Fundstücke

Tattoos von Verstorbenen an der Wand

Buchenwald 16 April 1945. Collection of prisoners' internal organs including two human heads remains (upper left) and also examples of tattooed skins (foreground) Buchenwald 16. April 1945. Sammlung von inneren Organen der Gefangenen, inklusive menschlicher Köpfe (oben links) und Beispiele von tätowierter Haut (Vordergrund).

In den letzten Tagen geisterte folgende Meldung durch die Medien:

Bestatter machen es möglich: Tattoos vom Körper des geliebten Verstorbenen aufbewahren

Das Bestattungsunternehmen von Michael und Kyle Sherwood aus dem US-amerikanischen Cleveland bietet einen besonderen Service an.
Sie schneiden die Tattoos aus den Körpern der Verstorbenen und übergeben sie den Hinterbliebenen.

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Buchenwald 16 April 1945. Collection of prisoners‘ internal organs including two human heads remains (upper left) and also examples of tattooed skins (foreground)
Buchenwald 16. April 1945. Sammlung von inneren Organen der Gefangenen, inklusive menschlicher Köpfe (oben links) und Beispiele von tätowierter Haut (Vordergrund).

Aus dem Archiv der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora:

Dr. Gustav Wegerer, Kapo in der Pathologie des Konzentrationslagers Buchenwald, erklärte an Eidesstatt: „Etwa zur selben Zeit ] erschien Lagerkommandant Koch und SS-Arzt Müller in der Pathologie. Damals befand sich gerade der aus gegerbter, tätowierter Menschenhaut hergestellte Lampenschirm für Koch in Arbeit. Koch und Müller suchten unter den vorhandenen gegerbten, pergamentdünnen Menschenhäuten Motive, die mit geeigneten Tätowierungen versehen waren, für den Lampenschirm aus. Der Lampenschirm wurde sodann fertiggestellt und an Koch abgeliefert.“

Josef Ackermann, politischer Häftling in der Pathologie und Sekretär des Lagerarztes, war der Überbringer der Lampe. Der Lampenfuss sei aus einem menschlichen Fuss und Schienbein angefertigt worden; auf dem Schirm habe man Tätowierungen und sogar noch Brustwarzen gesehen.

Quelle: Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (leicht gekürzte Wiedergabe)

Meinung:

Ich persönlich halte es nicht für gut und auch nicht mit der Unverletzlichkeit der Totenruhe vereinbar, verstorbenen Menschen Teile ihres Körpers ab- oder herauszuschneiden, um so an -aus meiner Sicht sehr fragwürdige- Andenken zu kommen. Ein besonders gelungenes Tattoo, an das man sich im Andenken an einen Verstorbenen erinnern möchte, kann auch in exzellenter Qualität abfotografiert und gerahmt wie ein kleines Kunstwerk präsentiert werden.
Den kleinen Schauer, dass es sich um Menschenhaut handelt, braucht es nicht, finde ich.

Foto:
By United States Holocaust Memorial Museum, Photograph #74066, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2544576

Bildquellen:

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