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Beinahe wäre ich hereingefallen

Mails mit SPAM- oder Phishing-Absichten kennt jeder. Da schreibt einem angeblich die Hausbank, man solle sein Konto verifizieren. Bloß dass es sich um die „Hucklendorfer Volksbank“ handelt, von der man bis dato noch nie etwas gehört hat. Leicht zu entlarven also.

Aber heute wäre ich dann beinahe doch fast auf ein unwiderstehliches Angebot hereingefallen. Eine Amazon-Geschenkkarte soll ich bekommen.
Es war aber auch zu echt gemacht:

lieber Kunde
OWir nöchten Sie darüber informieren,
daas Si von einem Geschekgutshein profitieren Alles,was Sie tun müssen,
ist sich mit lhrer E-Mail-Adresse zu registrieren, um lhren Geschenkgutschein zu validieren.
die Zusendung lhres Gutscheins erfolgt nach der Bestätigung per
E-Mail gesendt Klicken Sie auf Bestätigen,
Um lhre Registrierung zu starten :
GÜLTIGE VOTRE-INSCHRIFT

Was ich echt schon lange nicht mehr gesehen habe, ist die Verwendung des kleinen l als großes I. Das haben früher manche Leute so gemacht.
Mir fällt dabei ganz nostalgisch ein, dass eine meiner ersten Schreibmaschinen, das muss 1967 gewesen sein, gar kein komplettes Typenbild hatte. Es gab beispielsweise keine 1 auf der Schreibmaschine. Für diese Ziffer wurde das einfach das kleine l genommen.
Die Typen sahen sich natürlich ähnlicher, als es die hier jetzt wiedergegebenen Buchstaben tun.
Eine 0 hatte diese Maschine auch nicht. Dafür nahm man das große O. Und wenn ich das Wort „groß“ schreibe, dann fällt mir ein, dass die Maschine auch kein ß hatte, sondern man musste konsequent (oder Schweizerisch) „ss“ schreiben.
Und noch spannender, weil echt umständlich, war die Verwendung der Umlaute Ä, Ö und Ü. Hierfür gab es eine extra Taste für die Pünktchen über den Umlauten. Ich musste also, wie heute z. B. bei den Akzenten, zuerst diese Pünktchentaste drücken und dann a, o oder u, und damit wurden dann die Umlautpunkte gesetzt.
Einen Strichpunkt ; hatte die Maschine auch nicht: Man machte ein Komma, drückte die Rückschritttaste und gab dann noch einen Doppelpunkt ein.

Das machte man aus mehreren Gründen. Es sollte durch eine reduzierte Bauart Gewicht und Platz eingespart werden. In dieser Zeit boomten die Reiseschreibmaschinen und Kauf- und Versandhäuser wie Quelle, Otto und Neckermann konkurrierten um den möglichst niedrigsten Verkaufspreis.
Bei größeren Schreibmaschinen kamen solche Einsparungen praktisch nicht vor.

Auf dem Titelbild zu diesem Beitrag siehst Du eine Maschine, die mit gerade einmal drei Tastenreihen auskommt. Aber es ist auch ein amerikanisches Layout, bei dem ja weder ß, noch die Umlaute benötigt werden.

Kennst Du so etwas auch noch?

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  • export-pixabay-geralt-large: geralt pixabay (crop)

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In dieser Rubrik landet alles, was anderswo keinen richtigen Platz gefunden hat. Wichtig und wertvoll ist es trotzdem.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 19. Dezember 2022 | Peter Wilhelm 19. Dezember 2022

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1 Kommentar
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Felix
1 Jahr zuvor

Endlich wieder ein „echter“ Peter-Artikel komplett mit Ironie und Kulturkritik (oder so)!
Ja, die Reiseschreibmaschinen kenne ich auch noch. Meine eigene Erinnerung als Schüler in den ganz frühen Achtzigern ist allerdings an die schweren, großen, mechanischen Schreibmaschinen von Triumph-Adler, Olympia etc., die technisch längst überholt waren, aber durchaus noch (gebraucht) verkauft, genutzt und repariert wurden. So ein Ungetüm nannte ich damals mein Eigen und musste mir vom Biologielehrer anhören, dass ich die eingereichte Themenmappe wohl von meiner Sekretärin habe erstellen lassen. Ich habe bis heute keine Sekretärin und auch keinen Sekretär …

Last edited 1 Jahr zuvor by Felix



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