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Lebendig verbrannt

Liebe Kollegen

Ich habe diese woche nicht schlecht geguckt wo ich von einen Kollegen erfahren habe das in einem Krematorium (ich nenne jetzt keine Stadt) etwas schlimmes pasiert sein soll. Der Leuchnam sollte wie üblich eingeäschert werden,doch stellte sich raus während er im Ofen schon brannte das er nicht tot ist, sondern nur scheintot war. Er soll angeblich brennend im Ofen geschrieben haben?
Stimmt das? So richtig kann ich das nicht glauben, dann hätte ja der Amtsarzt sehr geschlampt!
Was ist eure Meinung dazu?

Vielleicht war es gar ein Leuchtnam?

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Aber mal ernsthaft: Solche Geschichten gehören in den Bereich der urbanen Legenden, der Schauermärchen.
Bevor jemand eingeäschert wird, befassen sich ja mehrere Personen mit dem Verstorbenen. Das ist zunächst mal derjenige, der ihn als Erster tot sieht und der dann den Arzt verständigt. Dieser Arzt wird eine Leichenschau durchführen. Festzustellen, ob jemand tot ist, ist für einen Arzt nicht besonder schwer. Auch wenn immer wieder Kritik an der bundesdeutschen Leichenschaupraxis geübt wird, dreht es sich bei dieser Kritik in erster Linie darum, daß mögliche nichtnatürliche Todesursachen unentdeckt bleiben, nicht aber darum, daß fälschlicherweise der Tod festgestellt wurde.
Als Nächster wird der Bestatter sich mit dem Leichnam befassen und der kennt den Unterschied zwischen einer Leiche und jemandem der nur scheinbar leblos ist.
Dann sind es die Mitarbeiter des Krematoriums die den Verstorbenen für die Leichenschau entkleiden und letztlich kommt dann noch der Rechtsmediziner oder Amtsarzt.
Die Wahrscheinlichkeit, daß bei diesen ganzen Kontrollen ein Scheintoter unentdeckt bleibt, ist sehr sehr gering.

Aber gut, angenommen jemand sei nur scheintot und liegt nun leblos im Sarg. Wir dieser nun in den Ofen des Krematoriums geschoben, so ist die Brennkammer auf Temperaturen weit jenseits von 1.000 Grad aufgeheizt, sodaß der eingeschobene Sarg unverzüglich Feuer fängt. In diesem heißen Millieu ist es unmöglich, daß sich ein etwaiger Scheintoter noch einmal durch Schreien bemerkbar machen könnte.
Wenn ein Hummer schon in kochendem Wasser sofort sein Leben läßt, tut es ein Mensch bei über 1.000 Grad erst recht, möchte ich meinen.

Was hingegen immer mal wieder berichtet wird, ist das Aufbäumen des Verstorbenen. Menschen bestehen zu einem Großteil aus Wasser und Fetten, die Knochen sind durch Gelenke verbunden und durch die Hitzeeinwirkung kann es dazu kommen, daß sich der Leichnam zusammenzieht, verkrümmt und das kann unter Umständen so wirken, als richte sich der Tote nochmals auf. Zu diesem Zeitpunkt ist aber bereits die gesamte Körperoberfläche und das darunterliegende Gewebe soweit verbrannt, daß ein Leben auf keinen Fall mehr möglich wäre.

Ansonsten zur Mail des Fragestellers:
Ich bemühe mich immer, möglichst fehlerfrei zu schreiben, was auch mir nicht immer gelingt. Aber so ein ganz klein wenig Respekt gegenüber meiner Person kann man schon dadurch zum Ausdruck bringen, indem man den Blödsinn, den man da geschrieben hat, wenigstens noch einmal durchliest und die dümmsten Fehler berichtigt.
Soviel Legastheniker kann es gar nicht geben.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#lebendig #verbrannt

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(©si)