Immer wieder werde ich gebeten, bei Trauerfeiern den Zeremonienmeister zu geben. Viele Menschen möchten heute keine kirchlich geprägten Zeremonien mehr, auch wenn das oft sehr schade ist.
Neulich war ich wieder einmal im Einsatz. Die Bestattungsunternehmerin war sehr nett und von der Familie bekam ich genug Input, um eine schöne Ansprache vorzubereiten. Wegen Corona fiel der Leichenzug mit dem Sarg zum Grab aus. Die Zeremonie fand bei schönstem Wetter am Grab statt.
Der Sarg stand schon über der Grube. Ein Mitarbeiter des Bestattungshauses spielte wunschgemäße Lieder von der portablen Musikanlage ab.
Als der Zeitpunkt dann gekommen war, erschienen vier Sargträger und hoben den Sarg an dicken Seilen in das Grab. So weit, so gut.
Mir fiel aber auf, wie die Sargträger angezogen waren. Dunkle Hosen trugen sie alle. Doch bei den Hemden gab es Abwechslung. Ein Herr trug ein weißes langärmliges Hemd und Krawatte. Der Mann neben ihm ein weißes Poloshirt mit roten und blauen Streifen an Kragen, Ärmeln und Brusttasche. Die anderen beiden hatten sich für weiße Hemden entschieden, der eine hatte ein kurzärmliges, der andere hatte die langen Ärmel soweit hochgekrempelt, dass man die bunten Tätowierungen auf den Oberarmen sah.
In Bezug auf Trauergäste sage ich ja immer, dass das formelle Schwarz bei Beerdigungen durchaus passend ist, aber weder ein Zwang ist, noch auf Teufel komm‘ raus umgesetzt werden sollte. Damit meine ich, wer schöne schwarze Sachen hat, kann sie anziehen, muss es aber nicht unbedingt. Und wer keine schönen schwarzen Sachen hat, sollte es vermeiden, irgendwas Schwarzes, wie Jogginghosen oder gar einen schwarzen Turnanzug anzuziehen. Lieber in ganz normaler, schöner Kleidung kommen.
Bei Angestellten von Bestattungsinstituten und Friedhöfen erwarte ich aber tatsächlich, dass diese halbwegs einheitlich und feierlich angezogen sind.
Wenn die Absprache lautet, dass schwarze Hosen und weiße Oberteile getragen werden, dann sollte man sich auch absprechen, ob kurze oder lange Ärmel getragen werden. Letztlich ist beides machbar, aber es muss einheitlich sein.
Am Besten gefällt mir immer noch, wenn die Sargträger und Friedhofsmitarbeiter als feierliche Beerdigungsdiener fast schon uniform gekleidet sind. Das unterstreicht die Bedeutung einer Beisetzung und erweist dem Verstorbenen wie auch den Angehörigen die Ehre.
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Bei uns war es so, das im Sommer alle Träger ein weißes Hemd mit langen Ärmeln trugen, und natürlich eine Krawatte. Bei den Uniformen gibt es schicke, aber auch weniger schöne Sachen.
In unserer Stadt verhält es sich so, dass auf einigen Friedhöfen die Träger der Stadt genommen werden müssen. Diese sind relativ einheitlich jahreszeitenabhängig gekleidet, auf die im Sommer getragenen Sakkos (ob sie tatsächlich als „schön“ zu bezeichnen sind lasse ich mal dahingestellt) wird tatsächlich glücklicherweise nur bei extremen Temperaturen verzichtet. Zwar tragen alle ein weißes Hemd, einige allerdings ungebügelt, manchmal ist das ein oder andere Hemd auch schon eher gelb statt weiß… Wir haben keinen Einfluss auf die Kleidung der städtischen Träger.
Anders verhält es sich, wenn wir selber auf Friedhöfen unsere Träger stellen dürfen. Da achten wir sehr auf ein gepflegtes Erscheinungsbild! Die Kleidung entspricht zwar nicht einer Uniform, ist aber einheitlich.