Frag doch den Undertaker

Leichenabholung, Leichenwaschung und psychologische Unterstützung

Da ich aus der Altenpflege komme, drängt sich mir aber die Frage auf warum der Bestatter erneut den Verstorbenen waschen muss. Bei uns im Altenheim haben wir immer den Verstorbenen gewaschen und teilweise noch angezogen, da uns die Angehörigen schon die Bekleidung gebracht hat, wieso also nochmal waschen????

Bestatter leiden ja nicht an einem Leichenwaschzwang. Wenn da alles schon gemacht ist, reduziert sich der Aufwand entsprechend. Überhaupt wird das mit dem Leichenwaschen immer zu stark betont. Oftmals beschränkt sich das auf das bloße Besprühen mit reinigenden Substanzen und anschließendes Abtupfen. Es kommt immer auf den Einzelfall an.

Und dann noch was was mir auf der Seele brennt, also wenn man Verstorbene aus einem Altenheim oder Krankenhaus oder von Privat abholt ist das ja sicher das Alltagsgeschäft. Wenn man aber an einen Unfallort gerufen wird, wie läuft dann die Versorgung des Verstorbenen ab? Also sammelt man dann die Überreste ein, oder wie?

Werbung

Das hängt ein wenig von dem ab, was örtlich üblich ist. In vielen Fällen sind auch Polizisten und Feuerwehrleute daran beteiligt, in anderen Fällen bleibt das tatsächlich am Bestatter hängen.
Das gilt natürlich nur, wenn man auch den sogenannten Polizeidienst macht. Ist man hierin gar nicht eingebunden, bekommt man ggf. die Teile gesammelt im Zinksarg oder ganz profan im Müll Plastiksack.

ich hatte vor längerer Zeit schon mal geschrieben und wollte ja gerne wissen wie das so bei Verkehrsunfällen läuft, also bei uns war am letzten Wochenende ein schwererer Unfall mit Enthauptung und so. Ich meine wie genau ist dann der Ablauf für den Bestatter? Das würde mich mal interessieren. Für alle möglichen Lagen und Katastrophen gibt es Psy. Fachkräfte die dann am Unfallort die Angehörigen und/oder die Verletzten in ihre Obhut nehmen, wo bleiben dann die Bestatter?

Es steht den Bestattern natürlich frei, sich nach Katastrophen wie zum Beispiel bei der diesjährigen Love-Parade, anschließend ebenfalls an die Seelsorger zu wenden. In aller Regel bleibt man aber mit dieser Belastung allein.
Nur innerhalb des Kollegenkreises findet man da Gesprächspartner, die nachvollziehen können, was einen bewegt.
Die Familie wird man nur dann damit behelligen können, wenn diese ebenfalls in den Betrieb eingebunden ist.

Viele meinen, Bestatter sei ein einfacher Beruf; nur mal eben ein paar Särge teuer verkaufen und schon ist man Millionär…
Etwas mehr gehört schon dazu.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

Keine Schlagwörter vorhanden

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden


Hilfeaufruf vom Bestatterweblog

Das Bestatterweblog leistet wertvolle Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bitte ich um Deine Hilfe. Die Kosten für das Blog betragen 2025 voraussichtlich 21.840 €. Das Blog ist frei von Google- oder Amazon-Werbung. Bitte beschenke mich doch mit einer Spende, damit das Bestatterweblog auch weiterhin kosten- und werbefrei bleiben kann. Vielen Dank!




Lesen Sie doch auch:


(©si)