Am 22. März 2025 ist der Schauspieler Rolf Schimpf im Alter von 100 Jahren in München verstorben. Vielen Fernsehzuschauern ist er als „Der Alte“ in Erinnerung geblieben – eine Rolle, die er mehr als zwei Jahrzehnte lang verkörperte und mit der er Fernsehgeschichte schrieb.
Geboren am 14. November 1924 in Berlin, wuchs Rolf Schimpf in einem von historischen Umbrüchen geprägten Umfeld auf. Der frühe Tod seines Vaters, der unter nie vollständig geklärten Umständen 1935 starb, überschattete seine Kindheit. Während des Zweiten Weltkriegs diente Schimpf bei der Sturmartillerie und erlitt dabei eine schwere Kopfverletzung. Nach dem Krieg absolvierte er zunächst eine kaufmännische Ausbildung, bevor er seine eigentliche Berufung fand: die Schauspielerei.
Seine Ausbildung erhielt Schimpf an der Schauspielschule Gensichen in Stuttgart. Es folgten Engagements an verschiedenen Bühnen im deutschsprachigen Raum, unter anderem in Luzern und Bern. Schon bald wurde auch das Fernsehen auf ihn aufmerksam. Ab den späten 1950er-Jahren war er regelmäßig auf dem Bildschirm zu sehen – zunächst meist in Nebenrollen, dann zunehmend auch in tragenden Figuren.
Einem breiteren Publikum wurde er Ende der 1980er-Jahre bekannt, als er in die Titelrolle der ZDF-Krimiserie *Der Alte* schlüpfte. Von 1986 bis 2007 verkörperte er den Kriminalhauptkommissar Leo Kress und prägte mit ruhiger Autorität und markanter Präsenz die Serie über mehr als 200 Folgen. Auch nach seinem Ausstieg aus der Hauptrolle kehrte er noch einmal für einen Gastauftritt zurück.
Neben seiner Arbeit vor der Kamera war Schimpf auch als Synchronsprecher tätig, unter anderem lieh er Bela Lugosi seine Stimme. Insgesamt war er an über 120 Film- und Fernsehproduktionen beteiligt und blieb auch im hohen Alter dem Beruf treu – zuletzt mit einem Auftritt in der ARD-Telenovela *Sturm der Liebe*.
Privat führte er ein eher zurückgezogenes Leben. Er hatte einen Sohn aus erster Ehe und war seit 1968 mit der Schauspielerin Ilse Zielstorff verheiratet, mit der er bis zu deren Tod im Jahr 2015 zusammenlebte. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in einem Seniorenheim in München.
Mit Rolf Schimpf verliert die deutsche Film- und Fernsehlandschaft einen Darsteller, der mit ruhiger Disziplin und großer Beständigkeit über Jahrzehnte präsent war – nicht laut, nicht schrill, sondern verlässlich und überzeugend. Ein Schauspieler, wie es ihn heute nicht mehr allzu oft gibt.
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