Meine Aktivitäten in den sozialen Netzwerken reduzieren sich immer mehr.
Während meiner Krankheit in den letzten Monaten des vergangenen Jahres habe ich mir ein YouTube-Premium-Abo gegönnt, um vom Krankenbett aus wenigstens YouTube-Videos ohne diese lästigen Werbeunterbrechungen schauen zu können.
Nach Spielfilmen stand mir überhaupt nicht der Sinn. Serien, die meine Aufmerksamkeit beanspruchten, habe ich auch keine schauen wollen. Seinfeld hingegen geht immer, seit einiger Zeit mag ich auch „The Big Bang Theory“ und „King of Queens“ fand ich schon immer irgendwie entspannend doof und lustig.
„Lass es Larry“ ist hingegen schon wieder raus aus dem Fokus und „The walking dead“ hat sich für mich eigentlich zu einem bedauerlichen Murks hin entwickelt.
Die „Autodoktoren“ habe ich komplett durchgeguckt, da muss man nix bei denken und ich habe immer die Hoffnung, dass ich möglicherweise was erfahre, das mir helfen könnte.
Auf Twitter, ja Elon, ich sach immer noch Twitter, weil X einfach kein Name für sowas ist, und diese Bezeichnung nur zeigt, dass Dein Genius im Umfeld eines kindlichen Cerebralicums herumschwimmt… Also auf Twitter mache ich selbst gar nichts mehr, hab da eh nie viel gemacht.
Zu viele Verschwörungstheoretiker, AfDler und Selbstbeweihräucherer. Ich bekomme da jeden Tag so eine Übersicht und picke mir manchmal die eine oder andere Meldung raus, um sie anzuschauen. Im Grunde ist das alles Gehirnmüll, den kein Mensch wirklich braucht.
Gäbe es das nicht, die Welt wäre nicht einen Deut ärmer.
Facebook hingegen hat für mich nur noch eine historische Bedeutung. Ich mag die netten Leute, die sich da in der Bestatterweblog Fangruppe https://www.facebook.com/groups/bestatterweblogfanpage tummeln und finde es schön, dass dort ein paar Tausend Menschen zusammengefunden haben.
Mein privates Profil hat mir Facebook irgendwann weggenommen und mich zur Person des öffentlichen Lebens erklärt und mir eine Seite aufgenötigt. Dann haben sie mir irgendwann das Profil zusätzlich wiedergegeben und ich müsste jetzt ein Profil und eine Seite pflegen, was mir eigentlich zu viel des Guten ist. Neue Leute lerne ich dort nicht kennen und als Geburtstagserinnerungsdienst taugt Facebook auch nur bedingt.
Viele Menschen, mit denen ich mich dort einmal verknüpft habe, haben inzwischen dem Dienst den Rücken gekehrt. Von immer mehr Leuten höre ich, dass sie zwar dort noch angemeldet sind, aber seit Ewigkeiten nicht mehr auf Facebook waren.
Ich gucke mal, ob ich es hinkriege, dass meine Blogbeiträge auch dort wieder erscheinen können, damit diejenigen, die doch noch dort unterwegs sind, wenigstens auf diese Weise ab und zu von mir hören/lesen können.
Instagram, TicToc und so… Ich bin fast so weit, dass ich mich schämenderweise dazu bekennen muss, dafür zu alt zu sein. Vieles von dem, was jetzt „in“ ist, ist mir zu hektisch, zu oberflächlich und von der Stammwürze her auch zu dünn.
Würde ich in den Netzen Geld verdienen müssen, wäre ich wahrscheinlich dort aktiv. Ich weiß schon, wie das funktioniert, aber mir ist das echt zu blöd, in vielerlei Hinsicht.
iMessage, SMS, Whatsapp und Signal, tja, was soll diese Scheiße eigentlich? Ich meine, wenn ich jemandem was mitteilen möchte, dann schreib ich dem ne Kurznachricht. Die geht dann, wenn der auch einen Apple-Account hat, als so eine iMessage raus und falls derjenige das nicht hat, bekommt er eine SMS. Whatsapp fand ich schon immer Scheiße, sehe aber ein, dass man dort billiger und einfacher Bilder und so verschicken kann und dass es ganz gut sein kann, solche Gruppen einzurichten. Aber auch hier: Wäre das nicht da, ich würd’s keine Sekunde vermissen.
