wir haben ein Schreiben von der Verwaltung des Friedhofs bekommen. Darin fordern die uns doch tatsächlich auf, dass wir die Bepflanzung auf dem Reihengrab von meinem Vater abschneiden. Die würde die Höhe des Grabsteins überschreiten und das ist nicht erlaubt dort.
wir sind der Meinung dass wir da nicht zuständig sind denn der Lebenbaum ist schließlich von uns gepflanzt worden als er 20 Zentimeter groß war und seit dem ist er selbst ständig gewachsen. Ich finde das ist Natur und das geht nicht. Die können uns doch nicht haftbar machen weil ein Baum groß gewachsen ist.
Wie können wir die drankriegen?
Sag denen, die sollen sich bei Gott beschweren.
In der Tat gibt es auf fast allen Friedhöfen solche oder ähnliche Bestimmungen. Mal ist das Ablegen von Kunstblumen verboten, mal dürfen die Pflanzen das Grab seitlich nicht überragen, mal ist auch die Wuchshöhe vorgeschrieben.
Solche Bestimmungen stehen in der Friedhofsordnung oder -satzung des jeweiligen Friedhofs oder der jeweiligen Kommune. Es hat nur wenig Zweck dagegen angehen zu wollen, da die Bestimmungen, auch wenn sie manchmal dem Laien nicht einsichtig sind, oft aus wichtigen Gründen erlassen worden sind.
Ein Aspekt der immer auch eine Rolle spielt, ist da einheitliche, gepflegte Bild des Gräberfeldes.
Kommen die Angehörigen, bzw. in diesem Fall die Grabnutzungsberechtigten, der Aufforderung zur Beseitigung der Störung nicht nach, kann es sogar soweit kommen, daß nach Ablauf einer gewissen Zeit das Grab zwangsweise in den vorgeschriebenen Zustand gebracht wird. Bei hartnäckigen Pflegeverweigerern kann das Grab auch entschädigungslos abgeräumt und mit Gras eingesät werden.
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Tom, der liebe Gott nimmt Beschwerden doch nur Freitags entgegen. 🙂
Der Herr Ribbeck auf Ribbeck im Havelland hatte solche Probleme nicht.
Das erinnert mich daran, dass ich in meiner Vorsorge verankern sollte, dass auf meinem Grab eine Eiche gepflanzt wird.
Gruß
Joe
Also um unser Familiengrab wächst auch eine Lebensbaumhecke und wir beschneiden die auch jedes Jahr. Da es bei uns innerhalb der Familie (aka meine Mutter vs. meine Tante – im Grab liegt mein Vater und seine Eltern, also die auch die Eltern der Tante) Zwist gibt und meine Tante fast nichts am Grab tut, hatte meine Mutter vor ein paar Jahren die Hecke auch rigoros gekürzt. Was im ersten und zweiten Jahr echt besch**** aussah. (Das Heckschneiden war immer meine Aufgabe, aber da ich ja wegen Studium nicht mehr so oft zu Hause bin…)
Also es geht schon mit dem Beschneiden. Und ich finde das Argument „Ist doch Natur!“ auch eher mittelprächtig bis einfallslos…Auch Natur will gepflegt sein…^_-
Mensch Leute, lasst Euch und Eure Ahnen im Friedwald nieder, da dürfen Bäume und Sträucher ungestraft wachsen, wie sie wollen!
Das sind doch die gleichen Leutchen, die sich beschweren, wenn ein „fremdes“ Pflänzchen die Grabumrandung des Oppas berührt. Und jetzt gibt es genaue Vorschriften, damit auch ja keiner aus der Reihe tanzt und sie wollen noch immer jemanden „drankriegen“.
Manchmal wünsche ich mir, man könnte virtuelle Ohrfeigen verteilen.
„Ich finde das ist Natur und das geht nicht.“ – Das ist ein super Argument für einen jüdischen Friedhof, allerdings nur, wenn es den Samen des Baumes so eben mal auf das Grab geweht hat, nicht wenn Du den Baum selber gepflanzt hast.
-Noch mehr Verwirrte-
B. A.
Oo
Tom? Du gabelst aber auch immer Patienten auf.
Weißt du, immer, wenn ich meine, dass meine Lehrer mich gerade über die Klippe des Wahnsinns geschubst haben, lese ich bei dir mit und mit einem Schlag gehts mir soooooo guuuut.
