Bestatter nutzt Trauernde mit Betrüger-Masche finanziell aus
Frauen im Ausnahmezustand: Ein vermeintlicher Bestatter nutzt die Gefühle von trauernden Witwen aus, um an ihr Geld zu kommen. Das ARD-Format „Crime Time“ (Videolink) lässt Opfer zu Wort kommen. Es ist beachtlich, wie mutig sich diese offenbaren. Und wie widerlich ein Anwalt argumentiert.
Es ist dies ein Fall, der besonders anrührt. Eine Mutter verliert plötzlich ihr Kleinkind. Es stirbt, und es sind sogleich viele fremde Leute ins Haus. Sehr sorgsam sind sie offenbar nicht. Der Gerichtsmediziner etwa wirft die Kleidung und das Kuscheltier des Babys achtlos auf den Boden. Dann kommt der Bestatter dazu. „Ich habe mich haltlos gefühlt“, sagt die trauernde Mutter jetzt. „Er war für mich der einzige Mensch, der mich gefühlt hat. Er war der Erste, der mich in den Arm genommen hat.“ Es ist eine Masche. Und sie funktioniert. Und nicht nur bei ihr.
„Der Trauerschwindler“: Männliche Präsenz hilft – und Frau zahlt gerne
Zu Beginn zeigt die ARD der Doku „Crime Time“ einen Hinweis: „Die Szenen sind nachgestellt. Bis zur Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.“ Nur, der Täter ist bis heute eben nicht verurteilt.
Quelle: FOCUS/BUNTE
- trauerschwindler-ARD: ARD
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Der Filmbetrag ist sehenswert, insbesondere der Anwalt des Bestatters.
„Selbstverständlich sind die Frauen Schuld, wenn sie nicht abgesichertes Geld verleihen. Und sie haben dafür ja eine Leistung erhalten!“
Frage „Welche Leistung denn?“
Antwort „Mein Mandant hat jede Woche mit ihnen geschlafen!“
Das ist schon eine interessante Rechtsauffassung eines Anwaltes: Jeder darf sich Geld leihen und muss es nicht zurück geben. Derjenige, der es verliehen hat, ist selbst schuld und wird ggf. anderweitig „befriedigt“.
In manchen Werbeanzeigen von Bestattern heißt es ja „Wir nehmen Ihnen alles ab“.
Das muss man nur richtig verstehen.
Du hast recht. Diese Antwort fand ich auch ziemlich daneben.
So etwas könnte ja nur gelten, wenn der Mann von den Frauen quasi als Callboy oder Escort gebucht und angesehen worden wäre. Dann könnte man argumentieren, dass die Gelder eine Art Bezahlung gewesen seien.
Es ist letztlich auch nichts dagegen zu sagen, wenn in einer Partnerschaft der eine dem anderen finanziell aushilft.
Aber war es nicht so, dass die Frauen die Hoffnung hatten, das Geld eines Tages wiederzubekommen?
Und wenn so eine Masche mit mehreren abgezockten Frauen dahintersteckt, zählen sowieso keine Argumente, denn dann ist das offensichtlich eine betrügerische Masche.
Vielleicht haben die Frauen auch nur die Hoffnung auf eine Beziehung mit ihm gehabt?
Und Beziehungen zerbrechen vielleicht auch mal oder der Wunsch einer Seite geht nicht in Erfüllung.
Außerdem ist es doch sehr anmaßend, diesen Fall auf die Bestatter auszuweiten. Jeder, der die Dokumentation gesehen hat, wird ja feststellen, dass nur zwei Frauen betroffen waren, die in Trauerfällen ihn kennen gelernt haben. Ist doch eine sehr weit hergeholt der Verallgemeinerung. Schon allein der Titel soll ja schon in die Richtung weisen.