Und Signal und andere alternative Mitteilungsdienste mögen alle aus den verschiedensten Gründen ihre Berechtigung haben, aber sie müllen mir mein Handy und meinen Rechner zu. Für jeden Kack muss ich eine eigene App haben und auch immer wieder draufgucken, ob nicht irgendwer jetzt auf diesem oder jenem Kanal was will. Ich würde die Scheiße ja löschen und wäre in den meisten Diensten einfach nicht präsent, aber es sind halt einfach auch supernette Leute, die mich beispielsweise prinzipiell nur auf Signal kontaktieren, und denen will ich nicht respektlos vor den Koffer scheißen. Ja, Peter und Marc, nur wegen Euch!
Was gibt’s sonst noch? Keine Ahnung, es gibt bestimmt noch viel, viel mehr, aber ich finde das zunehmend lästig und je populärer irgendwas wird, umso schneller stellt sich eine kotzige Oberflächlichkeit ein. Das ist so wie mit einem hartnäckigen Pickel. Man versucht es immer wieder und es kommt nix dabei raus, ja und wenn dann was bei rauskommt, ist es am Ende doch wieder nur eklig.
Nun lese ich ja auch nicht den ganzen Tag Nietzsche, Hölderlin und den paraguayanischen Litertaurnobelpreisträger Juan Pimmelino-Gonzales de la Cruz-Cochones. Ich mag auch Trash, Titten und Extremquatsch. Aber ich finde das alles auch ohne das alles, über das ich hier schreibe.
Titte kriegt man(n) ab einem gewissen Alter sowieso, Extremquatsch liefere ich selbst schneller, als es erlaubt ist und Trash ist sowieso immer eine Sache des Betrachtungswinkels.
Aber wie ist das bei Dir? Welche sozialen Netzwerke nutzt Du? Es gibt ja genug gute Gründe, etliches von dem, was ich hier scheiße finde, auch gut zu finden und zu nutzen.
Welche Bedeutung haben diese Dienste für Dich? Bitte schreibe es mir.
Bildquellen:
- altermann-soziale-medien: KI generiert Peter Wilhelm
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Ich bin aus den meisten Diensten ausgestiegen… bin „erst“ 42 und denke mit Horror daran wenn unsere Kids damit anfangen. Facebook war nur nervig, Instagram hab ich nie verstanden, Twitter vollkommen sinnlos… tiktok, twitch und co sag ich lieber nix zu.
YouTube nutze ich als Heimwerker oft… einfach zum dazu lernen/inspirieren lassen. Ansonsten bin ich oldschool in themenbezogenen Foren unterwegs Motor-Talk für Auto, DSLR-Forum für Fotografie, Homematic-Forum fürs Smart Home etc.
Bei Messengern würde ich es auch gerne strikter handhaben, aber irgendwelche elterngruppen erfordern meist WhatsApp… mir reicht iMessage… aber leider nutzen viele noch androids… Telegram ist mein Liebling als Messenger, hat aber durch schwurbler, Querdenker und kriegstreiber nen schlechten Ruf… Signal ist auch ganz gut, leider wenig verbreitet…
Mich nervt das alles nur noch an… Reduktion aufs wesentliche und verzichten ist für mich der einzige Weg damit noch halbwegs klar zu kommen.
Juan Pimmelino-Gonzales de la Cruz-Cochones 😀
Ich bin also nicht alleine 🙂
> leider nutzen viele noch androids
Klar, die überteuerten, pseudoelitären, unreparierbaren, willkürlich in der Nutzung eingeschränkten Obstgeräte sind natürlich viel besser. Dafür bin ich nun wiederum nicht alt genug.
Das eine ist so brumsel wie das andere….
Ich find es gut dass Alte sich von den Netzen fern halten.
Wenn ich nur an alte Menschen denke wird mir schlecht. Mein Opa hat auch so komisch gerochen.
Das die uns und die Medien nicht verstehen ist sehr gut. Geht auf ARD!
Ab wann ist man alt?
30, 35 oder noch älter?
Ich wusste, es ist vorbei, als ich mit Anfang 20 im Freibad auf der Wasserrutsche gesiezt worden bin…
Zu mir sagen heute verstärkt Wildfremde einfach Du
Dein Opa tut mir leid.
Der Beitrag von Nobody spricht mir aus der Seele.
FB war ich früher noch öfters unterwegs, aber seit jeder 2. Beitrag entweder Werbung ist oder aus irgendeiner beliebigen Gruppe/Person, von der FB denkt dass sie micht interessieren könnte, bin ich da auch nicht mehr und habe die App gelöscht.
YouTube ist in der Tat noch eine Quelle für do it yourself inspirationen oder – wenn man die Perlen findet – für Hilfe rund um alle möglichen Programme.
Instant Messenger (WhatsApp, Signal, Threema) nutze ich besonders für asynchrone Kommunikation. Wenn man jemand kurz was mitteilen will, das aber nicht so eilig ist dass man gleich anruft.