Danke dir 🙂
Dagegen ist die Arbeit in einem ehemalig verstaatlichten Verwaltungs- und Versorgungsapparat ja echt Jahrmarkt…
[quote]…der Lebenbaum ist schließlich von uns gepflanzt worden als er 20 Zentimeter groß war und seit dem ist er selbst ständig gewachsen.[/quote]
*rooooofl* 😀
Tja, die Friedhofsverwaltung müsste den Bäumen das Wachsen verbieten, dann passiert sowas nicht. Alternativ brummt man den Baum 20 Jahre Haft in der Sahara auf.
@ Sensenmann.
Vorsicht. Dann kommen Amnesty International, der BUND und „Die Grünen“ und fordern Hafterleichterung für den Baum.
Natürlich ist gegen den arnachistischen zügellosen Wildwuchs vorzugehen, wo kommen wir denn hin wenn jeder Baum wächst wie er will!
Sind wir ansonsten ja bald wieder im Urwald!
-für die Empfindlichen: Mein Geschreibsel enthält besonders heute in hohen Dosen Ironie und Blödsinn, also bitte keine Kommentare von Berufsbetroffenen, marodierenden Lehrer-und Schülerscharen usw…-
B. A.
Ja zum Kuckuck auch, die Bäumchen haben heutzutage ja gar keine Manieren mehr. Wachsen da einfach ungefragt auf dem Grab weiter. Das muß doch alles seine Richtigkeit haben: die müssen erstmal nen Antrag auf Erteilung eines Antragformulars stellen!!! 😉
und am Ende ist das Bäumchen auch noch gegossen worden … tzzzz … keine Umsicht die Leute …
Wie wär’s mit Totholz und Strohblumen? Man spart sogar das Gießen.
Aber davon mal abgesehen, Thuja find‘ ich nun wirklich grottenhässlich.
Angeregt von Pu der Zucker.
Im Moment greift ja die wortwörtliche Variante „Steingarten“ um sich.
Ehemals begrünte Vorgärten werden mit Dekokies, Schotter usw. zugeschüttet, das ganze dann noch mit größeren Steinbrocken in grottenhäßlichen Gitterkorbkunstwerken dekoriert. Muß im Herbst nur noch mit`m Laubsauger bearbeitet werden. Naseweiß-Lästigs Traum.
Ähnliche Tendenzen sehe ich jetzt auch bei der Grabgestaltung: Grünflächen werden zugekiest, unproportionierte Felsen dazugestellt, würg.
Da ist ein Kunstblumengebinde noch hübscher, wächst bestimmt auch nicht mehr.
B. A.
Steine auf dem Grab ?
Vielleicht hat das was mit Freud zu tun … ich kenne da den einen oder anderen, dem ich lieber einen Stein als eine Blume in die Grube nachwerfen würde …
Ein richtig guter Stein- und Kiesgarten kann etwas sehr Tolles sein (und einem, wenn man ihn lange genug anschaut, vielleicht sogar zu Erleuchtung verhelfen ;-)) aber der braucht eigentlich noch mehr Pflege als ein mit Grünzeug voll gepflanzter.
Rischtisch, kall.
Jedes kleinste Grünzeug stört nämlich die Optik und muß ausgerottet werden. Ausgerupft, wegflambiert.
Und die Natur, sprich das Grünzeug, gewinnt am Ende doch…sieht man an asphaltierten, betonierten Industriebrachen.
B. A., versucht jetzt durch Steine-Anstarren zu höheren Erkenntnissen zu gelangen 😉 -ommmm-
Oh ja, so ein kleiner Steingarten, bestehend aus Diamanten, Rubinen, Saphiren und Smaragden… der tät mich so ungeheuer erleuchten, da würden ein paar Grashalme gar nicht stören.
@B.A.
Zen ist Dir jetzt nicht unbedingt ein Begriff?
Ausrotten, ausrupfen, wegflambieren haben damit nichts aber auch gar nichts zu tun.
Das passt eher zu den mit Grünzeug aus dem Baumarkt vollgestopften Vorzeigevorgärten, in denen jedes nicht vom Besitzer persönlich eingekaufte und gepflanzte Pflänzchen gnadenlos entfernt wird, und wenn es sich auch nur um ein kleines zufällig dort gewachsenes Moospolster handelt. Weil eben nur das etwas da zu suchen hat, was vorher ein ordentlich beschriftetes sauberes Schildchen im Pflanztopf stecken hatte und deshalb ja per Definitionem kein „Unkraut“ sein kann. Deshalb ist ja auch im Umkehrschluss alles, was kein solches Zertifikat ausgestellt bekommen hat, automatisch ein Unkraut und damit zu vernichten.
Und vom Anstarren wirst Du ganz sicher keine „höheren Erkenntnisse“ gewinnen, vermutlich auch nicht vom Betrachten. Beim letzterem sind allerdings eventuell hin und wieder tiefere Einsichten möglich.
