen möglich ist) und sich dann später etwas von dem Boden, auf dem verstreut wurde, in eine Gedenkkapsel füllt.
Der Definition nach handelt es sich also hierbei nicht um eine Aschenurne, sondern um Graberde als Andenken.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: asche, kaminsims
Die Mesopotamier bestatteten ihre Toten unter dem Fußboden. Das stelle ich mir unhygienisch vor. Aber was kann eine Aschenurne für Schaden anrichten?
Es geht nicht um Hygiene oder den Schaden den Totenasche anrichten kann. Die Gesetzgebung sieht nunmal in Deutschland unabdingbar eine Beisetzung vor. Das hat historische Gründe und ist seit Generationen nicht geändert worden. Andere Länder gehen damit liberaler um. Solange das Gesetz aber bei uns in der aktuellen Form weiterbesteht, muß man sich daran halten und werden die Behörden das auch ggf. durchsetzen.
Soviel ich weiss, wird einem hier in der Schweiz die Urne auch ausgehändigt, wenn man das denn wünscht.
Irgendwie kann ich die deutsche Gesetzgebung deshalb auch nicht so ganz nachvollziehen, die eine Beisetzung der Urne zwingend vorschreibt. Letztendlich ist es doch nur etwas Asche und wenn man das möchte, spricht doch nichts dagegen, diese zu Hause „aufzubewahren“.
Mirella
Bei uns in den Niederlanden ist es ebenso wie in der Schweiz und seh ich auch öfter Bestatter mit deutschem Nummernschild beim örtlichen Krematorium vorfahren… was die da wohl machen *gg*?
Asche verstreuen find ich schön. Vielleicht klappts ja irgendwann bei mir.
Die Regelwut der Deutschen Behörden ist schon irgendwie… 🙁
Die Verstreuung der Asche ist laut Gesetz auch in NRW möglich. Mehrere Städte bieten eine Verstreuung auf ihren Friedhöfen auch wirklich an.
So wie ich das in dem TV-Beitrag verstanden habe, haben sie nicht Asche mitbekommen, sondern jeder der Angehörigen eine kleine Aschekapsel, in die einfach etwas Erde gefüllt wurde vom Bestattungsort.
Die wären doch auch kaum so blöd, die andere Variante öffentlich im TV zu zeigen!?!
sorry, man sollte auch erst genau lesen, bevor man postet *schäm*
Das hatte Tom ja schon beschrieben 😉
In einer Zeitschrift („Auf einen Blick“)habe ich letztens von dem Fall gelesen wo jemand eine Urne bei sich im Garten beigesetzt hatte.
Danach bekam das Amt davon Wind, stimmte allerdings zu diese Urne dort zu belassen wenn ein Eintrag im Grundbuchamt getätigt würde der diesen Garten für keinen anderen Zweck mehr frei gibt, um die Würde des Ortes zu wahren.
Das passierte allerdings nicht und die Urne wurde vom Amt wieder eingezogen und (nach einigen weiteren Problemen) dann sogar an einem unbekannten Ort vergraben, damit der Hinterbliebene die Asche (wie vorher geschehen) nicht wieder ausgraben könne.
Ganz ehrlich?
Ich währe bereit so einen Eintrag im Grundbuch vornehmen zu lassen, und in Zukunft auf einem abgetrennten Teil meines Gartens keine Gartenpartys abzuhalten wenn ich dafür meine Verstorbenen dort beerdigen dürfte.
Schade das sowas immer nur mit Ausnahmegenemigung möglich ist und das jedes Amt meint es anders Regeln zu müssen.
In die Aschenkapsel wurde im tschech. Krematorium erst etwas Totenasche und dann am Grab noch Graberde eingefüllt.
hm, ich hab in usa (portland, Oregon) eine trauerfeier mitgemacht, hinterher wurde jedem ein kleines doeschen asche ausgehaendigt (ich hab noch nicht reingeschaut) und ich hab selbiges mitgenommen nach deutschland und werde es wohl mal bei schoenem wetter an einem schoenen ort ausstreuen.
oder mache ich mich damit etwa strafbar?
Besteht die „Totenasche“ nicht eh aus 90% Holz vom Sarg?
Ich verstehe auch nicht, warum es verboten ist, die Asche einfach mitzunehmen. Unhygienisch ist sie ja wohl nicht und eine Störung der Totenruhe droht doch eigentlich auch nicht mehr, nachdem der Verstorbene bereits verbrannt worden ist. Sind vielleicht früher irgendwelche Hexenkulte mit der Asche Verstorbenen getrieben worden oder sowas?
Und es geht doch:
siehe hier
http://www.estattung-Beisetzung/Alternativen/Umweg/umweg.html
Darf nur der Bestatter nix von mitkriegen 😉
@Wilde Sau: es geht nicht auf.
Pietät hin – Pietät her – Vadder, jetzt ischs glatt, jetzt wirscht gschtreit, bevor i mer no de Haxe brech. Do bisch doch eiverstande?
Nuja, das mit dem „Mitnahmeverbot“ hat meines Erachtens schon seine Richtigkeit. So in Art von Menschenwürde nach dem Tod – gäbe genug, die dann die Asche in die Eieruhr füllen würden „damit er/sie wenigstens jetzt mal was schafft“ oder gar als Scheuermittel zum Kloputzen verwenden wenn auf denjenigen entsprechender Hass bestand…
Verstreuen sehe ich wiederum nicht als problem — außer dem Recht aller Angehörigen, einen Platz zum trauern zu haben. aber wenn das Verstreuen an einem abgetrennten Ort passiert – warum nicht… Nur vom Flugzeug aus über’m Meer… nuja…
Tschechien hin oder her, aber das Abfüllen von kleineren Aschemengen in sogenannte Kerzenleuchter ist auch in Deutschland durchaus üblich und praktikabel! Inwieweit hier nun eine Grauzone betreten wird, ist mir leider unbekannt.
Hallöle,
ich wundere mich immer wieder, dass es doch noch nicht beim großen Teil der Menschen angekommen zu sein scheint.
Asche zu Hause ist problemlos machbar
Also letztlich weitaus preiswerter als eine Plätzchen auf dem Friedhof. Da bekommt man für den Preis kaum die Urne in die Erde! 🙁
Mein Gedanke war XXXXXX und daraus wurde dann: xxxxxxx.
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXUnd noch
Ich hoffe, ich konnte ein bisschen zur Aufklärung beitragen.