Menschen

Frau Birnbaumer-Nüsselschweif und AKK

engel

Wie kam Frau Birnbaumer-Nüsselschweif eigentlich an ihren Namen?
Ganz einfach: Die der Kunstfigur als lebendes Beispiel dienende reale Person hatte auch einen Doppelnamen. Nein, nicht nur das, sie hatte ein Doppelnamenungetüm.
Grundsätzlich aber, und da haben Begleiter meines Werkes Recht, geben ich gerne in meinen Texten Frauen mit einem gewissen Verhalten auch einen Doppelnamen.
So kam Frau Birnbaumer-Nüsselschweif also an ihren Namen: Das reale Vorbild und der Rest entsprang meiner kruden Phantasie.

Grundsätzlich habe ich nichts gegen Doppelnamen. Ich finde manche von ihnen aber ziemlich lustig.
Das ist vor allem dann so, wenn der erste und der zweite Name zusammen irgendein Wortspiel darstellen oder ein solches in meinem Satirikerhirn auslösen.
Zum Beispiel hoffe ich beim Ehepaar Ballein-Wurff, dass es viele Kinder haben möge, die gerne Fußball spielen.
Und den Namen Züglein-Puff muss ich ja wohl kaum erklären, denke dabei aber immer an Lukas den Lokomotivführer.

Bei den Namen Leutheusser-Schnarrenberger und Kramp-Karrenbauer frage ich mich, warum sich Menschen so etwas antun.
Mir isses egal, ich muss nicht so heißen, ich wollte es aber auch nicht. Ich meine, wenn einer der Namen schon ziemlich lang ist, wie bei der gebürtigen Frau Leutheusser, dann muss es schon besondere Gründe geben, um sich auch ein Schnarrenberger anzuhängen, möchte ich meinen.

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Aber ganz ehrlich? Geht mich das was an?

Nö.

Vielleicht fand Frau Kramp das Kramp alleine zu blöd und wollte gerne so heißen, wie ihr Mann, nämlich Karrenbauer (kurz: Wagner), und wollte trotzdem so ganz auf das Kramp nicht verzichten.
Wer weiß das schon? (AKK wird’s wissen.)

Es mag an meinem Lebensumfeld liegen, es kann auch an meiner misanthropisch-altruistischen Hedonie liegen, ich kenne fast nur solche Menschen mit Doppelnamen, die ihn auch verdient haben.
Man mag mir unterstellen, ich würde Klischees bedienen.
Und das ist auch so.

Denn es ist als Humorist, als den ich mich durchaus sehe, meine Aufgabe, Klischees darzustellen. Der Begriff Klischee leitet sich ab von französisch cliché, und bedeutet soviel wie Abklatsch. Ja und diesen Abklatsch, also diesen feuchten Abdruck der Wirklichkeit, den liefere ich.
Und dazu gehören auch schöne Doppelnamen wie Birnbaumer-Nüsselschweif oder Vielgard Pupmatz-Rogge oder Hildetrude-Marianne Pömpel-Flutznaut.

Aber was ist nun mit AKK?
Wenn jemand im Licht der Öffentlichkeit steht, muss er sich auch mal Hohn und Spott gefallen lassen. Ich finde, das gilt besonders an Karneval.
Wir alle wissen, dass an Karneval das Volk den Herrschenden die Leviten liest. Und das geschieht nicht gerade zimperlich.

Wer da als Politiker Contenance bewahrt und auch mal über sich selbst lachen kann, der punktet beim Wahlvolk.

Aber es muss nicht alles gesagt werden. Und es gilt auch nicht der Spruch, dass man manches nur im vertrauten Kreis sagen kann, bloß nicht öffentlich aussprechen.
Denn über Farbige im Geheimen schlecht zu reden, ist genau so Rassismus, wie es auf einer AfD-Bühne zu tun.
Am Kneipentisch über Homosexuelle zu lästern, ist genau so herabwürdigend, menschenverachtend und beleidigend, als wenn man es auf dem Marktplatz tun würde.

Eigentlich gehört jedem schon eins in die Fresse, der einen Satz mit den Worten beginnt: „Ich habe ja nix gegen Schwule…“
Und man kann das Wort Schwule durch beliebige andere Wörter ersetzen, durch Ausländer, Juden, Türken, Lesben, Leute die Lindenstraße gucken, Transsexuelle, X-Personen, Behinderte… egal was!

Gerade das herabwürdigende Gerede am Stammtisch ist gefährlich. Auch wenn’s nicht viele hören, erzeugt es in den Zuhörern doch den Eindruck, dass man sowas sagen darf.

Ja und wenn man dann noch, wie ich es oben schon einmal nannte, im Lichte der Öffentlichkeit steht, dann kann man sich Bemerkungen dieser Art nicht erlauben:

„Guckt euch doch mal die Männer von heute an. Wer war denn von euch vor kurzem mal in Berlin? Da seht ihr doch die Latte-Macchiato-Fraktion, die die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen. Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür dazwischen ist diese Toilette.“

Das hat AKK öffentlich gesagt.

Eine Frechheit ohnegleichen. Denn hier schützt auch nicht der Karneval-Bonus. Denn hier tut sich ein Gedankengut kund, das im Kopf einer wählbaren Politikerin nichts zu suchen hat.
Denn das was man im Kopfe mit sich trägt und das dann auch noch den Weg über die Zunge findet, das will auch getan werden.

Ich lasse mir doch von einer Frau mit Doppelnamen meinen Latte-Macchiato nicht verunglimpfen!

Gut, Ernst beiseite.

Der liebe Gott hat viele Pflanzen auf seinem Acker wachsen lassen.
Veganer, Laktoseintolerante (mich z.B.), Vegetarier, Waldorflehrer, Homosexuelle, Asexuelle, Evangelische, Nazis, schwule Priester, Serienmörder, Marktfrauen, Supermarktkassiererinnen, Atomforscher und Ernie und Bert.

Die Welt ist ein bunter Tummelplatz irgendwelcher Existenzen.
Mittlerweile glauben 26% aller amerikanischen Kinder, dass es Zombies wirklich gibt.
57% aller Amerikaner glauben, dass es Aliens wirklich gibt.
Und 51% aller Amerikaner glauben, dass ein Karottenclown die Welt regieren darf.

Eine meiner besten Freundinnen war früher mal ein Mann.
Muss ich nicht akzeptieren, muss ich mich auch gar nicht dran gewöhnen, muss ich auch nicht hinterfragen, das ist einfach so. Punkt.
Ich habe einfach die Tatsache zur Kenntnis zu nehmen. Es ist weder eine Frage der Toleranz oder der Akzeptanz, nein es ist eine Frage der Selbstverständlichkeit.

Und wenn ein Mann weiß, dass er eigentlich hätte eine Frau werden sollen, dann ist das ebenso ein selbstverständlicher Fakt.
Dabei spielt es keine Rolle, ob da nun in einem Menschen 7/8 Frau (oder Mann) sind oder 1/2 oder 9/10.

Wir müssen uns einfach mal im Kopf darüber klar werden, dass es nicht diese Menschen sind, die das Problem sind. Nein, das Problem sind wir!
Freiheit ist immer zunächst einmal die Freiheit des anderen!

Und ab sofort gehe ich bewußt immer aufs Damenklo und trinke dort einen Latte-Macchiato.

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(©si)