Die Isländer haben sehr interessante Namen.
Die Namen der Isländer bestehen meistens nicht aus einem Vornamen und einem Familiennamen. Stattdessen bestehen sie aus dem oder den den Vornamen und einem Vatersnamen (seltener einem Mutternamen).
So wird nicht die historische Abstammung von einer bestimmten Familie benannt, sondern man gibt Vornamen seines Vaters (bzw. seiner Mutter) wieder.
In Wikipedia wird ein Beispiel genannt:
Ein bekanntes Beispiel für dieses traditionelle Namensgebungssystem Skandinaviens ist der isländische Entdecker Leif Eriksson: Leif, Sohn Eriks des Roten. In Island wird diese Form der Namensgebung bis heute fortgeführt.
Übrigens: Während Norwegen und Schweden zum Familiennamensystem übergegangen sind, gilt für färöische Personennamen (auf den zu Dänemark gehörenden Färöern) das Vatersnamensystem seit 1992 wieder als Alternative zum Familiennamensystem. In Dänemark selbst ist die Verwendung von Vatersnamen seit 2006 wieder erlaubt. (Quelle Wikipedia).
Auch die Auswirkungen auf den Namensgebrauch im Alltag sind sehr interessant:
In Island sind Personenverzeichnisse wie Telefonbücher nach den Vornamen sortiert. Um Doppeldeutigkeiten zu vermeiden, wird neben dem Vatersnamen oder Familiennamen oft auch der Beruf einer Person angegeben. Da Island eine relativ geringe Bevölkerung hat, entstehen bei diesem Verfahren kaum Probleme. Ein bevölkerungsreicheres Land wie Russland, das Patronyme als Zwischennamen benutzt (z. B. Iwan Petrowitsch), benötigt hingegen zusätzliche Familiennamen, um Verwirrung zu vermeiden.
Isländer benutzen als formale Anrede den Vornamen. Zum Beispiel würde der frühere Premierminister Halldór Ásgrímsson von einem anderen Isländer nicht mit Herr Ásgrímsson angesprochen werden, sondern entweder mit seinem Vornamen oder mit vollem Namen. In der isländischen Kultur ist der Nachname nicht Teil des Namens, sondern eine kurze Beschreibung der jüngsten Familiengeschichte.
Wenn zwei Menschen in einem Bekanntenkreis Jón heißen, z. B. Jón Einarsson und Jón Þorláksson, würde man Jón Einarsson mit Jón Einars anreden und Jón Þorláksson mit Jón Þorláks. In einem Gespräch mit diesen zwei Menschen könnte man das Anhängsel „son“ weglassen; der Name des Vaters fungiert hier als eine Art Spitzname.
Ein weiteres Beispiel für eine formelle Anrede ist die isländische Sängerin und Schauspielerin Björk. Björk wird oft für einen Künstlernamen gehalten, wie bei Sting und Bono. Allerdings ist Björk einfach Björk Guðmundsdóttirs Vorname und daher der Name, mit dem sie alle Isländer ansprechen würden, formell oder informell. Auf Englisch könnte sie dann z. B. formell als Miss Björk angesprochen werden.
Quelle: Wikipedia
Link: https://www.vg.no/spesial/2016/islandsk-navnegenerator/?lang=de
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Und Dottir besagt Tochter von. Deswegen trägt Björk einen mutternamen wie alle Frauen
Ich hatte heute Morgen ein Eidottir zum Frühstück.
Nur mal so nebenbei…
@Peter Wilhelm: Und Isländer sind immer pünktlich.
Ihre Sanduren sind genau.