Mir geht es besser. Noch nicht so richtig gut, aber besser. An und für sich ist es vor allem das Laufen… Wenn man viele Tage nur liegen durfte, dann muss man erst einmal wieder richtig in die Gänge kommen. Lustigerweise ist treppab sehr schwer.
Aber es geht von Tag zu Tag besser.
So stehe ich also gestern auf unserer Dachterrasse so für mich hin und sinniere über Erdöl, Drachme und den Lauf der Gestirne, mit anderen Worten: Mein Kopf ist leer wie der manches Politikers; und ich denke an gar nichts, da ruft von schräg hinten Herr Oberstudiendurchlaucht Nasweis-Lästig herüber:
„Schöne dicke Dinger ham’se da! Prachtdinger! So’ne Glocken! Prachtdinger, jawoll!“
Ich erröte und schaue sogleich, ob mir mit meiner sehr kurzen Hose eventuell eine Toilettefehler passiert ist, aber da hängt nichts heraus.
„Dolle Dinger!“ brüllt Nasweis-Lästig und meint dann noch: „Und so’ne schöne Farbe! Orange-Rot, ist schön!“
Da an mir, selbst wenn mir was wo raushinge, nichts orangerot ist, außer man würgt es vielleicht, geht mir auf, daß er nicht mich direkt und auch keines meiner Körperteile meint. Er deutet jetzt auch auf die Trompetenblume, nach der ich ja neulich hier im Web fragte und die die jetzt schon eine ganze Ecke der Balkonbrüstung erobert hat. Passt mir gut! Ich werde sie so nach rechts rüberziehen und habe dann den schon lange gewünschten Sichtschutz zu dieser Seite.
„Ich habe ja viröse Bröselfruchtigkeit!“ ruft Nasweis-Lästig und holt mich damit wieder aus meinen Gedanken über trompetenblumige Sichtschutzpflanzungen heraus. „Was haben Sie?“ erkundige ich mich, denn ich meine, ihn nicht richtig verstanden zu haben. Verstanden hatte ich „böse Bröselfruchtigkeit“.
Er wiederholt, gedehnt und überbetont, so als sei das ein ganz geläufiger Begriff, den nur hirnlose Deppen, Kleinstkinder oder Arier nicht verstehen: „Viröse Bröselfruchtigkeit!“
Meine Güte! In der selben Sekunde stelle ich mir vor, ich hätte so etwas wie Bröselfruchtigkeit an meinen …. Nein! Nicht auszudenken!
Ja, ja, das habe er, vor allem an den Himbeeren. Er wisse zwar nicht ganz genau, wie sich diese sehr seltsame, aber sicherlich höchst ansteckende und gefährliche Krankheit jetzt so ganz genau äußere, aber seine Himbeeren sähen doch in diesem Jahr irgendwie anders aus als sonst.
Vor allem seien sie früher nicht so schwarz gewesen: „Die wahren mehr so rot, erinnern Sie sich nicht?“
„Doch“, sage ich, „ich glaube das liegt in erster Linie daran, daß das keine Himbeeren, sondern Brombeeren sind.“
„Ach was?“ entfährt es dem botanisch geschulten Generaloberst und er zupft eine der vermeintlich schwarz gewordenen Himbeeren ab, steckt sie in dem Mund und ruft schmatzend zurück: „Sie haben Recht, Brombeeren, eindeutig Brombeeren! Sowas aber auch – ist mir ja noch nie untergekommen!“
Er stapft davon.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
Hör mir auf mit Brombeeren. Die haben wir im Hof, die sind nicht totzukriegen. Ich dachte, wir hätten die alle raus, jetzt kommen die schon wieder hier und da mit einzelnen pieksigen Ruten.
… die Hombeeren und die Brimbeeren sind soooooo lecker! *O-Ton meiner Tochter in einem Urlaub in Schmiedefeld (Thüringer Wald) vor 30 Jahren …:-).
Ich freu mich so, dass Dir der böse Doktor und die Einzig_Wahre_Schwester_Rabiata den Humor nicht ausgetrieben haben! Weiterhin gute Besserung.
Erfurter Puffbohne
Der mit dem Toilettenfehler ist gut.
Das mit dem „in die Gänge kommen“ nach längerer „Liegezeit“ kenne ich auch. Weiterhin gute Besserung.
LG Rena
Hehehe…weiterhin gute Erholung!
Ich hab tatsächlich „Himbrombeere“ auf dem Balkon. Das ist eine amerikanische Züchtung/ Kreuzung. Haben die mir beim Kauf aber nicht gesagt, stand auch nicht dran. Sonst hätt ich die nämlich nicht gekauft – hab in meiner Kindheit genug Brombeeren essen müssen (und pflücken!!!)
Ich wollte doch Himbeeren!