Ich trage mich mit dem ernstzunehmenden Gedanken dem Verein Trauerliebe beizutreten. Dieser bietet eine unabhängige Beratung zum Thema Sterben und Bestattungen. Trauerliebe will sogar einen Abschiedsraum einrichten, damit Angehörige vom Toten Abschied nehmen können. Ein großer Schwerpunkt des Vereins ist die Vermittlung von Vertragspartnern, wie Bestattern, Friedhofsgärtnern und Steinmetzen.
Bestatter müssen hauptberuflich tätig sein, ihre Preise müssen transparent sein. Es sollen auch ethische Standards gelten, so muss der Bestatter die Aufbahrung des Toten zu Hause und die Bestattung in Privatkleidung anbieten. Verboten ist die künstliche Gestaltung des Verstorbenen, etwa das Zukleben der Augenlider oder das Zunähen des Mundes.
Was denkst Du darüber, da können die meisten Bestatter doch zumachen.
Es ist sicherlich gar keine schlechte Idee, daß sich ein Verein darum kümmert, daß Bestattungsvorsorgen später auch eingehalten werden und alle Beteiligten so sorgfältig arbeiten, wie es sich der Verstorbene zu Lebzeiten gewünscht hat. Ich hätte gegen eine derartige Kontrolle der Abläufe nichts einwenden. Nicht jeder Verstorbene hinterlässt auch Angehörige, die die Einhaltung seiner Verfügungen überwachen könnten.
Ich kann mir gut vorstellen, daß so mancher Verstorbene 08/15 billigbestattet wurde, obwohl er eigentlich ganz etwas anderes gewünscht hatte. Schwarze Schafe gibt es in jeder Branche und da wäre ein solcher Verein durchaus sinnvoll.
Ich gehe aber davon aus, daß die meisten Bestatter sowieso ordentlich arbeiten und die schwarzen Schafe werden es erst recht dann tun, wenn ihnen jemand auf die Finger schaut. Die Verknüpfung mit ausgewählten Partnerbetrieben hat daher einen gewissen, sehr negativen Beigeschmack.
Sehr schnell könnte es nämlich dazu kommen, daß eine „Pietät Eichenlaub“ sich federführend in diesen Verein und seinen Beirat einmischt und knallharte geschäftliche Interessen durchsetzt. Außerdem sind einige der Forderungen hinsichtlich des zu erfüllenden Standards etwas abenteuerlich.
Schon die Forderung nach ausschließlich in Vollzeit tätigen Bestattern ist albern. Seit jeher ist vor allem in dünner besiedelten Bereichen das Bestatterhandwerk an das Tischler- und Schreinerhandwerk gekoppelt und warum soll eine Firma, dessen Inhaber mehrere Jobs hat, keine guten Bestattungen durchführen? Eier, Getreide und Fleisch von Nebenerwerbsbauern schmecken doch auch.
Ob man Augenlider nun zuklebt oder den Mund des Verstorbenen zunäht, was beides Ausnahmen sind, sollten die Vereinsmenschen besser der Entscheidung des Bestatters überlassen. Er weiß, was zu tun ist und wann man was tun muß, damit die Angehörigen bei einer offenen Aufbahrung den Anblick zu sehen bekommen, den sie erhoffen und erwarten. Hier bestimmte kosmetische Maßnahmen als unethisch zu brandmarken ist Unfug.
Bestatter wissen um die verschiedenen Möglichkeiten der Aufbahrung in ihren eigenen Räumen, in Friedhofskapellen und beim Verstorbenen daheim. Sie werden immer versuchen genau das zu liefern und zu leisten, was die Angehörigen bzw. der Verstorbene wünsch(t)en. Manchmal geht aber eben nicht alles und wenn der Bestatter sagt, daß von einer Aufbahrung zu Hause abzuraten ist, dann weiß er warum er das sagt.
An und für sich ist so ein Verein also keine schlechte Idee, jedoch scheint mir da vieles zu idealisiert gesehen zu werden.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: trauerliebe
blöde frage vielleicht – aber sieht man nicht die naht wenn der mund zugenäht wird?? wird das häufig gemacht? les das zum ersten mal
thx für die info!
[url=http://bestatterweblog.de/archives/Sekundenkleber/26]Dieser Link hilft weiter[/url]
Ich habe noch gar nichts davon gelesen, dass den Verstorbenen die Augen zugeklebt werden. Schonmal im Selbstversuch getestet?