Oder auch für Gruppen, wobei ich da überall die Benachrichtigungen ausgeschaltet habe. Ist ja üblicherweise nicht eilig.
YouTube hat so viele Inhalte, da behaupte ich, dass für jeden etwas dabei ist. Nur sehe ich die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche durch den Algorithmus, mit dem YouTube denen Vorschläge unterbreitet, in einer Blase von Dumminformationen gefangen bleiben.
Das mit den Dumminformationen oder alternative Fakten ist leider ein generelles Problem.
Nicht nur zu Zeiten des Internets, auch davor gabs schon im ein oder anderen Staat diese auch in der Presse.
Dagegen hilft nur, die Kinder und Jugendlichen dagegen zu sensibilisieren und zum kritischen Nachdenken anregen. Das hat bei unseren Kids ganz gut funktioniert und ich freue mich immer wieder, wenn wir zusammen über Dummfug diskutieren oder auch mal andere Dinge von verschiedenen Seiten aus beleuchten.
Ich benutze überhaupt keine Apps auf dem Handy, die Sache ist mir zu fummelig. Ein Telefon ist zum Telefonieren da, sonst nix. Und der ganze Social-Media-Kram kann mir absolut gestohlen bleiben. Was will ich mit WhatsApp? Wenn ich jemandem was mitteilen will, dann benutze ich Email, dann kann’s auch mal ausführlicher werden. Das kann man auch an mehrere Personen gleichzeitig, ja! Was irgendwelche Leute da so halböffentlich in irgendwelche Gruppen reinposaunen, das interessiert mich nicht.
YouTube finde ich in Ordnung, da sind manchmal interessante Sachen dabei, und wie Mathias schrieb, gute Do-it-youself-Ideen findet man da manchmal schon. Und ein bisschen Quatsch darf’s natürlich auch sein. Aber: Vor einiger Zeit wollten sie Zwangswerbung einführen, haben’s aber nach heftigem Protest wieder gelassen. Irgendwann kommt das vermutlich, aber dann bin ich da vermutlich auch weg, denn YouTube Premium verlangt einfach zu viel Geld für ein zu schwaches Angebot. Derzeit geht’s noch mit Adblocker.
Ja, und Facebook, der Horror. Ich weiß nicht, wie viele Leute mich schon überreden wollten, da mitzumachen. Wozu? Ich lesen lieber ein Buch. Auf Papier!
Ich habe manche Foren ausprobiert, in der Regel häufen sich Fragestellungen, wie zum Beispiel: Mein Auto springt nicht an, was soll ich machen?
In anderen Foren sitzen oft Admins, die sich für den lieben Gott halten, und Beiträge nach Lust und Laune löschen. Dann gibt es welche wo man einen Beitrag erstellt, und die Nörgler sich auf einen stürzen, weil sie ja schon Hundert Jahre in diesem Forum sind, und ihre Unzufriedenheit mit dem Leben an einem auslassen.
In einem Forum war es so schlimm, dass mir andere Mitglieder beigesprungen sind, die sich für das Verhalten dieser Nörgler fremdgeschämt haben. Ja Facebook habe ich ein paar Jahre ausprobiert, ich fand es insgesamt zu hohl, dort sind mir auch zu viele Selbstdarsteller unterwegs.
Das einzige was ich noch mache, ist hier im Blog meistens still mit zu lesen, das reicht mir auch, ich brauche das andere nicht mehr.
Ich nutze immer wieder gerne Foren. Dann aber nur lesenderweise, indem ich Fragen und Antworten anderer konsumiere und meine Informationen daraus ziehe.
Selbst stelle ich keine Fragen mehr, weil mir dieses Gutsherrengehabe auf den Senkel geht.
Du hast völlig Recht.
Irgendwie traurig zu lesen, wohin du dich entwickelt hast. Ja, du bist der allerklügste, Elon ist ein Idiot und alle AfD-Wähler natürlich auch. Alles auf Twitter ist Dummschwurbitiotenquatsch, weil es so ist.
Früher war da mal mehr.
Ach, Matthias, das ist doch Quatsch, ehrlich mal jetzt.
Du liest hier schon so lange mit und solltest mich besser kennen, als Du es jetzt so verkürzt darstellst.
Ich bin wahrlich nicht der Allerklügste. Aber in meinem Kopf da bin halt nur ich drin. Ich habe immer große Hochachtung vor Menschen, die viel wissen und viel können und stehe ihnen oft in Demut gegenüber.
