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Eine Busfahrt die ist lustig

Der Bus war ziemlich voll und wurde an jeder Haltestelle immer voller.
Antonia wartete geduldig an der Haltestelle „Seepfad“ und schaute immer wieder auf ihre Uhr.
„Hoffentlich kommt der bald“, dachte sie, denn sie hasste nichts so sehr wie zu spät zur Arbeit zu kommen.
Der Bus wa schon fünf Minuten überfällig, als er endlich oben über die Kuppe bog und sich langsam der Haltstelle näherte.
Zischend öffneten sich die Türen und eine Horde junger Leute stürzte, lauthals lärmend und sich gegenseitig boxend und schubsend, aus dem Bus heraus.

Den Hals etwas reckend registrierte Antonia direkt zwei freie Plätze im hinteren Teil des Busses.

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Wenn sie sich beim Einsteigen etwas beeilte, würde es ihr sicherlich gelingen, einen davon zu ergattern. In der rechten Hand hielt sie eine Papiertüte von Bäcker Kruska mit herrlichen Apfeltaschen. Die von Kruska mochte Antonia besonders gern, denn als besondere Spezialität packte Kruska immer noch einen Klecks Vanillepudding mit zur Apfelmasse in das saftige Innere.
Antonia lief das Wasser im Mund zusammen.

Eine alte Dame schob sich zunächst recht flink für ihr Alter an Antonia vorbei, setzte einen Fuß auf die erste Stufe des hinteren Einstiegs und dann passierte das, was immer passiert wenn Rentner einen Bus betreten wollen: Die Alte verfiel in die Bustüren-Starre. Tritt diese Bustüren-Starre ein, geht alles von da an nur noch in Super-Zeitlupe.

Der Busfahrer reckte schon ungeduldig den Kopf, als die alte Dame kaum 4 Minuten später endlich das Businnere erreicht und die oberste Stufe erklommen hatte. Wie das aber bei der akuten Form der Bustüren-Starre so ist, sie geht nahtlos in eine Ganzkörperstarre über. Es ist so, als verfielen die Menschen in eine durch den öffentlichen Personennahverkehr geförderte vorzeitige Form der Totenstarre. Sie gehen keinen einzigen Millimeter mehr weiter und bleiben direkt auf dem ersten Quadratzentimeter des Businneren stehen.
Antonia hatte sich direkt hinter der Alten auf den Weg gemacht und stand nun halb auf der Straße, halb im Bus und konnte nicht weiter.

Über den Lautsprecher gab der Busfahrer durch: „Bitte ganz einsteigen, nicht in der Tür stehenbleiben!“
Und alle Fahrgäste drehten sich zu Antonia um und warfen ihr vorwurfsvolle Blicke zu.
Das ließ sich unser Moppelchen nicht gefallen, streckte ihre nicht gerade unüppigen Brüste vor und versetzte der alten Dame durch eine wippende Bewegung mit den Brüsten einen Schubs unter den Hintern, sodaß diese einen Schritt nach vorne taumelte.

Endlich konnte Antonia einsteigen und während die Alte noch nach ihrem Fahrschein kramte, bewegte sich Antonia auf einen der freien Sitzplätze zu. In Vorfreude auf den sicherlich kurz darauf erfolgenden Bäcker-Kruska-Apfel-Vanillepudding-Taschen-Genuss nahm sich Antonia schon eine der klebrigen Blätterteigtaschen aus der Tüte, als sie plötzlich etwas Spitzes in ihrem Rücken spürte. Es war der Spazierstock der Alten, die sich mit diesem nun das Vorzugsrecht beim Sitzen erkämpfen wollte.
Vor Schreck ließ Antonia ihre Pudding-Apfeltasche fallen; im gleichen Moment fuhr der Bus an, Antonia machte einen Schritt in Richtung des freien Sitzplatzes, geriet mit dem rechten Fuß genau auf die Apfeltasche, geriet ins Rutschen, bekam aber gerade noch eine der Haltestangen zu fassen.
Beinahe wäre es ihr gelungen, das Gleichgewicht zu behalten, doch durch die Vorwärtsbewegung des Busses geriet Antonias massiger Körper in eine der Erdrotation entgegenlaufende Drehung und wäre da nicht der Spazierstock der Alten gewesen, hätte sie einen der beiden, nun in der Luft befindlichen Füßen auf den Boden bekommen. So aber stolperte sie über den Stock und weil der Bus im selben Moment bremste, sauste sie abrupt nach vorne, haarscharf an der sich duckenden Alten vorbei und schlug lang hin.

Ich komme gerade aus dem Krankenhaus zurück: sechsfacher Trümmerbruch des linken Schienbeins und glatter Durchbruch des linken Oberarmes.
Sechs bis acht Wochen mindestens…

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(©si)