Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
meine Mutter ist Verstorben. sie hat ein entbehrungsreiches, erzwungenes Leben geführt was sie nicht verdient hat. Bei ihrer Beerdigung wurde nur geheuchelt.
Ich gedenke einen „Nachruf“ in die Zeitung zu setzen um „diesem“ gegenzusprechen, so wie es wirklich war. Es kann ein „Spruch, ein Gedicht, Vers… sein,… …aus einem Buch, oder…
Vielleicht am Anfang etwas schönes was meine Mutter gerne auch gehabt hätte, mit der Endung der Tatsächlichkeit.
Könnten Sie mir, kostenlos, hierzu eine Hilfestellung geben bzw. Informationen zukommen lassen. Ich bin sicher nicht der einzige der so etwas erleben mußte.
Jemand hat einmal gesagt, daß nirgendwo so viel gelogen wird, wie bei den Treueschwüren bei der Eheschließung und den Nachrufen auf einer Beerdigung.
Tatsächlich ist es so, daß Nachrufe, sei es jetzt direkt von den Angehörigen in der Zeitung oder durch den Pfarrer/Trauerredner bei der Trauerfeier, oft in den Ohren einiger Angehöriger sehr befremdlich klingen.
Das kann mehrere Gründe haben.
Einmal kann es natürlich sein, daß der Redner einfach nicht den richtigen Ton trifft und nach dem Motto „Thema verfehlt“ an den wahren Begebenheiten vorbei redet.
Es kann aber auch sein, daß die Angehörigen die die Bestattung in Auftrag geben und die entsprechenden Informationen liefern, nicht die wahren Sachverhalte beim Namen genannt haben möchten.
So wird ein notorischer Säufer dann zu einem „manchmal etwas schwierigen Menschen“, was den einen als Hinweis durchaus genügt, weil sie meinen, jeder wisse dann schon, was gemeint ist; und was den anderen viel zu milde klingt, weil es eben nicht nur ein manchmal etwas schwieriger Mensch war, sondern weil der Kerl Haus und Hof versoffen und Frau und Kinder geschlagen hat.
Auch will man oft über einen Verstorbenen nichts Nachteiliges sagen und läßt zum Schutze seines Ansehens einfach bestimmte Dinge einfach weg, weil es auch Fremde gar nichts angeht.
Aber natürlich gibt es auch den andersherum verlaufenden Fall. So wie es bei Ihnen und Ihrer Mutter wohl der Fall gewesen ist.
In all diesen Fällen steht es natürlich den Angehörigen, die sich nicht richtig vertreten und wiedergegeben fühlen, völlig frei, eine eigene Anzeige in die Zeitung zu setzen.
Man sieht das recht häufig. Da stehen dann zwei Anzeigen aus dem selben Familienkreis nebeneinander, einmal aufgegeben von z.B. der Witwe und ihrem Bruder und einmal von den Kindern und Schwiegerkindern.
Ein Tip, wie man das nun in Ihrem konkreten Fall am Besten formuliert, kann ich nicht geben, dazu weiß ich zu wenig über Ihre Frau Mutter.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Ich bezweifle ohnehin, dass solche „Gegendarstellungen“ irgendetwas bringen, außer im schlimmsten Fall eine sinnlose Eskalation.
Die Beteiligten haben ihre Meinung, ob sie nun stimmt oder nicht – und mitunter können sogar scheinbar widersprüchliche Meinungen stimmen. Jeder wird in unterschiedlichen Situationen anders wahrgenommen und reagiert evtl. sogar völlig anders. Was z.B. der eine als Hilfsbereitschaft empfindet, ist für den anderen ein Zeichen für ein Weichei, das nicht „Nein“ sagen kann. Und es gibt z.B. Säufer, die sind im ganzen Ort verrufen, würden aber ihre Familie nie anrühren – oder die Familientyrannen, die bei den Nachbarn als hilfsbereite, nette Leute bekannt sind.
Die Unbeteiligten kümmern sich dagegen herzlich wenig darum, was für ein Mensch jemand gewesen ist, den sie nie gekannt haben, nehmen aber dagegen möglicherweise die Kleinkriege der Lebenden amüsiert bis befremdet zur Kenntniss.