Elon Musk ist in meinen Augen ein großartiger Visionär und ich würde niemals sagen, dass er ein Idiot ist. Hab ich auch nicht gesagt. Ich finde nur manches, das er sagt und tut, einfach nur kindisch. Aber wenn man der reichste Mensch auf Gottes Erden ist, kann man manche Dinge eben auch anders sagen und tun. Sei ihm zugestanden. Aber beispielsweise sein Kind X Æ A-12
zu nennen, finde ich schon merkwürdig.
AfD-Wähler kann ich gar nicht als irgendetwas bezeichnen, weil es „den“ AfD-Wähler gar nicht gibt. Es gibt nur Menschen, die die AfD wählen. Und die sind so unterschiedlich, wie Menschen eben unterschiedlich sein können. Darunter gibt es Anständige, Unanständige, Liebe, Böse, Männer, Frauen und sonst noch alles.
Nur, weil jemand eine bestimmte Partei wählt, sagt das nichts anderes über ihn aus, als dass er diese Partei wählt. Punkt.
Ich habe die Formulierung AfDler gewählt. Und damit meine ich, was auch deutlich erkennbar ist, Twitter-Accounts von Leuten, die sich zur AfD bekennen und die ebenfalls erkennbar Fehlinformationen verbreiten und zum Hass anstacheln.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du solche Leute gut findest.
Auf Twitter ist nicht alles Dummschwurbelquatsch. Wie auf allen sozialen Plattformen gibt es sehr gute Beiträge und sehr schlechte, und alles was es dazwischen gibt auch noch.
Die Frage ist aber, ob mich die guten Beiträge erreichen oder ob ich sie ohne großen Aufwand erreichen kann. Sämtliche Plattformen werden von Algorithmen gesteuert, die dem jeweiligen User Content auf die Startseite, in die Timeline oder in die E-Mail-Benachrichtigungen schieben. Das hat in diesem konkreten Fall mit meinem Nutzerverhalten überhaupt nichts zu tun. Aber es mehren sich bei einigen Diensten einfach die Beiträge beispielsweise auch rechtsradikalen Ecken, die ich nicht lesen will.
Mitte letzten Jahres ging es beispielsweise bei Twitter/X los, dass mir ständig Beiträge von Frauen, oft osteuropäischer Herkunft, angezeigt wurden, die sich in wenig Kleidung präsentierten. Ich habe, da kannst Du sicher sein, noch niemals nach „alten Schlampen aus Polen“ oder „MILFs mit dicken Ärschen“ gegoogelt, gesucht oder bei Twitter sehen wollen.
Das kam aus dem Nichts und verschwand etwa im November wieder. Weiß der Henker, was sich der Algorithmus dabei gedacht hat.
Nein, so ist mein obiger Beitrag weiß Gott nicht zu verstehen. Er zeigt vielmehr, dass ich langsam alt werde. Ich habe die Entwicklung des Computers, mal abgesehen von der Zuse Z1, eigentlich von Anfang an miterlebt, bin in den Netzen seit es sie gibt unterwegs; und erlebe jetzt mit, dass ich so bin, wie meine Eltern einst waren und ich nie werden wollte, dass mir vieles einfach zu schnell(lebig) geworden ist und mich stellenweise einfach überfordert.
Ich wollte nur offen und ehrlich über meine diesbezüglichen Gedanken schreiben.
Magst Du über Deine Einschätzung nochmal nachdenken? Würde mich freuen.
Hallo Peter, ja, wir kennen uns schon eine ganze Weile, so virtuell. Leider hat es für mich nie zu einem Treffen oder einer Lesung gepasst. Deswegen habe ich den Kommentar auch erst geschrieben, weil mich das bei dir „juckt“. Andere dieser Art lese ich täglich viele und ignoriere sie. Ich mag ja deine spitze Feder und dass du auch mal klug austeilen kannst, hier hat mir die Klugheit gefehlt und ich habe mich auch angesprochen gefühlt.
Social Media funktioniert ja über Algorithmen und Vorschläge, und man bekommt immer das vorgeschlagen, mit was man interagiert. Du bekommst „Rechte“ in die Timeline gespült, ich hingegen viele Linksradikale. Es läuft entweder über Bestätigung, dass man die Leute vorgeschlagen bekommt, die ähnlich sind zu denen, denen man eh schon folgt. Oder über Interaktion, Leute, bei denen man kommentiert. Das ist mir passiert, ich rege mich über „Tweets“ auf, kommentiere, bekomme diese Leute und ähnliche daher umso mehr zu Gesicht. Der Algorithmus liebt das, und eigentlich täte es uns auch ganz gut, vermehrt mit anderen Meinungen konfrontiert zu werden. Ein gewisser Teil der Bevölkerung liebt aber das Blocken, definiert alle abweichenden Meinungen als „Verbrechen“ und ruhig sich auf jede Menge Selbstgefälligkeit aus.
