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Kränze und Blumen beim Bestatter aussuchen?

Warum bestell einen Kranz beim Bestatter und nicht im Blumenladen?

Es ist die Aufgabe eines Bestatters, viele Wege und Erledigungen, die man im Prinzip auch weitestgehend selbst erledigen könnte, zu bündeln und dem Auftraggeber abzunehmen. Dazu gehört auch die Beschaffung der Blumendekoration für die Trauerhalle und der Trauerfloristik für Sarg, Urne und Grab.

Oftmals kennen die Kunden keinen geeigneten Gärtner oder wollen den Weg nicht auch noch auf sich nehmen. Insbesondere das Aussuchen und Formulieren des Schleifentextes ist erfahrungsgemäß eine sehr emotionsbeladene Angelegenheit, die man nicht unbedingt, umringt von anderen Blumenkäufern an der Bedientheke eines Blumenladens erleben möchte.

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Deshalb bieten die Bestatter in aller Regel an, daß die Kunden sich Kränze und Blumen anhand von Katalogbildern aussuchen und die Schleifentexte mit ihm gemeinsam formulieren. Das bewahrt auch vor den gröbsten Schnitzern wie z.B. „Einen fetten Menschen vergisst man nie!“ statt „Einen netten Menschen vergisst man nie!“

Angehörige und Bekannte von außerhalb erkundigen sich oft bei den Hinterbliebenen, welcher Bestatter das alles macht und schließen sich dann mit ihren Aufträgen für Kränze der Bestellung der Angehörigen an. Das hat den Vorteil, daß u.U. eine größere Bestellsumme zusammenkommt, die einen Rabatt mit sich bringen kann, es stellt sicher, daß man keine drei- und vierfach gleichen Schleifentexte nebeneinander liegen hat und daß die Blumen, falls es gewünscht wird, farblich aufeinander abgestimmt sind. Das wäre alles, wenn jeder einen anderen Gärtner beauftragt, nicht kontrollierbar.

Selbstverständlich steht die Frage, ob die Hinterbliebenen einen bestimmten Gärtner bevorzugen, im Vordergrund und ein solcher Wunsch wird auch berücksichtigt, wie auch kein Bestatter etwas dagegen hat, wenn die Kunden die Blumenbestellung doch selbst abwickeln möchten.

Es ist lediglich ein Angebot, das man in Anspruch nehmen kann oder eben auch nicht.

Teurer werden die Kränze durch diese Dienstleistung des Bestatters übrigens nicht und die Kunden sollten für die Abwicklung der Blumenbestellung auch nichts bezahlen müssen. Leider berechnet beispielsweise „Pietät Eichenlaub“ gerne auch mal „Organisation der Trauerfloristik“ o.ä.

Es ist altbekannt, daß der Bestatter mit Steinmetzen, Gärtnern und Zeitungsverlagen Abkommen hat, die ihm für die Vermittlung der Aufträge eine Provision zusichern. Hierbei handelt es sich aber durchweg nicht um verborgene Geschäfte oder eine auch oft vermutete Abzocke des Kunden, sondern lediglich um eine Kostenverschiebung, die dem Kunden nicht zum Nachteil gereicht.
Dadurch, daß der Bestatter die Kunden bei der Auswahl von Grabsteinen, Blumen und der Formulierung von Schleifen- und Anzeigentexten berät, nimmt er den Zulieferern diese Beratungsarbeit ab. Diese Unternehmen sparen also durch die Arbeit des Bestatters Aufwand und Kosten ein. Hierfür bekommt er in Form einer Provision eine Entschädigung.

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    Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 26. März 2009 | Revision: 22. Februar 2014

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    8 Kommentare
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    15 Jahre zuvor

    aha, vielen Dank.
    also im Zusammenhang mit einer kompletten Bestattung ist mir das vollkommen klar, nur dass jemand einen einzelnen Kranz beim Bestatter bestellt wundert mich halt.

    wobei ich nach wie vor der Meinung bin dass in einem Blumenladen die bessere Beratung stattfinden kann, Katalogbildchen hin oder her.

    Wilfried
    15 Jahre zuvor

    Auch im Blumenladen werden nur „Bildchen“ gezeigt.

    15 Jahre zuvor

    im Blumenladen stehen Blumen.
    (sollten wenigstens)
    🙂

    15 Jahre zuvor

    @noch ein Markus (1): Ein Trauerkranz hat meistens etwas mit dem Tod zu tun. Und da ist ein Bestatter eben das Naheliegendste.

    Wer hätte denn vor Jahren daran gedacht, daß man bei einer Supermarktkette Autos per Internet bestellen kann? Der Weg würde mich da auch erstmal zu einem Autohaus führen…

    15 Jahre zuvor

    ich arbeite in einem floristikfachgeschäft. auch blumenladen genannt 😀
    wir geben uns immer sehr große mühe den kunden bei der trauerfloristik zu beraten. das hat bei uns nichts mit am tresen vor zich andren kunden stehen zu tun – wir nehmen denjenigen mit ins büro und schließen die tür und bieten kaffee/tee an.
    eben weil wir wissen, dass die kunden ihre blumen genausogut beim bestatter bestellen könnten und uns damit eine wichtige einkommenssäule weggebrochen ist, versuchen wir uns mit gutem service und beratung abzuheben.
    ich weiß nicht genau wie das beim bestatter mit der blumenwahl abläuft, aber wir haben halt die möglichkeit dem kunden alles „in echt“ zu zeigen und ihn aussuchen zu lassen, falls er das denn wünscht.
    auch liefern wir passend zur trauerfeier/beerdigung – da muss sich der kunde nicht drum kümmern. wir telefonieren mit dem bestattungsinstitut und erfragen die daten und termine.

    „einen fetten menschen vergisst man nie“, habe ich übrigens noch nie auf eine schleife gedruckt o.O auch blumenmädchen können lesen und schreiben 😉

    Wilfried
    15 Jahre zuvor

    Das floristikfachgeschäft möchte ich sehen, welches den Kunden
    die Kränze und Gestecke in echt zeigt.
    Wenn werden doch wohl nur die Blumen gezeigt, sofern die gewünschten auch tatsächlich da sind.
    Ansonsten werden doch auch nur Bilder von den Kränzen gezeigt.

    15 Jahre zuvor

    ich habe mit absicht „die blumen in echt zu zeigen“ gesagt 😉
    natürlich haben wir nicht laufend trauergestecke und kränze zur besichtigung fertig.
    bilder sind übrigens meistens gar nicht gewünscht – wir haben zwar ein umfangreiches album, aber meistens äußern die kunden nur farben- oder blumenwünsche.

    MacKaber
    15 Jahre zuvor

    Als entfernter Verwandter oder Nachbar würde ich zur Bestattung auf Kranz oder Gesteck verzichten, und lieber einen angemessenen Betrag dafür in einen Beileidsumschlag legen. Denn nach einer Woche ist auf dem überladenen Grab fast alles verdorben. So können die Angehörigen zum Nachschmücken mit dauerhafteren Pflanzen auf diese Beträge zurückgreifen, und müssen nicht schon mit eigenen Mitteln einen kahlen Hügel aufforsten.




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