Bei Beerdingungen wird ja normalerweise Musik gespielt, die zum Anlass passt und dem Toten irgendwie auch gefallen hätte, bzw wo er zumindest nicht im Sarg rotiert. Gibt es da irgendwelche Beschränkungen? Ich komme z.B. mehr so aus der Death Metal-Ecke (bitte nicht als Wortspiel auffassen, auch wenns herrlich passt) Geht sowas, wenn es sich der Tote wünscht, oder muss man sich das verkneifen?
Normalerweise liegt es in den Händen der Auftraggeber, welche Musik gespielt wird.
Es gibt ja das alte Sprichwort: „Wer die Musik bezahlt, der bestimmt auch was gespielt wird.“
Heute sind nahezu alle Musikrichtungen bei Trauerfeiern möglich. In sehr konservativ geprägten Gegenden mit starker Bindung an die kirchlichen Zeremonien, wird man es da vermutlich etwas schwerer haben, von den üblichen Chorälen abzuweichen, aber grundsätzlich geht nahezu alles.
In erster Linie ist die Trauerfeier ja ein Fest der betroffenen Familie, wenn auch ein trauriges. Und so wie man bei anderen Familienfesten die Musikauswahl treffen kann, so kann man das auch bei einer Trauerfeier tun.
Meine Oma sagte immer: „Der eine trinkt gern Kaffee, der andere lieber Tee“ und mein Opa: „Watt dem einen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.“
So wird eine Familie vielleicht eher auf Tenorgesang und klassische Musik setzen und eine andere Familie auf Hardrock.
In der Regel entspricht die Musikauswahl auch dem Geschmack der gesamten Gruppe oder wenigstens des überwiegenden Teils der Gruppe. Man darf ja nicht vergessen, daß sich eine Trauergesellschaft aus der engsten Familie einerseits und weniger stark verbundenen Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen andererseits zusammensetzt. Außerdem kommen auch oft Leute von weither angereist, die mit dem normalen Alltagsleben bzw. dem Freizeitleben des Verstorbenen nicht verbunden waren.
So kann es dann beispielsweise sein, daß alle aus dem Ort stammenden Anwesenden das Abspielen von „Heavy Metal“ für gut halten, während die Angereisten das als musikalische Zumutung empfinden.
Ein guter Bestatter wird auch bei der Auswahl der Musikstücke beraten können und die ärgsten Stolperfallen vermeiden helfen.
Nicht alle Musikstücke hören sich über die oft schwachbrüstigen Lautsprecher in der Trauerhalle gut an, manche Stücke sind einfach zu lang und andere passen vielleicht auch mal vom Text her nicht.
Grundsätzlich also kann man fast jede Musik spielen lassen, solange sie nicht die öffentliche Ordnung stört, gegen geltendes Recht verstößt oder den guten Geschmack verletzt.
Die öffentliche Ordnung könnte eventuell durch Ballermann-Party-Musik („Zeigt her Eure Titten“) gestört werden oder wenn das Abspielen der Musik zu laut erfolgt. Gegen geltendes Recht würden faschistische Kampflieder aus der rechten Szene oder bestimmte Musik aus der Zeit des Nationalsozialismus (evtl. Horst-Wessel-Lied) verstoßen und der gute Geschmack würde dann verletzt, wenn die meisten Anwesenden und evtl. andere Friedhofsbesucher die Musikauswahl als ungehörig empfinden.
Wir hatten allerdings schon Trauerfeiern, auf denen die „Biene Maja“ von Karel Gott oder „Weiß Du, wieviel Sternlein stehen?“ gespielt wurden. Es kommt immer auch auf die Erklärung dazu und die Umstände an.
Eine Trauerfeier ist aber nicht der richtige Ort, um mit anderen Familienangehörigen durch die Auswahl der Musikstücke abzurechnen und andere zu provozieren.
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Das erinnert mich an die Beerdigung eines guten Freundes vor fast 12 Jahren. Am Grab spielte seine
Big Band, das hatte Stil.
Ich für meinen Teil würde u.a. „Allways look on the bright side of life“ bevorzugen.