Dieser Teil kübelt auch jede Menge Mist über Elon Musk auf seiner nun eigenen Plattform aus. Und mein Gott bin ich es satt, ihn in Schutz zu nehmen, er hat es ja auch nicht nötig. Er ist Exzentriker, gibt seinem Kind einen bescheuerten Namen, der sicherlich zu Mobbing führen würde, wenn es auf eine normale Schule ginge und nicht zufällig das Kind des reichsten Menschen der Welt wäre – alles kritikwürdig. Aber diese Klientel, von der ich sprach, nennen wir sie linke Bubble, ergötzt sich in den immer gleichen Kreiswichstweets die alle nur aus den gleichen Bausteinen bestehen. Wir = gut und klug. AfD, Querdullies, Elon = dumm und faschistisch, Twitter seit Musk unbenutzbar, blabla. Komischerweise leben diese Menschen von Patreon-Spenden, anstatt als reichste Menschen der Welt unser Verständnis von Raumfahrt zu revolutionieren, obwohl sie ja so viel klüger sind. Mehr kommt da auch nicht. Argumente austauschen gibt es in dieser Welt nicht. Da wird geblockt, der andere als dumm bezeichnet und schon ist die Welt für diese Leute in Ordnung. Man muss sich nicht mit etwas auseinandersetzen, was von AfDquerdeppennazis kommt. Und wenn eine Nachricht in der Bild erscheint, ist sie sowieso erstunken und erlogen. Und wenn dieselbe Nachricht dann vielleicht irgendwo anders aufgegriffen wird, ist sie doch gar nicht so schlimm oder spielt nur den Falschen in die Hände. Ein super Beispiel ist die Kommentarkette zu dem Angriff der Afghanen auf den Bestatter, die hier wenige Tage später kam.
Wo wir dann bei der AfD wären.
Was sind AfDler? Mitglieder der Partei? Ihre Wähler? Die aus Überzeugung oder die aus Protest? AfDler sind mittlerweile, je wie man das liest und definiert, 20%+ der Bevölkerung. Einige davon wechseln vermutlich zu Wagenknecht und Maaßen, sind also dann Geknechtete oder Gemaaßregelte.
Jedenfalls fühle ich mich bei „AfDler“ angesprochen. Ich bin nicht Mitglied, aber Wähler, nicht so recht aus Überzeugung mittlerweile, denn die Partei hat sich in Teilen ziemlich radikalisiert und hat einige Unglanzgestalten dabei, aber auch viele Gute. Ich bin Wähler der ersten Stunde, damals noch unter Lucke, als die Partei als „Professorenpartei“ sarkastisch angegriffen wurde. Was wäre denn so schlimm an Professoren gewesen? Na ja, damals ging es um zu viel Bürokratie und Macht der EU, sinkende Kaufkraft wegen Euro und all das. Trotzdem war die Partei damals schon der Antichrist. Jetzt geht es um viel mehr, auch mir.
Ich erzähle dir mal was zu meiner Geschichte. Ich war nicht immer Matthias, ich hatte einen für deutsche Zungen recht konsonantenreichen Namen aus den östlichen Gebieten. Meine Eltern sind noch zu Zeiten des antifaschistischen Schutzwalls in den goldenen Westen gekommen, ich war ein Kind. Wir konnten alle kein Deutsch, aber haben es gelernt. Mir fiel es leichter als meinen Eltern, aber die haben sich auch gut bemüht und sich nicht lange mit Kursen aufgehalten, sondern sind gleich arbeiten gegangen, und sei es als Putzfrau. Die Sprache kam dann automatisch. Die Vornamen wurden gewechselt, um uns besser zu integrieren. Um mehr dazuzugehören. Mittlerweile bereuen wir es.
Ich bin in Berlin aufgewachsen, sehr bunt alles. Viele Nationalitäten auf der Schule und auf der Straße, alles sehr multikulti. Mein bester Freund war Syrer. Mit dem Erwachsenwerden gab es erste Belästigungen, Beleidigungen, sonstige Angriffe oder mulmige Gefühle von ganz bestimmten Bevölkerungsgruppen. Trotzdem bei der ersten Wahl grün gewählt, man will ja zu den Guten gehören.
Studiert, promoviert, angefangen zu arbeiten. Fast forward 20 Jahre. Wie hat sich das Land gewandelt?
