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Für den besseren Duft

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Für den besseren Duft im Sarg bietet unser Pietätswarengroßhändler ein tolles Pulver an. Wir streuen davon immer etwas in den frisch ausgeschlagenen Sarg, bevor der Verstorbene hineingelegt wird. So bleiben dann eventuelle Geruchsbelästigungen aus oder werden gemildert. Das Pulver ist wirklich gut, es riecht ein bißchen nach Seife und ein bißchen nach Weihrauch. Allerdings kostet da eine Portion auch rund 5 Euro.

Heute Morgen kommt einer unserer Fahrer und sagt zu mir, ich solle mal was anderes probieren. Dann übergibt er mir eine Tüte mit grünlichem Pulver. Ich rieche daran und stelle fest, daß es sehr stark und aromatisch riecht. Wir haben es dann bei zwei Särgen verwendet und ich muss sagen, es scheint besser zu wirken als das bisherige.

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Ich frage ihn, was das denn Gutes sei.
Seine Antwort: „Basilikum, schwarzer Tee, Seifenflocken und Thymian.“
Alles in großen Tüten beim Türken gekauft und zu Hause im Küchenmixer zu Pulver vermischt und zerkleinert.
Jetzt haben wir mal nachgerechnet und kommen auf 60 Cent pro Portion.
Auch nicht schlecht! Aber darum geht es mir nicht. Ich finde es gut, daß wir auf diese Weise ein rein natürliches Produkt haben, aber auch das ist nicht der Grund, warum ich darüber schreibe.

Nein, vielmehr finde ich es bemerkenswert, daß einer meiner Männer sich in seiner Freizeit nicht nur Gedanken über eine Lösung für den Betrieb macht, sondern das auch noch auf eigenes Kostenrisiko in die Tat umsetzt. Sowas merke ich mir und werde das bei passender Gelegenheit honorieren.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 7. Mai 2007 | Revision: 28. Mai 2012

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3 Kommentare
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17 Jahre zuvor

Sowas sollte man auch nicht vergessen, schließlich gibt es nicht viele die so was für die Firma tun würden.

Kianga
17 Jahre zuvor

Jupp, guter Mitarbeiter… Anerkennung dafür halt ich für angebracht…

Mywill
17 Jahre zuvor

Ich finde es genauso wichtig, ihn für seinen Einsatz zu loben, wie DICH dafür zu loben, daß du so etwas nicht als selbstverständlich ansiehst, wie viele andere Chefs.

Respekt!




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