Hallo,
in Berlin werden gerade einige Friedhöfe zugemacht und „entwidmet“, weil kaum noch jemand erdbestattet wird, und dadurch der Platzbedarf stark schrumpft.
Interessant, dass es so etwas wie einen „Friedhofentwicklungsplan“ gibt.http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/355786/355787.php
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matakuka
So außergewöhnlich ist das nicht, daß es einen Friedhofsentwicklungsplan gibt. Anhand dieser Erhebungen aus den vergangenen Jahren, die man der demographischen örtlichen Entwicklung gegenüberstellt, kann recht präzise abgeleitet werden, wie groß der Bedarf an Friedhofsflächen und bei den einzelnen Grabarten sein wird.
Das kann, wie im Beispiel Berlin -und Berlin steht hier nur stellvertretend für eine große Zahl von Städten-, dazu führen daß eine ganze Reihe von Friedhöfen stillgelegt wird.
Es kann aber auch recht positive Änderungen mit sich bringen.
Hier in einer Nachbargemeinde gibt es einen etwas wildromantischen, alten Friedhof und einen neuen, moderneren aus den 70er/80er Jahren. Nur diejenigen, die auf dem alten Friedhof schon ein Familiengrab besaßen, konnten sich dort noch bestatten lassen, alle anderen mussten auf den neuen Friedhof.
Nun entwickeln sich aber die Sterbezahlen und das Nutzungsverhalten der Grabbesitzer in einer anderen Form und so kommt es, daß auch auf dem alten Friedhof wieder einige Reihen frei geworden sind.
Es sind dies die ehemaligen Reihengräber, die abgelaufen sind und von denen man dachte, man könne sie zu horrenden Preisen an die Alteingesessenen und Traditionsbewußten als Wahlgräber weitervermieten.
Doch ist die Nachfrage nach diesen Wahlgräbern viel geringer ausgefallen als erwartet und es werden stattdessen Urnengräber, Urnennischen und Wiesenbestattungen gebucht.
So kommt es, daß ab nun auf dem alten Friedhof über Jahre hinaus auch wieder ausreichend ganz normale Reihengräber angeboten werden können.
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Solch einen Plan und derartige Maßnahmen gibt es auch in unserer Stadt. Bei uns sollen über einen Zeitrahmen von wenigen Jahren 2 Friedhöfe komplett geschlossen werden, andere dagegen werden um bis zu 40 % verkleinert. Als Grund werden hier die Unterhaltungskosten genannt aber auch die 80% Urnenbeisetzungen schmälern den Platzbedarf und so wäre angeblich mehr Platz frei als benötigt. Im gegenzug werden sehr schöne und alte Grabstätten einfach Eingeebnet, ohne ersichtlichen Grund. Geiz iss halt Geil – auch über den Tod hinaus.
Ja, Friedhöfe werden derzeit vielerorts verkleinert oder ganz geschlossen. Leider werden dabei aus Kostengründen auch alte, erhaltenswerte Grabdenkmale abgerissen. Da kann es helfen, mal beim Denkmalschutz nachzufragen – manchmal sind auch alte Grabstätten oder ganze Friedhöfe denkmalwürdig.
Bei uns in Holland wäre so etwas schon ziemlich schwierig. Es gibt viele Familiengräber die für Jahre hinaus, oft 20 Jahre, bezahlt sind. Dann kann man nicht einfach den Friedhof schliessen.Gibt es hierfür keine Regeln in Deutschland.
Für eine bessere Lösung schaut euch mal den Nordfriedhof in München an. Das ist jetzt ein Park geworden.
🙂
am 6.6. um 6:06 Uhr hat es diese Werbung @4 geschafft durchzurutschen.