Ohne die näheren Umstände zu kennen, würde ich folgende These wagen:
Ein Mensch sollte nach seinem Tod nicht als Medium dienen müssen, um Familienstreitigkeiten auszufechten. Die „Widerlegung der Heucheleien“ kann besser direkt mit den Heuchlern geschehen, wenn man etwas erreichen will. Zumal ein direktes Ansprechen des Themas viel eher zur Klärung beitragen dürfte als ein passiv-agressives Darlegen der eigenen Meinung über drei Ecken.
Dem kann ich nur zustimmen.
Ich kann dem Begehren des Schreibers sehr gut nachvollziehen! Und eines kann ich sagen: Es tut gut seine Meinung, auch nach dem Tod des geliebten Menschen, offen zu sagen. Man hat das Gefühl, dass man das aussprach, was der Verstorbene gedacht, aber sich nie getraut hat auszusprechen. Ich habe für meine Mutter auf ihrer Beerdigung gesprochen. Ich wusste nämlich was sie dachte (hat sich immer bei mir zu Lebzeiten ausgeheult), sich aber nie traute den Leuten ihre Meinung zu flöten, die ihr im Endeffekt den letzten Tritt ins Grab gaben. Meine Rede fing mit dem Satz an: „Liebe Trauernde und die, die so tun als ob sie trauern würden.“ Es war richtig, denn ich bemerkte wie sich die Gesichtszüge derer, die sich zu recht angesprochen fühlten, veränderten. Beim Totenschmaus kam kein Wort mehr aus deren Munde, was ich als sehr angenehm empfand! Vorher haben sie geheult als wenn die Welt untergehen würde und nach meiner Rede absolute Stille, als wenn sie gar nicht da wären. Mein Vater hat sich bei mir dafür bedankt, dass ich… Weiterlesen »
Es soll da mal eine Anzeige zum Tode eines Innungsobermeisters gegeben haben, die von den Lehrlingen aufgegeben wurde:
„Ein gutes Herz und eine gute Hand haben aufgehört zu schlagen!“
*autsch*…
Manchmal ist es besser die Welt so zu belassen wie sie ist. Sicher wissen auch viele der Beteiligten das nicht alles so war wie erzählt wurde. Dennoch sollte die Würde eines Verstorbenen nicht angegriffen werden, er kann sich schließlich nicht mehr wehren.
Mir wäre bei kostenlos der Kragen geplatzt. Warum denken so viele Leute, dass die Zeit von Selbstständdigen nichts kostet?
Ich hatte mal zwei völlig gegensätzliche Darstellungen – nicht der verstorbenen Person an sich, aber ihrer letzten Lebensjahre und ihres Verhältnisses zu ihren vier Söhnen. Zwei davon hatten im Namen ihrer Mutter Klage erhoben gegen die zwei anderen wegen angeblicher Veruntreuungen (die Klage wurde in Bausch und Bogen abgewiesen). Da stehste dann…
Und sonst so… na, man muß halt dahintergucken, aber bei allem 8. Gebot nach Luthers Katechismus – einen Säufer als Blaukreuzler darzustellen ist nicht ihm Gutes tun, weder ante noch post mortem.
Ich würde an deiner stelle genau das Schreiben was dir dein Herz sagt!
Ich bin auch mit dem ein oder anderen im unreinen und dachte auch schon darüber nach was ich nur angestellt haben muss das man so gegenüber mir ist.
Habe aber keine Ahnung weshalb es so ist wie es ist.
Deswegen werde ich meine Rede auch vorab selber verfassen damit die, die dachten das Sie mich kennen und kannten eines besseren belehrt werden.
Den die meisten kennen mich nicht wirklich und wissen nicht was ich für träume, wünsche und ideen in mir trage und glauben das Sie mich besser kennen und machen einen dan öffentlich fertig….
Meine rede wird in etwa so anfangen:
Endlich bin ich weg und Ihr habt eure Ruhe und ich machte meine Augen zu!
Ihr müst nicht Trauern müst nicht Klagen sondern einfach mal euren verstand was fragen.
Ob ihr mich kennt?
Ob ihr mich mochte?
Und soweiter…