Klingt komisch, ist aber so. 😉
Queen – who wants to live forever. 🙂
AC/DC – Highway to Hell oder Hells Bells
Rolling Stones – Paint it Black
meine 3 Lieder stehen auch schon fest…
Saltatio Mortis – Letzte Worte
Trude Herr – Niemals geht man so ganz
Frank Sinatra – My Way (gerne auch die Deutsche Version von Harald Juhnke)
Wobei… Highway to hell klingt fast verlockend – wäre aber wohl eher die oben beschriebene Abrechnung mit meiner stark gläubigen Familie…
„When I’m dead and gone“, weitgehend egal in welcher Interpretation
Queen – One by One (Only the good die young)
Das Lied hatten wir vor längerer Zeit auf der Beerdigung einer guten Freundin, die schuldlos bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Wenn’s bei mir so weit ist, steht nur die Wahl zwischen dem oder dem Song, den das Tantchen oben vorschlägt… Je nach dem, was meine Family für angemessener hält. 😉
„Allways look on the bright side of life“ – ehrlich gesagt wäre das auch ein Lied, dass mir auf meiner Beerdigung auch gefallen würde, ich liebe diesen Song.
Erst Gestern wurde ich von einer Bekannten gefragt, was ich wohl auf meiner Beerdigung hören möchte (war auch Thema in einer Radiosendung) und ich meinte spontan: „Perfect day“ von Lou Reed. Das mag erstmal unpassend klingen, aber das Lied bedeutet „uns“ viel und außerdem soll es den Anwesenden zeigen: „sie hatte viele solcher perfekten Tage, ihr Leben war schön und erfüllt – trauert nicht um sie, sondern freut euch, dass sie da war“… na aber ich hoffe, es ist noch lange hin bis zu meiner Beerdigung 😉
Bei meiner Oma gestalteten wir die Trauerfeier ohne Pfarrer, den sie nicht gewollt hätte, Trauerreden kamen alle von uns. Ich ließ ein korsisches Lied der Gruppe I Muvrini laufen, in der sie ihrem verstorbenen Vater gedenken (Rivecu – ich erlebe wieder, in dem Begebenheiten aufgegriffen werden, falls jemand neugierig ist, von dem ersten Album). Es passte, denn sie liebte diese Insel. Das getragene Lied aus den Lautsprechern zu hören war für mich ein bewegender Moment. Und ich glaube, das sprang auf alle über.
Für mich käme auch nur korsische polyphone Musik in Frage – und etwas Fröhliches von Maybebop hinterher.
Megadeth – A toute le monde
Ist genau für diesen Moment geschrieben worden.
Amazing Grace von einem einsamen Dudelsackspieler… Und wehe, es heult dann niemand! 😉
Johnny Cash – We’ll meet again
You’ll never walk alone in der Version von Gerry & the Pacemakers oder den Toten Hosen
evtl. Subway to Sally – Grabrede
Am Grab am besten einen Dudelsack und ne Trommel die dann entweder Amazing Grace oder Auld lang Syne spielen.
Ich bin da ganz egoistisch und will das meine Beerdigung so ist wie sie mir gefallen würde, auch wenn ich davon nix mitkriege, Ich finde aber meine Beerdigung wird das sein was die letzte Erinnerung an mich ist. und da würd ich gern selbst bestimmen wie die ausfällt
…da fällt mir doch der Blog von Gretchen Orchestermusiker ein, und das, was sie als Trompeterin alles schon auf Seebestattungen zum Besten gegeben hat…
Nachzulesen hier:
http://orchestermusiker.blog.de/search/seebestattung/AND/
Was wären denn meine Wünsche?
Monty Python – Always look on the bright side of life
Simon & Garfunkel – Bridge over troubled water
Janis Joplin – Me and Bobby McGee
Carol King – Jazzman (am besten den Ausschnitt aus den Simpsons, die Jamsession von Lisa und dem Geist von Zahnfleischbluter Murphy)
Dooley Wilson – As time goes by
AC/DC – Highway to hell
Ein Dudelsackspieler mit Amazing Grace
Jacques Brel: Jojo
Shirley Bassey: Moonraker
Mein Blockflötenschüler wollte bei der Beerdigung seines Großvaters unbedingt „What shall we do with the drunken sailor“ spielen. Ich konnte ihn dann überzeugen, dass das Lied nicht so passende Zeilen enthält: „Take him and shake him and try to awake him“. Sein Kommentar: „Gut, dann spiele ich halt “Happy Birthday“.
Ich hätt auch noch eins…von Flogging Molly: „If i ever leave this world alive“ 😉
Für meine eigene Beerdigung würde ich mir den „Schwan“ ausm „Karnevall der Tiere“ von Camille Saint-Saens wünschen – am liebsten zu dem Zeitpunkt, in dem mein feuerzubestattender Sarg hier in der örtlichen Jugendstil-Aussegnungshalle nach unten fährt (das ist so ein Sarg-Aufstelldingens, und bei Trauerfeiern vor der Feuerbestattung fährt der Sarg auf dem Ding nach unten, in meiner Kindheit dachte ich immer, der würde direkt im Feuer landen).
