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Sterbegeldversicherung – unsicher ob oder ob nicht

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Derzeit häufen sich mal wieder die Berichterstattungen über den Sinn und Unsinn von Bestattungsvorsorgen und insbesondere von Sterbegeldversicherungen.
Das kommt daher weil im Moment unterschiedliche Nachrichten- und PR-Agenturen sich einen Wettkampf liefern und die Medien mit teils widersprüchlichen Informationen zu diesem Thema füttern. Auf der einen Seite stehen Finanzoptimierer und Geldinstitute und auf der anderen Seite die Versicherungsgesellschaften.

Das führt dazu, daß ich jeden Tag Anfragen dazu bekomme, ob eine Sterbegeldversicherung nun sinnvoll ist oder nicht.

Heute schrieb mir jemand:

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Widerspricht die aktuelle Berichterstattung „Sterbegeldversicherungen oft nicht sinnvoll“ nicht dem was Du empfiehlst?
Oder heißt es bei Dir: Lieber irgendwas als gar nichts?
Auf Grund des Blogs war ich am überlegen eine Sterbegeldversicherung abzuschließen. Ich bin zwar „erst“ 31 Jahre alt, aber schaden kann es ja nicht. Nur nach dem Artikel bin ich mir da nicht mehr so sicher. Was würdest du denn empfehlen?

Ich hatte ja ausführlich dargelegt, daß unter dem Gesichtspunkt, schnell eine Rendite erzielen zu wollen, Sterbegeldversicherungen nicht geeignet sind. Aber man schließt ja auch keine Hausratversicherung oder Haftpflichtversicherung unter dem Aspekt ab, eines Tages eine Rendite zu erwirtschaften oder das Eingezahlte voll wieder heraus zu bekommen.

Man schließt eine solche Versicherung doch deshalb ab, weil man mit einer solchen Police vom ersten Gültigkeitstag an, die Sicherheit hat, daß diese Versicherung im Schadensfall bezahlt.
Ist man erst 31 Jahre alt und lebt vielleicht 89 Jahre, dann garantiert diese Versicherung doch, daß man 58 Jahre lang diese Sicherheit in Anspruch nehmen konnte. 58 Jahre Gewissheit, daß die Angehörigen durch den eigenen Tod nicht vor unüberwindbare finanzielle Probleme gestellt werden.

Im Gegensatz zu einer Haftpflichtversicherung ist bei einer Sterbegeldversicherung aber eins klar: Der Tag an dem sie gebraucht wird und ausbezahlt werden muß, der kommt garantiert.

Deshalb sind alle Finanzentester-Überlegungen in meinen Augen auch Blödsinn.
Man darf eine Sterbegeldversicherung doch nicht mit einem Sparvertrag vergleichen. Man muß sie als das nehmen was sie ist, nämlich als eine Versicherung.

Beim Vergleich mit einem Sparbrief etc. werden ja zwei Dinge frech außer acht gelassen: Einerseits ist das die Überlegung, daß man jederzeit sterben kann, auch mit 35 oder 50 Jahren. Die Versicherung leistet dann, egal wie wenig man eingezahlt hat.
Und andererseits wird ein anderer Aspekt immer absichtlich unter den Tisch gekehrt: Zwar bringt ein Sparvertrag eventuell mehr Ertrag, aber das erst, wenn eine gewaltig lange Zeit abgelaufen ist. Was aber ist, wenn man vorher stirbt? Dann bekommt man nur die müden paar Euro, die man in der Hoffnung auf eine satte Rendite, bereits eingezahlt hat.

Ein Sparvertrag ist überdies unter Umständen auch nicht wirklich sicher vor dem Zugriff der Sozialbehörden. Was denn, wenn man im Alter ins Heim muß und der Sozialträger darauf beharrt, zunächst alle Vermögenswerte aufzubrauchen?
Eine Sterbeversicherung, die auch noch bei einem Bestatter hinterlegt ist, wird hingegen fast sicher unangetastet bleiben.

Wer die Angelegenheit nur unter dem Aspekt der Rendite sieht, ist bei einer Sterbegeldversicherung fehl am Platze. Hierfür gibt es mannigfaltig Finanzprodukte am Markt, die eher einen satten Gewinn abwerfen. Hierfür ist eine Sterbegeldversicherung aber auch gar nicht gedacht. Man führt ja im Auto auch kein schmales Notreserverad mit, um damit auf dem Nürburgring Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen.

Die Sterbegeldversicherung soll im Falle des Todes eine bestimmte Summe für die Bestattungskosten bereitstellen und das tut sie nach der zumeist obligatorischen Wartezeit zuverlässig, egal wie lange man eingezahlt hat.
Sie ist also keine Geldanlage sondern eine Versicherung.

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