Leser „asmo“ ist auf einen BILD-Artikel gestoßen, der die Lehrstellensituation in Hamburg im Bestattergewerbe schildert.
Es würden augenblicklich nur vier Auszubildende ausgebildet und das sei deshalb so, weil der Bestatterberuf „kein Beruf (ist) der bei jungen Menschen besonders beliebt ist“.
Das stimmt so nicht ganz, denn die große Zahl von Anfragen, nach freien Stellen, Ausbildungsplätzen und Praktikantenstellen, die alleine ich wöchentlich erhalte, spricht eine ganz andere Sprache.
Weiter unten im Artikel der „BILD“ kommt dann der springende Punkt zum Vorschein:
„Kaum ein Betrieb bildet noch aus“, heißt es dort.
Hier geht es übrigens zum BILD-Artikel.
Es geht in diesem Artikel um die 3jährige Ausbildung zur Bestattungsfachkraft. Dies ist eine „Kann-Ausbildung“, die man absolvieren kann, aber keinesfalls absolvieren muß. Weder zur Beschäftigung als Bestatter, noch zum Führen eines Bestattungshauses ist diese Ausbildung zwingend notwendig.
Die wenigsten der rund 5.000 Bestatter in Deutschland haben eine solche Ausbildung und sehr viele haben überhaupt gar keine fachspezifische Ausbildung im klassischen Sinne.
Das sagt aber über die Qualität eines Betriebes oder Mitarbeiters auch zunächst überhaupt nichts aus. Klassischerweise lernt man den Bestatterberuf durch die praktische Mitarbeit im Betrieb von der Pieke auf.
Die Tendenz hin zur Ausbildung im Rahmen einer geregelten Berufsausbildung ist an und für sich keine schlechte Idee, hat jedoch den Nachteil, daß hier sehr viele sehr junge Mitarbeiter „herangezüchtet“ werden, die -so meinen manche Bestatter- in dieser Fülle bei den Betrieben gar nicht nachgefragt werden.
Dagegen spricht, daß bislang die Absolventen dieser Ausbildung nahezu alle mit Kusshand in entsprechenden Betrieben aufgenommen wurden.
Kritiker argumentieren, das sei deshalb so, weil es sich bei den frischgebackenen Bestattungsfachkräften in ganz vielen Fällen sowieso um die Nachkommen von Bestattungshausinhabern handele.
Ein anderer Aspekt ist, daß sich seit jeher vor allem auch ältere Personen für den Bestatterberuf interessieren, allen voran die Berufswechsler aus dem Pflegebereich und klassische Quereinsteiger.
Diese stehen für gewöhnlich mit beiden Beinen fest im (beruflichen) Leben und haben einen finanziellen Mindestbedarf. Ein paar Wochen Praktikum können diese Leute finanziell überbrücken, sind dann aber darauf angewiesen, sofort anständig bezahlt zu werden und den neuen Beruf eben durch praktische Teilnahme an der täglichen Arbeit zu lernen.
Eine Ausbildung mit geringeren Ausbildungsvergütungen und längeren Aufenthalten in einer weit entfernten Berufsschule kommt für diesen Personenkreis nicht in Frage.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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„Das beweist die Tatsache, dass es in Hamburg nur vier Lehrlinge gibt. Einer der beiden…“ noch Fragen?
Ich hatte noch etwas vergessen: „In ganz Hamburg wurden im letzten Ausbildungsjahr nur zwei Menschen ausgebildet.“ alleine in einer Klasse des zweiten Lehrjahres sind drei Hamburger Bestatter. Da stimmt doch irgend etwas nicht.
BILD.
Da stimmt vieles nicht.
Wer die Bildzeitung liest, schubst auch kleine Enten in den Teich.
Sorry, das Ding taugt nichtmal als Lokuspapier.
@ DarkPrince.
„Wer die Bildzeitung liest, schubst auch kleine Enten in den Teich.“
-Lach-
Immerhin weiß man nach dem Überfliegen der Bildzeitung um welche Befindlichkeiten man sich nicht kümmern muß…
B. A.
Ich wollte schon öfter mal eine „Bild“ kaufen, aber in meinen üblichen Einkaufsläden nie eine gefunden. Oder liegt die vielleicht nicht bei den Hygienepapieren?
Vielleicht liegt es auch an deinem tollen Blog, dass sich bei dir mehr Jugendliche als üblich um eine Ausbildungsstelle in dem Beruf bewerben ;).