Leser des Bestatterweblogs wissen es: erst muß ein Arzt den Tod einer Person feststellen und bescheinigen, vorher geht gar nichts.
Diese Leichenschau kostet natürlich etwas. Manche Hausärzte, die jahrelang einen Patienten betreut haben, verzichten hin und wieder auf die Liquidation der Rechnung (um die 60 Euro), aber in der Regel werden die Angehörigen hier zur Kasse gebeten. Die Krankenkasse übernimmt übrigens diese Kosten nicht, ein Verstorbener ist eben nicht krank, sondern tot, die Mitgliedschaft in der Krankenkasse mit dem Tod erloschen.
Üblicherweise rechnet der Arzt die Leichenschaugebühr direkt mit dem Bestatter ab. Weniger geschickt ist es, direkt nach der Leichenschau im Trauerhaus die Rechnung auf den Tisch zu legen und das Geld von den Trauernden zu kassieren.
Jetzt ist eine gar nicht so neue Betrugsmasche wieder im Kommen: Dubiose Betrüger versenden unter anderem unter dem Namen „Dr. med. K. Joost, Medizinisches Zentrum für Pathologie“ von einer einer Oldenburger Adresse aus gefälschte Rechnungen über 68,24 Euro für die „Erstellung des pathologischen Befundes bezüglich des Totenscheines/Totenbescheinigung“ an die Hinterbliebenen. Aus Unerfahrenheit überweise viele die vermeintlich berechtigte Gebühr.
Wer eine solche oder ähnliche Rechnung erhält, sollte sich sofort an den Bestatter wenden, der die Formalitäten abgewickelt hat. Er kann sagen, ob eine Arztrechnung berechtigt ist oder nicht.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: betrug, totenscheinen
Jetzt hab ich im ersten Satz doch glatt „beschleunigen“ anstatt „bescheinigen gelesen“ … eijeijei… ^^
Trägt die Krankenkasse denn die Kosten für die Leichenschau wenn bei dieser festgestellt wird, dass der Beschaute doch noch lebt?
😉
@Optikknick: Da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens, hm? 🙂
@1: Koennte auch so gemeint sein, es ist schliesslich ein neuer Kunde. Zwei Aerzte treffen sich auf dem Friedhof. Sagt der eine zum anderen: „Machst Du auch gerade Inventur ?“
Aber was ist daran „weniger geschickt“, ich finde es eher „weniger taktvoll“, gleich zu kassieren.
Aber wenn es ein Notfall ist, der Arzt die Leute nicht kennt, bevor er dann leer ausgeht ….
Wenn man die Aerzteschaft so klagen hoert, wieviel Aufwand und Zeit sie investieren muessen, um dann ein paar Euro zu bekommen. dann scheint das „Durchfuehren von Leichenschauen“ wohl eine ganz gut honorierte Taetigkeit zu sein. (Es gibt dabei ja auch keine Budgetdeckelung.)
Hatte erst nicht allzu langer Zeit so einen Fall. Arzt wollte sofort Kostenfrage klären, vor Beginn seiner Arbeit. Sozialhilfeempfänger, Ausländer.
Mein Einwand, das können wir doch über den Bestatter regeln, wurde übergangen.
Es kam dann dazu, dass die Anwesenden Verwandten untereinander eine Kollekte veranstalteten, um die rund 75 € Sozialsatz zusammen zu kratzen.
„Danke, sie können das ja einreichen!“
Mann war das oberpeinlich!
Jetzt habe ich mich doch tatsächlich beim Lesen der Überschrift gefragt, wie man mit toten Schweinen betrügen kann.
Zeit für einen Kaffee.
Durch einen Todesfall in der Familie habe ich mitbekommen das es auch Ärzte gibt die gerne mehr abrechnen als sie eigentlich dürften. Meine Großmutter ist Nachts im Altenheim verstorben. Wir wurde direkt informiert und konnten uns normal verabschieden. Es wurde ein Arzt über den bekannten Notdienst bestellt um den Tod zu bescheinigen. wir als Angehörige wussten bereits das wir selbst die Kosten dafür tragen. allerdings waren wir als auch die Altenpflegerinnen sehr über die Summe überrascht die der Arzt dort verlangte. er sagte man könnte ca. mit einer Summe von 150 Euro rechnen. Wir hatten kein Intresse darüber eine diskussion anzufangen und haben gebeten uns die Rechnung zuzuschicken. allerdings habe ich schonmal geoogelt und rausbekommen das die kosten wie oben beschrieben bei ca 60 Euro liegen dürften. 2 Tage später erhielt meine Mutter dann die komplett Handschriftliche Rechnung die bei ca. 150 Euro lag. Die Rechnung verfügte weder über eine Absendeadresse noch einen normalen Briefkopf. Dort wurde unter anderem als Leistung der Hausbesuch und ein Wochenendzuschlag zu der Todesfeststellung und der Anfahrt berechnet. Meine Mutter… Weiterlesen »