Frag doch den Undertaker

Kann ich die Knochen meines Opas einfordern?

Meine Eltern haben das Grab meines Opas freigegeben, weil sie die Kosten nicht tragen wollten.

Leider habe ich zu spät davon erfahren (die Familie ist zerstritten). Beim Pfarramt bekomme ich keine Informationen, und der örtliche Bestatter hat nach meiner Frage aufgelegt.

Die Frage: ich denke, nach 25 Jahren ist nicht mehr viel vom Körper übrig. Der Rest (Schädel?) kommt ins Gebeinhaus, richtig? Falls die Gemeinde sowas hat? Was passiert sonst damit? Habe ich eine Möglichkeit, die Gebeine meines Großvaters sozusagen „einzufordern“? Ich würde ihn gern wieder richtig bestatten lassen.

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Ich fände es wirklich nett, wenn ich eine Antwort bekäme. Der Gedanke, daß mein Opa wie Abfall entsorgt wurde, geht mir nahe. Danke!

Wenn Gräber aufgegeben werden, verbleiben die sterblichen Überreste der früher dort bestatteten Personen zumeist an Ort und Stelle.

Natürlich gibt es mancherorts auch Gebeinhäuser, in denen die übriggebliebenen Knochen weiter aufbewahrt werden.
In aller Regel sind solche Knochenhäuser aber aus der Mode gekommen und man gibt keine neuen Knochen mehr hinein.

Wie Abfall werden aber auch die Verstorbenen nicht entsorgt, die nicht in ein Gebeinhaus kommen, sie verbleiben einfach an Ort und Stelle. Manchmal gibt es auch Sammelstätten in abgelegenen Friedhofsteilen und die mit Knochen durchsetzte Erde von zig Gräbern wird gelegentlich in einer Art Grab gesammelt beigesetzt. Das wird ganz verschieden gehandhabt.
Aber weggeworfen werden die sterblichen Überreste nicht.

Läuft ein Grab ab, kann man an machen Orten innerhalb einer gewissen Frist die Umbettung in ein Wahl- bzw. Familiengrab beantragen. Das ist natürlich mit nicht unerheblichen Kosten verbunden.
Hier kann nur die zuständige Friedhofsverwaltung Auskunft erteilen.

Man kann die Knochen seiner verstorbenen Ahnen nicht „einfordern“, um sie z.B. zu Hause aufzubewahren oder selbst irgendwo zu bestatten. Mit der Ablauf der Ruhezeit gilt die Sache als erledigt, der Mensch als vergangen und die Grabstelle als frei.
Irgendwann muß ja auch mal Schluß sein.

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(©si)