Frau Kleinscheidt will sich nicht helfen lassen
Mein Anwalt, Herr Östreicher ist mit mir bei Frau Kleinscheidt gewesen, er hat sie beraten und ihr die Wege aufgezeigt, die einzuschlagen wären. Während unseres Besuches hat sie Hühnersuppe gegessen, mal wieder. Sie zeigte sich sehr dankbar, interessiert und klagte darüber, daß ihr Mann verstorben sei.
Herr Östreicher schrieb ihr noch ein paar Nummern von guten Hausverwaltern auf, die ihr manchen Ärger ersparen könnten und Frau Kleinscheidt nimmt auch das dankbar an.
Mir ist mit dem kleinen Lagerraum zunächst ja geholfen, ich kann meine Zusage dem Lieferanten gegenüber einhalten.
Auf dem Weg zum Auto fällt mir ein 7er BMW auf dem Hof auf und Herr Östreicher und ich mutmaßen, der Geschäftsführer des Apothekenkuriers könne da sein und so ist es auch…
Wir treffen ihn im Büro und er entpuppt sich als bärtiger Enddreißiger, der uns freundlich begrüßt und uns aufmerksam zuhört.
Nee, nee, von einer Räumungsklage könne gar keine Rede sein, die Alte habe wohl einen Knall.
Östreicher und ich schauen uns an und Herr Paulsen, der Geschäftsführer, winkt ab: „Moment, das haben wir gleich.“
Er steht auf, geht an einen Aktenschrank und zieht eine erschreckend dicke Akte heraus, die mit der Anschrift beschriftet ist, an der wir uns befinden: „Hier haben wir es doch. Schauen Sie, da gibt es eine Kündigung vom Juli, gegen die wir Widerspruch eingelegt haben.“
„Darf ich mal sehen?“ fragt Anwalt Östreicher, zückt seine Lesebrille und schaut sich die Unterlagen an. Schon nach Sekunden sagt er: „Die Kündigung ist ja unwirksam, sowas habe ich noch nie gesehen.“ Dann schiebt er mir den Ordner hin.
Die Kündigung ist nur wenige Zeilen lang, die entscheidenden lauten: „Wegen der häufigen Ruhestörungen in der Nacht und weil Sie die Miete gekürzt haben kündige ich Ihnen den Mietvertrag.“
„Auf so einen Quatsch habe ich keinen Bock“, sage ich zu meinem Anwalt und der sagt: „Ich geh‘ da nochmal hoch und rede ein paar Takte mit ihr.“
Ich bleibe bei Herrn Paulsen und der erzählt mir so einige Geschichten von Frau Kleinscheidt. Es könnten einem die Haare zu Berge stehen, aber Herr Paulsen ist sich sicher, daß das alles nichts mit dem Tod von Herrn Kleinscheidt zu tun hat, denn der sei noch einen „ganzen Zacken schlimmer“ gewesen.
Östreicher kommt relativ schnell wieder und meint vielsagend: „Das wird was für ’ne Klage, wetten?“
Was soll ich machen? Am Mittwoch kommt die Ware, mal sehen ob ich bis dahin ein Ausweichlager finde.
„Wir sind ein Kurierdienst und bis 22 Uhr fahren wir, ab morgens um 5 Uhr wird angeliefert, das ist hier ein Gewerbegebiet. Und die Miete die haben wir gekürzt, weil die uns am hinteren Rolltor das Schloss ausgewechselt hat, damit wir da nicht rein- und rausfahren können, weil da ihr Schlafzimmer liegt. Außerdem parkt die ihr Auto jetzt immer genau vor dem Tor in der Einfahrt.“
So wie ich das sehe, ist Herr Paulsen im Recht und hat einen gültigen Mietvertrag. Mein Vertrag besteht zwar, mit allen unangenehmen Folgen für Frau Kleinscheidt, ich kann aber meinen Mietanspruch wohl kaum durchsetzen.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: frau, kleinscheidt
Und ich dachte noch, es wäre mal interessant mit der anderen Partei zu sprechen – aber das schlägt ja den Fass den Boden aus.
Da bleibt wohl nur noch schnell ein anderes Lager suchen…
Da wird sich die Dame wohl warm anziehen müssen, denn was da auf sie zukommt, dürften ganz erhebliche finanzielle Forderungen sein. Für das Geld hätte sie so manche Hühnersuppe im First-Class Restaurant verzehren können.
uuuuiiiiihhhhh …
wie mies kann eine woche anfangen?
ich ahne, da kommt noch je menge ärger auf dich zu –
und auf uns blogleser eine fortsetzungsgeschichte
mit vielen episoden …
Womit wir wieder beim klassischen Fall der „2 Seiten einer Geschichte“ wären…
Da denkt man erst die arme alte Frau. Und dann kommt sowas dabei raus. Das wird dann ja wohl noch richtig heftig für dich.