Und Om ist eine andere Geschichte, vielleicht später mal mehr davon 😉
@ kall.
Zen ist mir ein Begriff.
Lächerlich finde ich halt das absolut unharmonische/unproportionierte Steinhaufen welche in Gitterkörben eingesperrt sind mit asiatischen Philosophien in Verbindung gebracht werden. Und Proportionen sehen für alle Menschen mehr oder weniger gleich harmonisch (oder auch nicht) aus, egal welchem Kulturkreis sie entstammen. (Goldener Schnitt usw., jaja, damit beschäftige ich mich fast täglich). Da kann ich bei mir im sehr ländlichen Landkreis so manche Schotterausstellung (= „Steinvorgarten“) sehr lange betrachten, da springt kein Funke, geschweige denn eine Fehlzündung über. Weiterbildungen in asiatischer Gestaltung, meist ohne den Bereich der dahinterstehenden Philosophien zu streifen sind bei Gartenbauern gerade schwer angesagt wie ein Bekannter im GALABAU sagt. Modeerscheinungen halt, leider dem Ursprungsgedanken etwas entrückt.
Und ein Urnenerdgrab in einen Zengarten verwandeln zu wollen sieht genauso lächerlich aus wie diese Minischalen mit Stein, Sand, Plasikbaum und Plastikrechen die sich gerade in Empfangsräumen wie Unkraut verbreiten.
Asienkitsch halt.
-Vorsicht: Enthält Ironie-
B. A.
@Big Al:
Ich nehme an, Du meinst „enthält KEINE Ironie“…
@B.A.
Na, dann ist ja gut.
Ein Grab könnte man schon in einen Zen-Garten verwandeln, wäre aber zugegeben nicht ganz einfach, die umgebende Landschaft so mit einzubeziehen, dass er sine Wirkung entfalten kann.
Ich glaube auch nicht, dass ein Friedhof im allgemeinen der ideale Platz für sowas ist.
Aber mal ganz abgesehen davon, ob Zen oder UnZen, welches Material, Steine, Kies, Pflanzen, Holz oder was auch immer, man in einem Garten oder auch bei einem Grab einsetzt, ist eigentlich völlig egal. Es kommt vor allem darauf an, WIE man es einsetzt, und da lässt das ästhetische Empfinden auch vieler sogenannter Profis tatsächlich stark zu wünschen übrig. Das sieht mit Grünzeug genauso bescheiden aus wie ohne.
@ kall.
Ich weiß da ich ab und an etwas polterig dahergerumpelt komme.
Was mich halt stört ist dieses Rumgemache daß alle asiatischen/ausländischen/esoterischen/exotischen Glaubensrichtungen und die damit verknüpften Lebens/Einrichtungs-und Gestaltungsstile DIE ULTIMATIVE LÖSUNG FÜR VERKRAMPFTE/ENTTÄUSCHTE/LEBENSSINNSUCHENDE EUROPÄER SIND.
Pustekuchen.
Wenn die philosophischen Hintergründe dabei komplett ausgeblendet werden isses halt nur sinnentleerte Dekoration und nix weiter, als Beispiel seien Einrichtungsberater in Sachen Feng Shui genannt.
Auch so ein Zug auf den jeder nach 2 x 6 Stunden Seminar draufhüpft, würg, und sich Feng Shui-Berater nennt. Hauptsache man hat ein wichtig aussehendes „Diplom“ an der Wand hängen 🙂
Daß die Meditationsgärten z. Bsp. in Japan oft von einer hohen Mauer umgeben sind um die Umwelt auszublenden kommt wohl nicht von ungefähr, gerade deshalb finde ich eine daran angelehnte Grabgestaltung in Europa zwischen Gräbern europäischen/traditionellen/deutschen Stils halt auch absolut lächerlich. „Zen oder UnZen“ , das werde ich mir merken 😉
Es grüßt den geduldigen kall B. A.
Also ich weiß ja nicht, wie es anderswo ist, aber in unserer Friedhofssatzung steht, dass Kies auf den Gräbern ausdrücklich verboten ist. Und außerdem steht da noch drin, welche Sorte Pflanzen erlaubt ist (z.B. auch, wie hoch die werden dürfen).
Man sollte es also vorher wissen können.
Da finde ich es doch etwas seltsam, wenn sich dann jemand beschwert und meint, er könnte ja nichts dafür, dass der Baum höher gewachsen ist als erlaubt… „Baum“ sollte einem eigentlich doch schon sagen, dass das was Größeres wird (es sei denn, es ist ein Bonsai). 😉