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Schluss mit der schmalen Wahl: Bestatter revolutionieren den Markt mit XXL-Urnen!

leere, verrostete Ölfässer

In einer bahnbrechenden Veränderung für die Bestattungsbranche verkünden Deutschlands Bestatter eine innovative Lösung für ein oft übersehenes Problem – Urnen für diejenigen, die zu Lebzeiten vielleicht ein wenig mehr Lebensfreude genossen haben.

Pünktlich vor der Sommersaison präsentieren gleich mehrere Hersteller von Urnen und Bestattungszubehör ihre neuen XXL-Urnen, um dem steigenden Bedarf an Platz für diejenigen gerecht zu werden, die im Leben nicht nur kleine Portionen genossen haben.

Die Zeiten der engen und unförmigen Urnen sind vorbei! Die Bestattungsindustrie hat endlich erkannt, dass nicht jeder, der das Zeitliche segnet, die schlanke Norm erfüllt. Die neuen XXL-Urnen sind nicht nur geräumig, sondern bieten auch einen Hauch von Extravaganz, um die Persönlichkeit des Verstorbenen angemessen zu würdigen.

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Vorbei sind die Zeiten der drangvollen Enge im letzten Blechbembel. Wie oft mussten Bestatter in der Vergangenheit die Asche von Übergewichtigen auf mehrere Aschegefäße aufteilen.
Es wird auch gemunkelt, dass manches Schwarze Schaf der Bestatterbranche überzählige Asche, die nicht mehr in die genormte Standardurne passte, einfach entsorgt hat. Makaber: Ein Bestatter aus Sulzling-Höhningen soll die Asche einer drei Zentner schweren Wirtin zur Hälfte zum Streuen bei Glatteis verwendet haben (ich berichtete ausführlich darüber).

Es wurde höchste Zeit, so finde ich, dass sich hier endlich was getan hat. Schließlich stammen die Vorgaben für die Maße der heute noch verwendeten Urnen noch aus der Hitler-Zeit.
Es gab zwar seit dem Dreikaiserjahr schon große Urnen, die damals unter dem Namen „Speckmanns Große“ vertrieben wurden. Die Materialknappheit in der Zeit des Zweiten Weltkriegs führte jedoch dazu, dass die entsprechenden Bestimmungen dahingehend geändert wurden, dass Urnen bestimmte Größen nicht mehr überschreiten durften.
Versuche, Urnen aus den Ersatzmaterialien Latex und Gummi Arabicum zu fertigen, scheiterten damals.

Der Bundesverband deutscher Blechwaren- und Saxophon-Hersteller (Interessengemeinschaft DOSISAX) verweist aber auf einen weniger rühmlichen Umstand, der ein ganz besonderes Licht auf unser Zeitgeschehen wirft. Influencer im Netz schwärmen ihren Zuschauern von den neuen XXL-Urnen derart vor, dass auch schlanke, nicht übergewichtige Personen aus reinen Luxusgründen jetzt solche Urnen haben wollen. Dadurch werden die Großraumurnen für diejenigen knapp, die darauf angewiesen sind. Bestatter steuern dem entgegen, indem sie ein Foto des Verstorbenen zu Lebzeiten als Legitimation verlangen. Das Foto muss eindeutig die Fettleibigkeit der zu verurnenden Person belegen.

Die Reaktionen auf diese bahnbrechende Ankündigung sind gemischt. Einige applaudieren der Branche für ihren Einfallsreichtum, während andere sich fragen, ob die Bestatter tatsächlich zu weit gegangen sind.
Aus Reihen der neuen Parteien ist zu vernehmen, dass man es für eine Ungerechtigkeit hält, dass Menschen, die es sich zu Lebzeiten schon haben gut gehen lassen, nun auch noch im Tod mit einer Extrawurst-Urne sozusagen belohnt werden.
Ein Bestatter kommentierte: „Wir möchten sicherstellen, dass jeder, unabhängig von seiner Statur, eine angemessene letzte Ruhestätte findet. Der Tod sollte schließlich nicht diskriminieren!“

Kritik kam auch vonseiten der Union der Totengräber UNITOT: „An uns hat wieder niemand gedacht! Unsere Schaufeln haben vielfach gar nicht die Kapazität, um die nunmehr benötigten größeren Löcher zu bewältigen.“

Es bleibt abzuwarten, wie diese „XXL-Urnen“-Revolution von den Kunden aufgenommen wird.

Bildquellen:
  • xxl-urnen: Bild von Pieter auf Pixabay


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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 1. April 2024

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Mafdet
8 Monate zuvor

Hurra. Es wurde auch Zeit, dass diese dringend benötigte Innovation endlich auf den Markt kommt. 😉

Ulf
8 Monate zuvor

So eine Urne Modell Lirpa soll bei meinem Bestatter übrigens 1400 Euro kosten, wahlweise 14 Euro im Monat mehr für die laufende Bestattungsvorsorge. Ja ich bin begeistert!

Mafdet
8 Monate zuvor

Hm. In letzter Zeit erscheinen meine Kommentare hier nicht mehr, dabei schreibe ich doch nix verbotenes/schlimmes/unhöfliches.
Und ich kommentiere so selten, dass es auch nicht daran liegen kann, dass ich die Kommentarsektion nicht sinnlos zukleistern soll.
Bin verwirrt.

Mafdet
Reply to  Peter Wilhelm
7 Monate zuvor

Danke fürs Beheben des Fehlers! 🙂

B.Cottin
7 Monate zuvor

Oho, Fettleibigkeit heißt bei Weitem nicht, dass man es sich unbedingt „hat gut gehen lassen“. Oft hat man nur zu billig gegessen…




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