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Bitte bedient Euch!

orgel

Wenn nach der Beerdigung noch ein Kaffeetrinken stattfindet, kommt es oft vor, daß die Angehörigen direkt mit dem Wirt abrechnen. Deshalb erfahre ich dann auch nicht, wie hoch die Rechnung war usw.

Heute Abend waren wir aber im Dorfkrug essen und der Wirt erzählte mir von einer Familie, die dort nach der Beerdigung den Leichenschmaus veranstaltet hatte. Die Witwe hatte mit ihm vereinbart, einen Tag später wegen der Rechnung vorbeizukommen.

Als der Wirt in seiner Erzählung an diese Stelle kam, bekam ich einen kleinen Schreck; hatte die Frau etwa nicht bezahlt?
Naja, es ginge mich weiter nichts an, denn nur weil wir die Beerdigung ausgerichtet haben, sind wir dann ja nicht für die weiteren Rechnungen verantwortlich. Aber unangenehm wäre mir das doch gewesen.

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„Nein, nein, keine Bange, die hat bezahlt; und wie die bezahlt hat.“

Es waren viele Trauergäste gekommen, sogar sehr viele Verwandte von außerhalb, insgesamt fast 70 Personen, für eine normale Beerdigung schon ganz ordentlich. Wenn so viele Leute von außerhalb kommen, dann kann man sie nicht mit einem Stückchen trockenen Kuchen oder ein paar Schnittchen abspeisen, dann muß was Richtiges, was Warmes her, so hatte sie es mit dem Wirt besprochen.

Als der Leichenschmaus in vollem Gange war, kam der Wirt zur Witwe und erkundigte sich, was denn mit den Sonderwünschen der Gäste sei.
„Das bezahle ich alles“, hatte die Witwe gesagt und dabei an den einen oder anderen Schnaps gedacht.

Am nächsten Tag kam sie dann, um die Rechnung zu bezahlen und hatte ihr Geld in einem Briefumschlag dabei.
Der Wirt schob ihr die Rechnung über den Tisch, sie warf einen Blick darauf, zückte dann besagten Umschlag, zuckte kurz zusammen und schaute sich dann die Rechnung näher an: „Um Himmels Willen! Was ist das denn? Da stehen ja 2.800 Euro drauf!“

Es stellte sich heraus, daß eine größere Gruppe der Trauergäste sich in den Keller des Dorfkruges abgesetzt hatte, wo sich die Kegelbahn befindet und dort bei Sekt und Lachsröllchen alleine gefeiert hatte. Die Herren hatten sich dicke Havanna-Zigarren, das Stück zu 22 Euro bestellt und allein da unten war ein Umsatz von über 800 Euro gemacht worden. „Der eine, so’n Dicker, der hat sich sogar von mir noch eine Stange Zigaretten auf Ihre Rechnung geben lassen.“

„Meine Güte, da muß ich aber nochmal auf die Bank, soviel habe ich gar nicht dabei. Ich habe mit weniger gerechnet. Aber so sind die; das sind die Verwandten meines Mannes, die sind vom Stamme Nimm. Gierige Bagage!“

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#bedient #bitte #euch

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