Ich habe einen guten Job gehabt. Zuletzt in der Firma aufgestiegen und jemanden ersetzt, der in Rente gegangen ist. Altvertrag, Aktienpakete, er ist Millionär und hat sich zum Ruhestand ein riesiges Haus gekauft für sich und seine Frau. Ich: nicht schlecht verdient laut Zahl ganz oben auf dem Gehaltszettel, was ganz unten als Überweisungsbetrag steht, ist vergleichsweise traurig. Davon kommen noch Miete, Heizung und und und ab, in einer der teureren Gegenden von Deutschland. Da, wo in den Kleinanzeigen der Zeitungen Tausende Euro für die Vermittlung einer Wohnung versprochen wird. Ich werde mir nie ein Haus leisten können, nicht am Arbeitsort zumindest. Ich lebe „nicht schlecht“, aber wozu soll ich mir den Hintern bei einem doch recht stressigen Job aufreißen, wenn die Aussicht für den Rest des Lebens darauf besteht, über die Hälfte des Jahres für einen Staat zu arbeiten, der mein Geld verschleudert, den Leuten mit der Gnade der frühen Geburt ihren Ruhestand mit meiner Miete zu vergolden, während ich selber keinen Ausblick auf Haus und Grund habe, und dann trotz hoher Beiträge im Alter in Armut leben zu müssen?
Ich habe mich in eine Frau aus Fernost verliebt. Ging gut, bis „Corona kam“. Grenzen zu, beidseitig. Ich durfte nicht zu ihr, sie nicht zu mir. Nach einem halben Jahr schrecklichster Ungewissheit, wie es weitergehen soll, haben wir uns entschieden, zu heiraten. Es war die einzige Möglichkeit. Ein weiteres halbes Jahr lang, und das war noch schnell, haben wir zig Briefe und Dokumente per Express zwischen Deutschland und Asien hin und her geschickt, Hunderte Euro allein an UPS, Hunderte Euro an Übersetzer, an deutsche Verwaltungen auch, bis wir uns wiedersehen und heiraten konnten. Mit drei Gästen zu diesem Zeitpunkt. Und das war schon einer zu viel, wegen der heiligen Regeln. Ich musste Verpflichtungserklärungen unterschreiben, Wohnraum nachweisen, und für sie aufkommen.
Währenddessen reisten insbesondere seit 2015 Millionen Menschen nach Deutschland ein, Pass i.d.R. weggeworfen, Zauberwort Asyl und bekommen Unterhalt, Wohnung, Geld. Es werden Neubauten für sie gebaut, während ich mich um Wohnungen fast „prügeln“ musste, Altersheime geräumt und Hotels gebucht, um sie zu völlig überteuerten Preisen irgendwo unterzubringen. Ein paar Gutmenschen unterschrieben Verpflichtungserklärungen für einige „Flüchtlinge“ und waren dann völlig überrascht, dass sie zahlen sollten. Das ging natürlich nicht, die Politik hat interveniert und die Kosten auch dafür übernommen. Völlig absurd, einfach irre! Und diese Leute, die sich im besten Fall einfach nur aushalten lassen und im schlimmsten Fall kriminell werden, werden uns als dringend benötigte Fachkräfte verkauft. Ich habe auf Sansibar Urlaub gemacht, mein erstes Mal „richtiges Afrika“, Urlaubsparadies, weißer Strand unter Palmen, chillige Leute, Party jeden Abend, da komme ich mit einem Local ins Gespräch und er erzählt, wie gern er mal nach Europa kommen würde. Er hätte sich auch schon überlegt „to go to Germany as a refugee“. Was bedeutet dieses Wort bitteschön noch, wenn das für einige Leute die Umschreibung für finanzierten Urlaub ist?
