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Bestatter klärt auf: Erektion nach dem Tod – Das ist die Wahrheit

Bestatter erklärt, wie oft er tote Menschen mit Erektionen gesehen hat

Ein Leichenbestatter hat enthüllt, dass manchmal Männer nach ihrem Ableben eine Erektion bekommen und dass er dies ‚gelegentlich‘ gesehen hat.

Das ungewöhnliche Phänomen ist laut dem TikTok-Account @funeralhomesconfessions nicht besonders häufig, aber es kommt vor. „Nicht oft, aber gelegentlich. Der medizinische Fachausdruck dafür ist Priapismus, und wir in der Sterbebegleitung nennen es ‚Engelslust‘. „Auch das kommt vor – selten, nicht sehr oft. Aber gelegentlich, ja, wir sehen tatsächlich, dass es passiert ist.“

Laut den Principles of Forensic Medicine ist ein postmortaler Priapismus in der Regel ein Hinweis darauf, dass der Tod schnell und gewaltsam war.

OE24

Das mal wieder ein Paradebeispiel für absoluten Scheiß-Journalismus, wenn man das überhaupt noch zum Journalismus rechnen darf.

Es gibt keine Erektion nach dem Tod, so wie manche sich das nun vorstellen, Punkt.
Eine Erektion ist in den Penis gepumptes Blut, verbunden mit Muskelkontraktionen. Nach dem Tod steht der Kreislauf still und es wird kein Blut gepumpt, auch nicht in den Pimmelmann. Die Muskeln erschlaffen und es gibt demzufolge auch keine Kontraktionen, die eine Erektion aufrechterhalten könnten.

Daneben gibt es eine Form der Erektion, die bei nicht erektionsfähigen Männern mittels externer oder interner Hilfsmittel ersatzweise herbeigeführt wird.
Darüberhinaus gibt es den oben genannten Priapismus, bei dem sich aufgrund verschiedener Ursachen eine Dauererektion ergeben kann, die sehr schmerzhaft ist.

Nun haben wir hier im Bestatterweblog schon häufig über die Themen Totenstarre und Leichenflecken gesprochen. Eine Totenstarre in Form eines erigierten Pürzels ist mir nicht bekannt.
Das Einzige, das es gibt, ist eine Ansammlung von Blut im Penis, aufgrund der Schwerkraft. Wir wissen ja, dass das Blut im Körper wegen der fehlenden Pumpleistung des Herzens der Schwerkraft folgt und nach unten sinkt.
Wenn nun der Verstorbene so liegt/hängt, dass der Penis der tiefste Punkt ist, ja dann füllt der sich mit Blut. Einen entsprechenden Ausschnitt aus der Wikipedia füge ich nachfolgend noch in einer Infobox ein. Entsprechendes kann sich auch ergeben, wenn der Verstorbene aufrecht stehend verstirbt.
(Erhängte, Erschossene an einem Pfahl etc.)

Bei dieser „postmortalen Erektion“ haben wir es aber nicht mit einem versteiften Penis im Sinne einer lustvollen Erektion zu tun, sondern mit einem durch Blut aufgeschwemmten Glied infolge der Todesumstände und der Lage des Verstorbenen.
Da das Ganze durch die Schwerkraft bedingt ist, geht das auch schnell wieder weg, wenn der Verstorbene umgelagert wird. Da Verstorbene auf dem Rücken liegend in den Sarg kommen, ist nicht davon auszugehen, dass jemand mit einer „harten Tatsache“ bestattet wird.
Nur in ganz seltenen Ausnahmefällen geht diese „Erektion“ auch mal nicht ohne weiteres weg.

Postmortale Erektion

Als Postmortale Erektion wird eine Erektion nach dem Tod bezeichnet. Dies kann geschehen, wenn ein Mann in vertikaler oder auch hängender Position oder mit dem Gesicht zum Boden stirbt und der Leichnam nach dem Tod in dieser Position verbleibt. Sie stellt eine besondere Form des Priapismus dar.

Es handelt sich bei dieser Form der Erektion um einen Blutstau, der durch die Schwerkraft des abfließenden Bluts erzeugt wird.
Die tiefsten Punkte einer aufrecht verstorbenen Person sind die Füße, die sich mit Blut füllen, danach staut sich das Blut die Beine aufwärts bis in die Hüften. Da das Blut von hier aus nicht mehr weiter nach unten vordringen kann, sammelt es sich unter anderem im Penis, der mit erektilem Gewebe ausgestattet ist und infolge des Bluteinstromes erigiert. Dieser Effekt verbleibt so lang, wie der Körper in der Position bleibt.

Auftreten
Die postmortale Erektion tritt meist bei Männern auf, die erhängt, in den Kopf geschossen oder vergiftet wurden.
Ein bereits vorliegender Priapismus kann aber auch postmortal erhalten bleiben, etwa bei Septikämie durch ausgedehnte Venenthrombosen im Beckenplexus, die auf die Schwellkörper übergreifen.
In der Forensik gibt die postmortale Erektion Hinweise auf die Todesursache.

Quelle: Wikipedia, Postmortale Erektion

BILDQUELLEN

  • export-pixabay-thedigitalartist-small: Pixabay

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In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 24. Januar 2023

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3 Kommentare
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1 Jahr zuvor

Danke für die Klarstellung!

SPages
1 Jahr zuvor

Ich glaube „Clickbaiting“ ist der Fachbegriff und Grund für solche Substanzlosen Artikel unter reißerischen Überschriften.

Deine Aufklärung klingt jedenfalls sehr logisch.

Alwin
1 Jahr zuvor

Schwerkraft, schön und gut, aber wie wäre das, wenn jemand an Bord der ISS verstirbt? Da dort ja keine echte Schwerelosigkeit herrscht, sondern es sich nur aufgrund der Umlaufgeschwindigkeit so anfühlt, würde der dann mit erigiertem Pimmelmann dauernd Richtung Erde zeigen?
Priapos war, sagt Wikipedia, der uneheliche Sohn von Aphrodite und Dionysos. Die Schlampe und der Säufer fabrizierten also einen dauergeilen Bock. Leute, schaut keine soap operas mehr, die griechische Mythologie liefert die besten Storys. Wer entweder Englisch oder Latein gut kann: Die letzte in der Wikipedia genannte Quelle von Richard Burton ist sehr lesenswert.




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