Mir wär´s egal was auf meiner Beerdigung gespielt wird. Ich hör´s doch eh nicht mehr.
„Nur zu Besuch“ von den Toten Hosen find ich gut. Aber von mir aus können meine Angehörigen auch die Titelmusik von Flipper da abspielen.Mir ist das echt egal.Ich muß da ja nicht mehr mit leben:-)
‚Don’t fear the Reaper‘ von Blue Öyster Cult natürlich, in voller Länge, gerne auch mehrmals. Und/oder vielleicht ‚When the Music’s over‘ von den Doors.
Bei Musik auf einer Beerdigung muß ich an eine Szene in ‚Snow Cake‘ denken, wo der Pfarrer etwas konsterniert der Trauergemeinde ankündigt, daß sich die junge Verstorbene ein Lied von den ‚Super Furry Animals‘ gewünscht hatte.
Highway to Hell – AC/DC
My Way – Frank Sinatra
Wenn ich tot bin – Luna Luna
Aber die Idee mit dem Dudelsack…
Der Opa eines Freundes hatte im Testament geschrieben, dass er die Walküren haben will. Die örtliche Dorfgemeinde hats wohl aufgeregt, aber wayne…
Ludwig Hirsch – Komm großer schwarzer Vogel + Queen – Who wants to live forever.
Ist auch alles schon hinterlegt, bei der Vorsorge.
Mein Mann ist Organist und erzählte kürzlich, dass bei einer Trauerfeier „Brennend heißer Wüstensand (So schön, schön war die Zeit…)“ abgespielt wurde.
Wir leben hier mitten in der Provinz und es war wohl doch eher befremdlich nach der „klassischen“ Beerdigung in der Kirche.
Vor einem Jahr starb hier ein junger Mann bei einem Verkehrsunfall. Auf seiner Beerdigung wurde „Nur die besten sterben jung“ von den Onkelz gespielt. Seine Freunde hatten den Text zuvor auch in der Traueranzeige abdrucken lassen.
mmmmh…
ich würde gerne „hey you“ von Pink Floyd
oder
„the lamia“ von Genesis
bei meiner Trauerfeier „hören“
Canta per me
http://www.animelyrics.com/anime/noir/cantaperme.htm
Leonhard Cohen „Dance me to the end of love“
http://www.liber-canticorum.de/doc/lumpen.pdf
und
Keren Ann „End of may“
Bei den letzten beiden von mir gehaltenen Beerdigungen wurde u.a. gespielt
-Amazing grace (einmal instrumental, einmal mit Text)
– Tears in heaven von Eric Clapton
– My way von Frank Sinatra
letzteres beides mit englischem Originaltext.
Und beide Stücke habe ich dann in der Ansprache aufgegriffen und eine deutsche Zusammenfassung des Inhaltes gegeben.
Kam, glaube ich, ganz gut an.
Anne Clark . Psalm
http://www.youtube.com/watch?v=0CSS7sNM0WI
Anne Clark – Heaven
http://www.youtube.com/watch?v=w2qxl4S1i08
und als Abschluß
The Dresden Dolls – Coin Operator Boy
http://www.youtube.com/user/dresdendolls?blend=2&ob=1#p/u/9/rc5Gnt2Tqn0
Letzteres am besten Live 🙂
„Niemand kennt den Tod“ von Erben der Schöpfung
„Wir warten auf den Tod“ von Mantus
„Totes Fleisch“ von Terminal Choice
😉
Nope, eher Eclipse von Kirlian Camera, Transylvania von Ostara und Treibholz von Staub/Alex Jaschke
Aber so ein paar nette Death Metal-Geschichten hätten auch was für sich, von Six Feet Under oder so, dann tut’s den Trauergästen auch so richtig weh…
„Many rivers to cross“ von Jimmy Cliff wäre bei mir definitiv in der Auswahl.
Musik kann viel ausdrücken..
Meine Favoriten:
An allererster Stelle steht – und meine nächsten Angehörigen wissen das – „Die Toten Hosen“ mit „Nur zu Besuch“
Ich & Ich – Universum… hat irgendwas finde ich
Naja und natürlich Trude Herr – Niemals geht man so ganz…