Auwei, so unterhaltsam sich das auch liest: das klingt nach viel Ärger. Hoffentlich findest Du schnell ein Ausweichlager und dann vor Allem ein geeignetes Mietobjekt bei einem seriösen Vermieter. Den Anwalt, den Du jetzt brauchen wirst, hast du ja schon…
Viel Glück und gute Nerven!
Das bestätigt mal wieder meine persönliche Erfahrung: Wenn im Rahmen einer Geschäftsanbahnung bzw. Vertragsanbahnung (kann man das so sagen?) auch nur die kleinste Unstimmigkeit ist, dann sollte man sich zurückziehen.
Ich kenn das: Da hat man lange gesucht und endlich was passendes gefunden, wäre da nicht diese eine Klitzekleinigkeit. Aber der Vertragspartner schwört Stein und Bein dass das alles kein Problem sei und bis dannunddann behoben werden könne. Man unterschreibt, man zahlt und nix is!
Dabei ist egal, was der eigentliche Vertragsgegenstand ist: Immobilien, Autos, Versicherungen, Telefon, Handwerkerleistung… immer dasselbe! Wortreiches bla bla und am Ende nur Ärger.
Vielleicht kommen da in den nächsten Tagen noch ein paar andere „neue Mieter“ die die Räumlichkeiten beziehen wollen? 😉
Möglicherweise ist es ganz gut, diese Dame mit allen ihren Macken NICHT als Vermieterin zu haben.
Boah! Was wird denn das?
Naja, es kommt immer anders, vor allem anders als man denkt…
Ich würd mich da #7 anschließen. So schön das Lager der Apotheke sein mag, ich würd von allen Immobilien dieser Frau dringend die Finger lassen!
Solang du dein Zeug in dem 150qm Lager unterbringen kannst, schnellstmöglich ein anderes Lager suchen und dann nix wie weg da. Alles andere stinkt förmlich nach Ärger.
Überleg mal, der Frau werden plötzlich die Särge zuviel, weil sie sich an den Tod ihres Mannes erinnert fühlt und tauscht euch das Schloss aus…
Und kann man nicht auch Lager halbjährlich kündigen? Was ist, wenn die dich nach nem halben Jahr vor die Tür setzt?
@13: Vielleicht ist dann der Vertrag auch nicht gültig und man hat noch Zeit 😛
Wünsch auch Glück und wenig Ärger!
Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt….. Dieser Spruch passt wie die Faust aufs Auge zu der „Geschichte“
Au weia, da hilft nur Rückzug und Rückforderung aller bisherigen aufwendungen. Es bringt wohl doch ein wenig, wenn man vor Unterzeichnung eines Mietvertrages sich mit den Vormietern unterhält, und sie fragt, warum sie gehen möchten. Wir hatten in den Siebzigern auch so eine Vermieterin, wie wir später von den Nachbarn erfuhren, wohnten mehrere unserer Vormieter nur kurze Zeit dort, bis sie entnervt wieder auszogen. Auch wir haben nur drei Jahre ausgehalten. Länger als die Vormieter.
Da hat sich die Frau K. aber ein nettes Süppchen eingebrockt.
Das Tom hier ein Weblog betreibt ist sein Privatvergnügen. Ob er damit was einnimmt oder nichtgeht nur ihn was an. Fakt ist, daß wir das kostenlos und unverbindlich nutzen können.
Wenn er wollte, könnte er auch ein geschlossenes System gegen Bezahlung machen, wäre seine Sache.
Wir sind nicht verpflichtet so oder so was zu geben oder irgendeine Gegenleistung zu erbringen, aber manch einer wird doch gerne ab und zu mal was geben wollen. Weils ihm gut gefällt, weil er was für den Server beisteuern will, weil er Tom eine Freude machen will, egal. Genau für die gibt es den Button.
Wer will kann klicken, wer nicht will kann es bleiben lassen.
Aber in diesem schnoddrigen Ton vorgetragene „Beschwerden“ würde ich an Toms Stelle einfach ignorieren. Wobei ich mir vorstellen könnte, daß da wieder nur eine oder zwei IP-Nummern dahinterstecken.
Wenn Ihr Anfragen habt, benützt doch bitte das Kontaktformular und wendet Euch direkt an ihn.
Hier im Blog stört das die Leute beim Lesen.
Also bitte ganz nach oben scrollen und rechts auf „Kontakt“ klicken.
Man stelle sich vor, da ist dann ein Sarchlager.
Nachts eine Massenkarambolage auf der Autobahn. Es werden dringend Särche gebraucht, die werden dann aus dem Lager geholt. Die gute Frau wird um Ihren Schlaf gebracht. Sie wechselt das Schloss aus …
Macht Hühnersuppe doof?
Mein lieber Schwan im Blauband…schnellstens das Geld zurückfordern, ein anderes Lager suchen und möglichst nix mehr mit der Frau zu tun haben!
Unglaublich…
Eine kleine Anmerkung zu dem Link im Text: Es fällt mir persönlich immer wieder auf, dass sowohl Augenärzte als auch Lobbyisten, die Sehschwächen mit dem Einsatz von Lasern zu heilen versprechen, selbst ausnahmslos Brillen tragen. 😉