Vor einigen Tagen fragte ich eine Bekannte, wie es denn ihren Kindern gehe. Dabei erfuhr ich von ihr, daß es ihren 39jährigen Sohn nicht mehr gibt.
Nicht mehr gibt? Ja, ist der denn gestorben?
Das sei alles sehr dubios gewesen.
Der junge Mann war in einer anderen Stadt unterwegs und sei dort durch einen Unfall ums Leben gekommen.
In seiner Heimatstadt habe er immer seinen Ausweis dabei gehabt, aber zum Zeitpunkt des Unfalls eben nicht.Da die Polizei die Identität nicht feststellen und so auch die Angehörigen nicht ermitteln konnte, wurde der Mann im März dann als unbekannter Toter behandelt.
Nun hatte meine Bekannte nicht so einen großen Kontakt zu ihrem Sohn, aber als sie mehrere Wochen nichts von ihm gehört hatte, hat sie bei der Polizei eine Vermißtenanzeige erstattet.
Doch da durfte sie sich die altbekannten Sprüche anhören: „Ein 39jähriger wird ja wohl mal ein paar Tage von der Mama weg sein dürfen, ohne daß er gleich als vermißt gilt.“So, nun meine Fragen. Im März verstirbt also ein unbekannter junger Mann in der einen Stadt und im April wird in einer anderen Stadt jemand als vermißt gemeldet.
Wie bekommt man nun beides zusammen?
Werden von dem Verstorbenen Fotos aus allen möglichen Perspektiven gemacht?
Werden alle persönlichen unveränderlichen Personenmerkmale, z.B.gespaltener Ringfingernagel und Blinddarm- oder Leistenbruch-OP-Narbe, Leberfleck rechte Oberlippe usw.festgestellt und dokumentiert?
Was passiert mit dem Leichnam? Er kann ja nicht bis zum St.Nimmerleinstag konserviert werden.
Wird er erdbestattet auf Staatskosten und mit Kopftafel meinetwegen mit Unbekannt und NR.beigesetzt? Kremiert?
All diese Fragen habe ICH im Kopf.
Die betroffene Mutter mochte nicht mehr darüber sprechen und ich mochte ihr keine Fragen mehr stellen.
Natürlich werden nach einem solchen Unglücksfall mit Todesfolge Ermittlungen angestellt, um den Verstorbenen identifizieren zu können. Dazu werden Fingerabdrücke, genetisches Material und die Beschreibung, oft sogar das Foto des Verstorbenen mit den Datenbanken der Ermittlungsbehörden abgeglichen. In vielen Fällen führt das bereits zum Erfolg, aber leider nicht immer. Ist der Verstorbene aber zuvor nicht polizeilich in Erscheinung getreten und liegen keinerlei Daten über ihn vor, wird es noch schwieriger.
Möglicherweise ist auch noch eine Obduktion erfolgt; in jedem Fall aber werden alle Merkmale genau dokumentiert.
Sie landen dann dort wo sie hingehören: Im Abgleich mit der Vermißtendatenbank.
Nun ist aber zwischen dem Tod und der Vermißtenmeldung einige Zeit vergangen, sodaß es durchaus sein kann, ja sogar wahrscheinlich ist, daß der Verstorbene auf behördliche Anordnung und auf zunächst öffentliche Kosten beigesetzt wurde.
Ob das eine Erd- oder eine Feuerbestattung ist, das ist örtlich verschieden.
Das Grab wird dann in einem solchen Fall nicht näher gekennzeichnet, die Friedhöfe verfügen über Grablageregister, sodaß auch später noch genau gesagt werden kann, welcher Verstorbene wo liegt.
Melden sich nun Angehörige bzw. können Identität und Familie doch noch ermittelt werden, so wie das hier der Fall war, dann ist das oft für die Angehörigen sehr bitter.
Ist der Verstorbene tatsächlich schon bestattet, hat die Familie nun ein (meist anonymes) Grab in einer anderen Stadt.
Einer Umbettung wird man nicht so ohne weiteres zustimmen, hier sind die Behörden sehr streng.
Natürlich können die Angehörigen, soweit die Grabart das zuläßt, nun die Pflege des Grabes übernehmen und auch einen Stein aufstellen lassen.
Jedoch, und das ist die Kehrseite der Medaille, wird man sie höchstwahrscheinlich auch zur Bezahlung der Bestattungskosten heranziehen.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Der junge Mann. Mit 39. Naja, jeder aus seiner Perspektive…
Salat
Soll das heißen, ich bin mit 44 nicht mehr jung? 🙁
Ich bin auch irritiert. Nur weil man Ü40 ist, ist man doch nicht alt. Was soll unsere Oma mit 87 sagen? Oder Joopi? Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich noch nie so wohl gefühlt habe, wie mit Ü40.
Sagt mein Bekannter (83) auch immer: „Ich fühl mich sauwohl, fühlst Du Sau Dich auch wohl? 😉
Das ist auch der, der nur noch mit der Gabel ist, weil er nicht schon den Löffel reichen will.
Obs lange hilft wird sich zeigen.
Habt ihr probs mit dem Alter? Ich reich dann mal Rente ein. Mit 52!!!