Schon vor Jahren hatte ich darüber berichtet, daß wir in einer unserer Filialen einen Wasserschaden hatten.
Das war 2007, ist also schon eine Weile her.
Etwa ein Jahr später begann das Drama mit dem Schimmel. Zunächst war es ein kleiner schwarzgrauer Strich an der oberen Kante der neu verklebten Tapete und je nachdem, wie das Licht darauf fiel, hätte man es auch für einen Strich schlecht verstrichenen Kleister halten können.
Wir maßen der Sache keine größere Bedeutung bei bis ich eines Tages dort mal wieder saß und auf Angehörige wartete. Als mein Blick zufällig in diese Ecke fiel, bemerkte ich, daß aus dem Strich ein unregelmäßiger Fleck geworden war und dieser auch noch metastasenartige kleinere schwarze Flecken auf der Tapete gebildet hatte.
Ich weiß nicht warum, aber ich hielt das für irgendeinen Insektendreck, Fliegenkacke oder so. An Schimmel habe ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht gedacht, es war ja alles erst neu gemacht worden.
Ich schrieb Manni eine SMS, er solle mal seine Leiter und einen Lappen mitbringen und gelegentlich den Dreck da wegwischen.
Dazu muß man wissen, daß diese Filiale von uns ja nur ganz sporadisch für Beratungsgespräche genutzt wird und nur alle paar Wochen eine ältere Frau aus der Nachbarschaft feucht durchwischt und alles mal abstaubt. Das Mütterlein kann auf keine Leiter mehr steigen, weshalb ihre Putzgrenze in etwa zwei Metern Höhe liegt.
Am nächsten Tag schickt Manni mir nun eine SMS, jetzt ist er in der Filiale und ich bin im Haupthaus. Ich solle mal kommen und mir den „Mist mal anschauen“.
Und ein Mist ist es wirklich! Als ich dort eintreffe, bekomme ich einen Schrecken. Über drei bis vier Meter Breite hat Manni in der betreffenden Ecke die Tapeten heruntergerissen und trägt dabei einen unserer Mundschutze, wovon er mir gleich beim Betreten des Raumes auch einen gibt.
Wir haben diese Dinger immer in unserem Bestatterkoffer. Mit etwas Erkältungsbalsam bestrichen sind sie eine erste gute Hilfe, wenn es aufgrund der Liegezeit des Verstorbenen am Sterbeort mal weniger gut riecht.
„Gucken Sie sich das mal an! Alles voller Schimmel. Das muß alles raus, der ganze Trockenbau ist total feucht und verschimmelt, die Gipsplatten sind regelrecht aufgequollen und ich will gar nicht wissen, wie es dahinter aussieht.“
Ich rufe den Hausbesitzer am Bodensee an, er nimmt die Sache gelassen und verspricht, sofort einen seiner Stammhandwerker zu schicken.
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Smilla, wieso? Wehren kommt dann, wenn der Handwerker nach gefühlten zwei Jahren endlich da war und festgestellt hat, daß es sich nur um einen Lüftungsschaden handeln kann…
Salat
„Ich rufe den Hausbesitzer am Bodensee an, er nimmt die Sache gelassen und verspricht, sofort“ (!!!) „einen seiner Stammhandwerker zu schicken.“
.. das kann dauern 😉
Wenn der Hausbesitzer sofort einen fähigen Handwerker geschickt welcher dann den schaden beseitigt hätte, wäre es keine Geschichte für’s Blog.
Mal schau’n
ist der Stammhandwerker portugiesicher natur ? das sieht doch auch nach nur wenigen saetzen nach einer langen story aus.
so faengt man die neue woche gerne an.
Das wird ja dann wohl eine unentliche Geschichte.
Nicht gut, gar nicht gut…..ein Hausbesitzer, der sich nicht wehrt-das ist schon sehr seltsam…das wird lustig.
Dann kommt sofort der Stammhandwerker und die Handwerkergeschichten kennen wir ja 🙂
Ich sag nur „uii uii uiii… DAS wird teuer…“ und mit jedem UII sind es wieder 100 Euro mehr 🙂
@hajo: genau! „Sofort“ heisst „wenn ich irgendwann mal Lust habe …“
„Falsches Lüften – der Schaden der Zukunft!“
B. A.
Ich glaube du wartest noch immer auf den Handwerker, oder?
Da ist nicht ohne Grund eine I dahinter.
Heidi in Ausbildung: An die „Polen am Bau“ musste ich auch denken 😀
Ein Freund von uns wohnte auch mal in einer Bruchbude und wollte wegen irgendwas einen Handwerker. _Jedesmal_ wenn er den Besitzer fragte, wann der Handwerker denn nun kaeme, versprach der: „naechste Woche!“
Als er nach 2 Jahren ausgezogen ist…
Seither ist es bei uns ein gefluegeltes Wort fuer: „never ever!!!“
Das erinnert mich stark an das Lied von Reinhard May „Ich bin Klemptner von Beruf“.. – wer`s ev. noch kennt.
Aber „Schimmel ist doch Name für weißes Pferd – oder? Wie kommt weißes Pferd hinter Tapete von Tom???
und pfüat enk !!
Das erinnert mich stark an das Lied „Ich bin Klemptner von Beruf“.. – wer`s ev. noch kennt.
Aber „Schimmel“ ist doch Name für weißes Pferd – oder? Wie kommt weißes Pferd hinter Tapete von Tom???
und pfüat enk !!
@ Ö Schi:
Weißes Pferd? Ich dachte an ein Klavier aus Braunschweig (kommen die noch von da?). Stellt sich natürlich die gleiche Frage… 😉
@Ö Schi: Klempner? Das heisst neudeutsch „Key Account for Sanitary Facility Services and Support“
Ahh, mein herzliches Mitleid! Wir haben hier bei uns auch gerade mit den Pflänzchen zu kämpfen…Sehr pflegeleicht sind sie ja, muss man sagen.
Nach zwei Wochen Trocker-gepuste ist man auch reif die die Insel…
@Ma Rode
Dann wäre er ja selbst der Kunde. Nee, der Klempner ist der Key Account Manager ….
Er _betreut_ schließlich die Sch(l)üsselkunden aus dem Bereich Gas, Wasser Sche..e
Hier ist der Grund dafür: http://dilbert.com/fast/2001-07-03/
So, damit hätten wir dann also schon mindestens die dritte angefangene und nicht abgeschlossene Mehrepisodengeschichte parallel. Ich will ja nicht meckern, aber könnten wir nicht erst mal die Enden der anderen erfahren (Goldfisch,Herr Westfal und nun der Schimmel)?
Ah, und als nächstes kommt Frau Hirnsauer-Rüsselschwein und erklärt, dass das mit 3fach gewendetem Wasser aus dem Himalaya nicht passiert wär.
lieber Tom, merkst Du, dass sich Deine Leser fast so gut auskennen wie Du selbst (Kommentar 21) 😉
.. und jetzt zum Teil II
liebe Grüße
Hajo