Die Mail der Leserin, die uns die Bilder von den Bestattungswagen sandte, ging noch weiter. Weil es aber ein anderes Thema ist, habe ich die Zuschrift aufgesplittert:
Dann würde es mich noch interessieren, was sie zum Thema Arbeitskleidung von Bestattern sagen. Dazu habe ich im Blog leider noch gar nichts gefunden oder nur falsch gesucht. Die Bestatter die ich bei der Arbeit zu Gesicht bekomme sind zum Teil in Anzug und Krawatte rausgeputzt doch andere kommen in schlabbrigen Sweatpullovern mit Bauchtasche und Trekkingsandalen. Eine Bestatterin (jung und blond) kommt im Sommer gerne mit knallig buntem, z.B. neon pinkfarbenen Minirock, ärmellosen Top und Flip Flops.
Das find ich persönlich auch pietätlos.
Wenn es „nur“ um Dienstbesuche in der Pathologie oder um Behördengänge geht, ist die Bekleidungsfrage zumindest in Hinblick auf die Angehörigen zweitrangig.
Was das Erscheinungsbild in Hinblick auf die Aushängeschildfunktion für die Firma anbetrifft, würde ich aber meinen Angestellten nicht erlauben, anders als im Anzug oder Kostüm aufzutreten.
Männer sind in der Branche eigentlich nur im Anzug richtig gekleidet. Es gehen aber auch Kombinationen.
Frauen haben es da leichter, bei ihnen genügt ein dunkler Rock und eine weiße Bluse. Schon sind sie perfekt angezogen.
Bunte Miniröcke haben bei Bestatterinnen eigentlich nichts verloren.
An manchen Tagen hatte ich selbst auch schon mal eine (gute) schwarze Jeans an, dazu ein Oberhemd mit Krawatte. Im Sommer an ganz heißen Tagen kann man die Krawatte auch schon mal weglassen.
Ich finde, daß konservative Kleidung das seriöse Erscheinungsbild steigert und einen sachlichen und korrekten Eindruck vermittelt.
Es muß aber nicht immer Rabenschwarz sein.
Manche Bestatter sehen das anders.
Bild: © sabine meyer / pi xelio.de
Ein Teil der Kommentare bezieht sich auf das leider nicht mehr vorhandene Foto aus Pix-elio.de Ich habe diese Bilder sämtlich entfernt, weil es im Zusammenhang mit der Verwendung dieser Bilder zu einer teuren Abmahnung gekommen ist.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Bin ich die Einzige, die spontan an Sandy denken muss?
Nein… 🙂
Nein, bist du nicht.
Zur Klärung beachte man den Dateinamen des Bildes 🙂
nein.
nein
Ich persönlich trage den Anzug nur zur Beerdigung.
Vieleicht habe ich die falschen Anzüge, aber ich kann damit nicht arbeiten. Bücken, vorbeugen, das Hemd rutscht hinten raus, die Krawatte wird ins Hemd gestopft, baumelt rum oder berüht dauernd den Verstorbenen.
Ich trage fast immer schwarze Jeans (selten Stoffhose), dazu schlichte schwarze Sneaker oder kurze schwarze saubere Arbeitsstiefel (keine Tanzschuhe, aber sehen schon einigermassen anständig aus) und dazu Hemd (ohne Krawatte) oder Hemd mit Pulli.
Das mag nicht so toll aussehen, aber das Zeug landet abends (bei Bedarf auch mehrmals täglich) in der Waschmaschine und gut ist.
Manchen Kollegen sollte man, besonders im Sommer, nicht zu nahe kommen. Hygienisch kann das nicht sein, wenn so ein Anzug täglich getragen und nur wöchentlich gereinigt wird 😉
Ein großer Bestatter / Konkurrent aus der Nähe kleidet seine Leute in Stoffhose, Hemd mit Kragenstickerei und kurzer Krawatte mit Krawattenadel ein. Sieht gut aus, gefällt mir auch, aber in schwarzer Jeans fühle ich mich einfach wohler.
Dann hast du scheinbar wirklich die falschen Anzüge und Hemden, die nicht richtig passen.
Bei der Auswahl der Hemden muß man einfach auf die Länge achten, ich habe auch genug gutgemeinte „Geschenke“ von Muttern, die auf Verdacht gekauft wurden, bei denen das von dir beschriebene Problem Rausrutschen etc. auftritt.
In meiner aktiven Bestatterzeit jedenfalls war das nie ein Problem, die Kleidung paßte wie sie soll und verrutschte nicht.
Ich bin mir nicht sicher, ob es unbedingt der schwarze Anzug sein muss. Hängt auch von der Situation ab: Kundenkontakt und die Beerdigung selber – ja, da finde ich das angemessen, kann mir aber auch Alternativen vorstellen. Gerade im Sommer hätte ich kein Problem, wenn es kein ganzer Anzug ist. Grau fände ich auch ok. Aber kurze Hosen und Sandalen gehen gar nicht.
Alle anderen Situationen – naja, so lange es vernünftig aussieht und zweckmäßig ist. Bei der Versorgung der Verstorbenen finde ich auch einen Arbeitskittel jetzt nicht verwerflich, dunkel sollte er dann aber schon sein. Und bitte nicht diese hausmeistergrauen Dinger, die sind scheußlich.
Krawatte zur Jeans – geht gar nicht! 😉
Gerade für Bestattungen im Ruheforst oder Friedwald finde ich diese Frage sehr spannend. Denn dort komme ich mir im schwarzen Anzug und auf Hochglanz polierten schwarzen Oxfords (meine Wahl für Trauerfeiern und Beerdigungen) etwas deplatziert vor. Meine Lösung: ein dunkelgrüner Cordanzug mit weißem Hemd und schwarzer Krawatte. Wurde bisher sehr positiv von den Angehörigen aufgenommen.
Ansonsten versuche ich so wenig schwarz wie möglich zu tragen: ich mag gerne ausgefallene Tweedanzüge, ansonsten trage ich gerne dunkelblaue Anzüge. Nur auf Beerdigungen und Trauerfeiern trage ich ausschließlich schwarz. Wichtig finde ich hierbei, dass man sich Gedanken um seine Kleidung macht und erklären kann, warum man sie trägt.
Also ich habe mal vor 100 Jahren ein Praktikum bei einem Bestatter gemacht…
An Tagen im Bestattungshaus musste ich eine dunkle Hose schwarz oder dunkles Grau tragen, dazu eine Bluse in weiß oder Creme….
Bei Trauerfeiern trug ich denn ein schwarzes Kostüm, mit sehr dezenten Schmuck…
Haare aus dem Gesicht…
„Eine Bestatterin (jung und blond) kommt im Sommer gerne mit knallig buntem, z.B. neon pinkfarbenen Minirock, ärmellosen Top und Flip Flops.“
Das kauf‘ ich dir im Leben nicht ab, sorry. 😉
Ich habe mal eine junge Kollegin gesehen, die trug ein rotes Sweatshirt und dazu rote Nike Schuhe! Und dann lief sie noch mit Zigarrette in der Aussegnungshalle herum! Und in einem anderen Fall war eine weitere Kollegin zwar in schwarz, doch wenn sie eine Schale abstellte, rutschte ihr die Stoffhose so runter, das man die Unterwäsche sehen konnte, was ich bemerkte, als ich beim ausräumen der Aussegnungshalle zufällig hinter ihr stand. Was die Angehörigen wohl gedacht haben?
Liebe Grüße!