Wir stehen im Wettbewerb mit Belgien um die höchste Steuerlast der Welt, bekommen dafür marode Schulen, immer marodere Infrastruktur, Millionenzuwanderung in die Sozialsysteme, steigende Kriminalität, Wohnungsnot, hohe Energiepreise, lähmende Bürokratie und die Regierung und große Teile der Bevölkerung haben nichts Besseres zu tun, als sich an der Opposition abzuarbeiten. Wir haben einen Kanzler, der mit „We Remember“ Schild an den Holocaust erinnert und dabei die AfD im Blick hat, aber sich an keine Details des größten Steuerskandals (von dem wir wissen) erinnern kann, an dem er maßgeblich involviert war. 10 Milliarden Euro für CumEx. Wir haben eine SPD-Vorsitzende, die süffisant sagt, sie gebe beim Einkaufen ja auch Geld aus und zahle dabei Mehrwertsteuer, und würde daher die Kassiererin finanzieren. Eine Grünen-Vorsitzende, die im Leben nicht richtig gearbeitet hat uns dem Land die Welt erklären will. Wir haben eine SPD-Innenministerin, die offen mit Linksradikalen arbeitet und ihre eigene Behörde gegen politische Gegner einsetzt. Einen Verfassungsschutz, der ihr und anderen Ministerien unterstellt ist und seinen ehemaligen Vorsitzenden beobachtet, weil er „rechtsradikal“ sein soll. Wir hatten eine Kanzlerin, die eine Wahl „rückgängig machen“ wollte, deren Ausgang ihr nicht gefallen hat. Wir haben eine Klima-Außenministerin, die die Flugbereitschaft mehr nutzt als alle anderen und deren Lebenslauf wie oft, 20-Mal überarbeitet werden musste, weil ständig Lügen auffielen? Wir hatten einen Verkehrsminister, der wegen schlechter Verträge den Steuerzahler einfach so mal eben 300 Millionen Euro gekostet hat. Wir hatten eine verwirrte Oma als Verteidigungsministerin, die mit ihrem Sohn Helikopterfliegen gespielt hat, weil niemand diesen Posten als wichtig empfunden hat, bevor die Ukraine angegriffen wurde. Davor war der Posten auch beliebt als Quotenfrauen-Parkplatz, unter anderem mit Flinten-Uschi, die jetzt ohne je vom „Souverän“ gewählt worden zu sein, EU-Kommissionspräsidentin ist. In dieser Position bestellt sie mindestens 8 Impfdosen für jeden Europäer per SMS und löscht diese. Wir haben eine Regierung, die keinen verfassungsmäßigen Haushalt hinbekommt, einen Gesundheitsminister, der gegen ungeimpfte Pflegekräfte hetzt („Sie haben keinen Beitrag geleistet!“), überhaupt einen halben Bundestag, der sich auf’s Übelste gegen Leute geäußert hat, die sich gegen die mRNA-Impfung entschieden haben, wir haben eine FDP-Spitzenkandidatin, die AfD als Scheißhaufen und die Wähler als Schmeißfliegen bezeichnet, ich glaube es war Olaf Scholz, der sie als Rattenfänger bezeichnet hat. Wir haben eine Regierung, die zur Demonstration gegen die Opposition aufruft, dort hinter Plakaten mitmarschiert wo „AfDler töten!“ draufsteht, die größte Oppositionspartei verbieten möchte, und dafür unter anderem ein ominöses „Geheimtreffen“ heranzieht, an dem mehr CDU- als AfD-Mitglieder teilgenommen haben.
Ich könnte noch lange weitermachen, aber irgendwann muss ich mal zum Punkt kommen. Der Punkt ist, ich bin hier weg. Ich halte es hier nicht mehr aus. Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet in Deutschland der Faschismus Fuß fassen konnte. Millionen Menschen gehen mit der Regierung auf die Straße, um gegen eine Oppositionspartei zu marschieren, die noch nie an der Macht war aber für alles verantwortlich sein soll. Es wird offen zu Gewalt, sogar zu Mord aufgerufen, aber weil es von der „guten Seite“ kommt, weitestgehend ignoriert. Ich habe den Geist des Faschismus die letzten Jahre selber erleben müssen, als ich mich nach reiflicher Überlegung gegen die Corona-Impfung entschieden habe. Ich wurde entmenschlicht, zum Sündenbock erklärt, im öffentlich-rechtlichen (!!!) Rundfunk als Ratte und Blinddarm beleidigt, durfte meine Frau ein Jahr lang nicht sehen, keine richtige Hochzeit feiern, monatelang nicht am öffentlichen Leben teilnehmen und mir ebenfalls monatelang jeden Morgen ein Stäbchen in die Nase rammen lassen, um arbeiten gehen zu dürfen. Währenddessen diskutierte die Politik, welche Rechte ich überhaupt noch haben dürfte, ob ich 5000 Euro Zwangsgeld zahlen oder vielleicht sogar in Beugehaft gesteckt werden, und am Ende zu der Injektion verpflichtet werden sollte. Meine Kollegen fragten mich aus, warum ich denn bitte nicht geimpft bin, und manche Freunde sagten auch ständig, dass ich mich endlich beugen soll.
Ich verstehe jetzt, wie das damals passieren konnte. Und ich habe keine Lust darauf. Ich habe meine Zelte in Deutschland weitestgehend abgebrochen und bin jetzt seit einigen Monaten im Heimatland meiner Frau. Wir kommen zurück nach Europa, aber gehen in mein Heimatland. Dort baue ich mir was Neues auf, vielleicht gehen wir auch ganz woanders hin, mal schauen. Auf jeden Fall bin ich aber fertig mit Deutschland. Macht ihr hier nur weiter den Buhmann von der AfD verantwortlich, während das Land zugrunde geht und sich die Mehrheit der Frauen nachts nicht mehr sicher fühlt. Es sind nicht meine Kinder, die in diesem Land werden leben müssen.
