TV/Medien

Heute Abend auf 3sat 2 Sendungen ab 20:15

1.) 20:15 h 3sat
Wie wir sterben

Der menschliche Organismus ist so beschaffen, dass die Körperzellen nach einer bestimmten Anzahl von Lebensjahren einem eingebauten „Selbstmordprogramm“ folgen – und sterben. Biologen und Evolutionsforscher fragen nun, warum das geschieht, denn es gibt Lebewesen, denen potentiell das ewige Leben beschieden ist. So können Einzeller wie das Pantoffeltierchen unendlich lange leben, weil sie sich immer wieder teilen und Schwämme werden immerhin mehr als 10.000 Jahre alt. Die moderne medizinisch-technische Definition vom Tod eines Menschen ist vergleichsweise banal: In der Regel beendet Sauerstoffmangel im Gehirn das Leben. Wenn die Nervenzellen nicht mehr ausreichend versorgt werden, ist kurz darauf keine elektrische Aktivität mehr messbar. Es gibt auch so etwas wie ein biologisches Programm für den Sterbeprozess: das Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug, kalte Hände und Füße, Nahrungsverweigerung. Ein rasselnder Atem und das sogenannte „Todesdreieck“ treten in den letzten Stunden vor dem Tod auf. Dann wird vor allem im Dreieck um Lippen und Nase die Haut blass und fahl. Wenn das Herz schließlich nicht mehr schlägt und das Blut nicht mehr durch Venen und Arterien pumpt, sinken durch die Schwerkraft alle Körperflüssigkeiten nach unten. Das Ergebnis sind Kirchhofrosen, hellrötliche Verfärbungen der Haut, vor allem hinter den Ohren und an den unteren Wangenteilen. Zudem sammelt sich das Blut an der Unterseite des Leichnams und bildet dort die Totenflecken.
Die 3sat-Wissenschaftsdokumentation „Wie wir sterben“ beschäftigt sich mit einem Thema, das vielfach tabuisiert wird: dem Sterbeprozess des menschlichen Organismus. Was passiert in jeder einzelnen Zelle? Wie fühlt sich Sterben an? Und ist es überhaupt möglich, den Vorgang als Außenstehender mit einiger Gewissheit zu beschreiben?

und

2.) direkt im Anschluss auf 3sat 21 h

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Scobel – Suizid im Alter
Mit den Gästen Martin Teising (Psychoanalytiker, Psychiater)
und Urban Wiesing (Arzt, Philosoph)
Erstausstrahlung

Rund ein Viertel der Menschen über 65 Jahre leidet unter Depressionen. Gründe dafür sind die zunehmende Einsamkeit, die körperlichen Defizite, Schmerzen und der Verlust an Freunden und Partnern. Hinzu kommt, dass Vielen auch das Sprechen über ihre Bedürfnisse und Gedanken immer schwerer fällt: Sie haben das Gefühl, dass das, was sie zu sagen haben wenig interessiert oder nicht akzeptiert wird. Zunehmend führt dies zum Verlust von Anregungen, positiver Sinnerfahrung und motivierenden Erlebnissen. Hinzu kommt, dass nur wenige alte Menschen dem Tempo und den Inhalten der modernen und vom Jugend- und Schönheitswahn beherrschten Gesellschaft folgen können. Resultat: Sie ziehen sich immer weiter zurück, die Abhängigkeiten wachsen. Vielen erscheint der Suizid als einzige noch verbleibende Möglichkeit, der Sinnleere zu begegnen und das Leben selbstbestimmt und in Würde zu beenden. Von 10.000 Menschen, die sich jährlich in Deutschland das Leben nehmen, sind über 4.000 aus der Altersklasse der über 65-Jährigen. Ein Phänomen, das die Gesellschaft beschämen und herausfordern sollte, von der Öffentlichkeit aber kaum wahrgenommen wird.
Mit seinen Gästen, dem Psychoanalytiker und Psychiater Martin Teising und dem Arzt und Philosophen Urban Wiesing, betrachtet Gert Scobel das Phänomen des Alterssuizides und fragt, wie Menschen auch im Alter ihr Leben sinn- und wertvoll erfahren können. Teising ist einer der führenden Fachleute zur Thematik Suizid im Alter, ist unter anderem Mitglied der Arbeitsgruppe Alte Menschen im Nationalen Suizidpräventionsprogramm und der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Wiesing leitet das medizinethische Institut der Universität Tübingen. Gemeinsam mit dem Palliativmediziner Gian Domenico Borasio und anderen hat er einen Entwurf für eine Gesetzesvorlage zum assistierten Suizid vorgelegt, die aktuell diskutiert wird. Seit 2009 ist er Mitglied des Medical Ethics Committee des Weltärztebundes.

Eingesandt von Leserin LeaMaximoon


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In „TV / Medien“ veröffentliche ich Berichte über TV-Sendungen und Medienerwähnungen zum Thema Bestattungen.

Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 6. November 2014

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2 Kommentare
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LeaMaximoon
10 Jahre zuvor

Ich seh gerad den Bericht….
Schon recht heftig!!!

Aber ich erkenne auch vieles wieder, von dem was ich hier von Peter / Tom lesen und lernen durfte! 🙂
Das ist ein gutes Gefühl! und wird mir irgendwann beim Sterbefall eines nahen Menschen sicherlich helfen….

Der Bericht lohnt und ist evtl noch eine Zeitlang in der 3sat – Mediathek zu finden…

André
Reply to  LeaMaximoon
10 Jahre zuvor

ja, der Bericht ist in der Mediathek zu sehen und, wie ich finde, sehr sehenswert.




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