Geschichten

Herr Maurer II

Es ändert sich nichts daran, der Sohn des Herrn Maurer kümmert sich nicht weiter, ihm ist das Weitere egal.
Allerdings sind Fortschritte zu vermelden, was den Verbleib der Witwe anbetrifft. Die ist nämlich, so erzählte uns eine Nachbarin, einige Tage zuvor nach Spanien abgefahren. Darüber habe es im Hause Maurer einen Riesenkrach gegeben. Frau Maurer habe sich das nämlich alles so schön ausgemalt, bis Ende März der kalte Jahreszeit zu entfliehen und diese Monate in Spanien zu verbringen.
Alles sei gebucht und geplant gewesen, da habe Herr Maurer beschlossen, nicht mitzufahren.
Schließlich sei Frau Maurer voller Wut allein gefahren.

Wo die aber hingefahren sei, das wisse sie nicht: „Gibt’s da noch was anderes, als Mallorca?“

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Jetzt werden wir ja kaum bis Ende März warten können und außerdem sollte Frau Maurer auch jetzt zügig erfahren, was passiert ist. Also sind wir gestern noch mit der widerwilligen Schwiegertochter in die Wohnung der Maurers gefahren und haben diese nach Unterlagen suchen lassen. Wir wollten nicht alleine suchen und sie wollte nur suchen, wenn noch jemand von uns dabei ist. „Nachher fehlt was und dann war ich das, nee nee, nicht mit mir.“

Glücklicherweise konnten wir einen weißen Plastikschnellhefter ausfindig machen, im Wohnzimmer zwischen den Fernsehheften, der enthielt alle notwendigen Angaben. Mutter Maurer ist keineswegs auf Mallorca, sondern an der Costa Brava und nun hoffen wir darauf, sie dort erreichen zu können. Gestern ist uns das nicht geglückt.

Nun finde ich aber grundsätzlich, daß es die Aufgabe des Sohnes oder der Schwiegertochter wäre, die Mutter über den Tod des Vaters zu informieren. Unsere Aufgabe kann so etwas nur in Ausnahmefällen sein. Aber die „Kinder“ der Maurers hätten von sich aus nicht mal nach der Mutter gesucht.

Jetzt bin ich mit der Schwiegertochter so verblieben, daß wir ohne Nennnung der Firma dort anrufen und Frau Maurer bitten, bei Sohn und Schwiegertochter anzurufen.

Mal sehen, ob das alles klappt.


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Geschichten

Die Geschichten von Peter Wilhelm sind Erzählungen und Kurzgeschichten aus dem Berufsleben eines Bestatters und den Erlebnissen eines Ehemannes und Vaters.

Die Geschichten haben meist einen wahren Kern, viele sind erzählerisch aufbereitete Tatsachenerzählungen.

Die Namen, Geschlechter und Berufe der erwähnten Personen sind stets verändert.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 15. Januar 2008 | Revision: 19. Mai 2015

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16 Jahre zuvor

Ich drücke die Daumen, das das nicht wieder alles zu Deinen Lasten geht.

georg
16 Jahre zuvor

am ende bist du sicher schuld, dass er tot ist 😉

newmedia_junkie
16 Jahre zuvor

Wenn die dann auch noch was erben wollen solltest du sie mit einsargen…

Aki
16 Jahre zuvor

Ohweia

in der Haut der Frau Maurer wollte ich auch nicht stecken. Macht sich nen Schönen, Riesenstreit als „letzte Worte“ und nun bleiben noch ein paar Blümchen…

Oder ist sie etwa auch in der „IT-Branche“???

Aki

Nina
16 Jahre zuvor

Ich hoffe doch, du stellst denen die Kosten für die Kontaktierung der Frau Maurer auch in Rechnung! Immerhin arbeitet der Sohn in der IT-Branche und ist somit der wichtigste Mensch auf der Welt. Demzufolge sollte er auch die Kohle haben.

MiniMoppel
16 Jahre zuvor

Ich finde es einfach nur erschreckend, wie sehr sich Familien zerstreiten oder auseinanderleben können, dass sie noch nicht einmal durch solch ein Ereignis in irgendeiner Form aufeinander zugehen können.
Nichts oder derart wenig zu empfinden, wenn der eigene Vater stirbt, ist einfach nur traurig.

Newty
16 Jahre zuvor

Note to self: Bis zum Bekanntheitsgrad „Stadtbekannt“ verläuft die selbstgefühlte Wichtigkeit einer Person antipropotional zur Tatsächlichen. Kurzum: Der wichtige Mann mit IT-Job ist wohl eher bestenfalls Sysadmin oder selbstständiger Computerreparier… ^^

Jule
16 Jahre zuvor

Ich wäre jetzt auch gerne im Warmen…Also langsam würde es mich auch interessieren, warum die Kinder keinen Bock auf die Eltern haben…

powermax
16 Jahre zuvor

Reaktion Frau Maurer:
„Ja, und warum rufen Sie mich deswegen an?“

In dieser herzlichen Familie wird es so oder so ähnlich kommen!

flippah
16 Jahre zuvor

Ein Tipp könnte sein, die Krankenkasse von Frau Maurer zu fragen. Die werden vielleicht nicht die Adresse rausgeben (Datenschutz), aber vielleicht selber dort anrufen.

Bei längeren Auslandsaufenthalten kann es gut sein, dass ein Betreuungsauftrag über den ausländischen Krankenversicherungsträger eingerichtet wurde.

Tanja
16 Jahre zuvor

Bei mir wollte die Telekom keine Straße aufreißen, nein, die wollten mir gleich die halben Wände einschlagen!!!Ich habe damals eine Doppelflat beantragt.Naja laut Brief sollte es am 18.5. funkionieren!!!SOLLTE!!Also rief ich dort X-mal an, bis sich einer der Techniker sich aufraffen konnte, das Problem zu lösen!!!Der suchte voller Tatendrang nach dem Problem und es schien so, als habe er Spaß an seiner Arbeit!!! Wobei dann mal festgestellt wurde, das die Abzeigdosen für den Strom nicht mit diesen komischen Platikteilen, wie es üblich ist, verschlossen sind, NEIN, da grinste uns ein Stück Laminat an womit es abgedeckt war!!Ich rief meine damalige Vermieterin an, um ihr das Problem zu schildern, da sie mir vorher freundlicherweise mittgeteilt hatte, das ihr Schwiegervater die Telefonkabel in der Wohnung verlegt hatte, der hat ja auch, angeblich, Jahrzehnte lang für diesen Konzern gearbeitet !!Und wie!!Wie der Techniker feststellte hat der das Telefonkabel direkt mit dem Stromkabel verlegt und nicht abgeschirmt!! Meine Vermieterin rief ihren Schwiegervater an und der kam dann promt!!Dieser machte den hiesigen Techniker nicht nur verrückt, sondern trieb ihn zum… Weiterlesen »

Ana
16 Jahre zuvor

Tanja, kannst du nicht ein paar deiner Ausrufezeichen spenden? Die armen Kinder in Afrika haben so wenige und du hast so viele …

Tanja
16 Jahre zuvor

Mal schauen was sich machen lässt…..

Annika
16 Jahre zuvor

Ist nicht ungewöhnlich , dass sich Familien so zerstreiten . Meine Oma hat keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester und deren Familie. Die wollten meine Uroma nämlich in ein Heim geben um ihre Räume mitbenutzen zu können . Meine Uroma war pflegebedürftig aber kein Schwerstpflegefall und ihr gehörte das Haus in dem die Kinder der Schwester mietfrei wohnten .
Meine Uroma starb 1998 und seit dem herrscht absolute Funkstille.




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