Wow! Danke Matthias für diesen tollen Kommentar.
Am Liebsten würde ich ihn als eigenständigen Text mit ins Dreibeinblog nehmen.
Du sprichst mir in ganz vielen Punkten aus der Seele. Ich hatte mehrmals im Leben die Chance, in ein anderes Land zu gehen. Mir und meiner Familie wären dort die Wege geebnet worden und der Verdienst wäre super gewesen.
Jedes Mal standen alte Leute im Wege, die der Rest meiner Familie nicht verlassen wollte, obwohl so gut wie kein Kontakt zu denen bestand und diese Leute dann gestorben sind, als die Chance vertan und verschenkt war.
Mittlerweile fühle ich mich zu alt und bin zu sehr auf die hiesige Gesundheitsversorgung angewiesen, um mir nochmal woanders was Neues aufbauen zu wollen.
Zum Begriff AFDler nochmal: Nein, Du bist nicht gemeint. Ich meine damit überhaupt nicht die Menschen, die sich auf die AfD hin orientieren. Das Thema ist so weitreichend, das würde den Rahmen hier sprengen. Nur soviel: Der typische AfD-Wähler wird ja als sächsisch sprechender, meist dummer, möglichst arbeitsscheuer Idiot dargestellt. Gerne auch mal mit Glatze… Ich kenne aber eine ganze Reihe hochintelligenter und äußerst sympathischer Menschen, Staatswissenschaftler, Ethnologen, Theologen, Ärzte, die ähnlich denken wie Du. Deshalb kann man von „dem“ AfD-Wähler gar nicht sprechen. Das schrieb ich gestern schon.
Mit AFDler meine ich Menschen, die entweder durch die AfD beauftragt oder aus welchem Antrieb auch immer eine bewusste Manipulation von Informationen vornehmen und Falschinformationen verbreiten. Ich nenne es mal die Propagandamaschine, die da läuft, vor allem vom extrem rechten Kreis in der AfD.
Zu den Algorithmen: Der Witz ist, ich interagiere auf Twitter/X überhaupt nicht. Ich like nichts, ich kommentiere nicht, ich teile nichts, gar nichts. Derzeit häufen sich Beiträge zur E-Mobilität und von Leuten, die zum Schulsystem etwas zu sagen haben. Da steckt bloß „Zaubertrank“ dahinter und nichts was ich tue.
Für das, was Du vorhast, Dir persönlich und Deiner Frau wünsche ich alles erdenklich Gute, Gesundheit, familiäres Glück und beruflichen Erfolg. Ehrlich und von Herzen!
Wenn du möchtest, kannst du das gerne machen.
Im Übrigen haben auch Mitteldeutsche mit Sprachstörung und erblich bedingtem Haarausfall ihre Daseins- und rechtliche Berechtigungen. Entweder alle oder keiner.
Ich glaube nicht, dass es da eine große Propaganda-Maschine von AfD-finanzierten Kommentatoren oder Bots gibt. Das ist immer gerne und sehr einfach dahergesagt. Und wenn, dann machen so etwas Regierungen, keine Parteien. Auf Parteiebene gibt es auf allen Seiten genug Überzeugte, die das gratis machen.
Ansonsten herzlichen Dank. Wir versuchen das Beste. Dir auch 🙂
Ich bin auf Facebook, eigentlich nur für mich selber. Ich habe da nicht viele Freunde und die allermeisten kenne ich persönlich. Aber FB ist ein wenig mein Tagebuch. Ich dokumentiere da meine schönsten Ausflüge, Bergtouren, Velotouren, usw. Ich mag es, wenn mir die jedes Jahr immer wieder angezeigt werden, das sind schöne Erinnerungen. Ausserdem bin ich in einigen spezialisierten Gruppen, da bekomme ich manche Info, ohne dass ich fragen muss. Natürlich nervt bei FB vieles, aber das nehme ich in Kauf. Einem geschenkten Gaul…
Sonst brauche ich WhatsApp, finde ich praktisch. YouTube nach Bedarf. Ein Konto bei Instagram habe ich auch, schaue aber praktisch nie rein. Den ganzen Rest habe ich mir nie angetan.
@ Timo: Ich gehöre auch zu den Alten, könnte, wenn ich früher angefangen und meine Kinder auch mitgemacht hätten, Uroma sein. Ist für mich aber kein Grund, mich von den Netzen fernzuhalten. Auf ARD kann ich nicht gehen, habe keinen Fernseher :-))