Frag doch den Undertaker

Tote Oma in Kommission genommen

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Manche Kommunen unterhalten ja städtische Bestattungsdienste. In der Bevölkerung hält sich zumeist hartnäckig das Gerücht, diese Bestattungsdienste seien besonders preiswert. Manche glauben, diese Bestattungsunternehmen würden in enormem Maße aus dem Stadtsäckel bezuschusst und die Leistungen stünden zu einem extrem günstigen Preis zur Verfügung oder seien teilweise sogar kostenlos, so wie der Besuch von Freibädern, Leihbüchereien oder anderen städtischen Einrichtungen.

Dabei handelt es sich oft um wirtschaftlich agierende Eigenbetriebe der Kommune, die um keinen Deut anders kalkulieren, als ganz normale gewerbliche Bestatter. Ja in manchen Städten sind ausgerechnet diese kommunalen Bestatter mit die Teuersten überhaupt. Dabei spielen diese Eigenbetriebe oft einen ganz schönen Gewinn ein, denn zumeist stehen ihnen die Logistik auf den Friedhöfen und andere städtische Einrichtungen entweder zu besonders attraktiven Konditionen oder überhaupt alleine zur Verfügung.

Auch in Würzburg gibt es einen solchen städtischen Bestattungsdienst und der ist jetzt aufgefallen, weil er auf internen Rechnungen…

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…die er an „Subunternehmer“ und „Kooperationspartner“ versendet, im Zusammenhang mit den Verstorbenen von Kommissionsware spricht.

In einem Artikel der Main-Post heißt es:

] Familie entschloss sich, den städtischen Bestattungsdienst mit der Beisetzung zu beauftragen. ]
Wenig später traf in der Praxis dieses Arztes ein Schreiben ein. ] Überschrieben war der Formbrief mit den fett gedruckten Worten „Abrechnung/Gutschrift von Kommissionsware“.
Die Arzthelferinnen, die das Schreiben bearbeiteten, sind heute noch empört. „Unsere verstorbenen Patienten sind keine Kommissionsware“, sagen sie, „so darf man tote Menschen doch nicht bezeichnen“.

Steffen Schmitt vom städtischen Bestattungsdienst bezieht dazu in der „Main-Post“ Stellung und gesteht ein, „dass der Begriff „Kommissionsware“ im Zusammenhang mit Verstorbenen „ein bisschen blöd klingt“. Aber „aus buchhalterischer Sicht“ handele es sich bei den Toten ] nun mal „um Waren“.

Die Familie der Verstorbenen indes sieht das etwas anders:

„Tote als Kommissionsware zu bezeichnen ist eine unverzeihliche Respektlosigkeit“, sagt der Enkel.(Quelle: Main-Post)

gefunden von Thorsten

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