Seit einigen Monaten bin ich nebenher als Bestattungshelfer tätig.
Meine Frage:
Beim Betreten des Trauerhauses wird den Angehörigen per Handschlag das Beileid entgegengebracht. Das ist soweit klar.
Aber, wie verabschiedet man sich eigentlich richtig bei den Hinterbliebenen, Trauernden wenn man das Trauerhaus verläßt?
Mit „Auf Wiedersehen“? Das fände ich anmaßend, die Angehörigen könnten ja meinen, man warte schon auf die nächste Leiche und die Sense blitzt schon aus dem schwarzen Anzug.
„Einen schönen Tag noch“ – ich glaube das verbietet sich schon aus Anstand, wenn’s für den Einen oder Anderen auch zutreffen könnte – gutes Erbe o. ä.).
Für meinen Teil habe ich mich für „Tschüß“ entschieden. Ich denke das es in der heutigen Zeit ein neutraler Gruß ist.Dies ist schon eine ernsthafte Frage, die mich jetzt nicht belastet, aber eben interessiert.
Vielen Dank für die Bemühung.
PS
Dein Weblog ist für mich sozusagen „Fachliteratur“.
Danke für die vielen Einträge. Einige sind auch sehr rührend geschrieben, und eine Träne rollt da manchmal schon beim Lesen.
Nun, das ist wirklich immer wieder ein Thema, das von ganz vielen Bestattern angesprochen wird. Merkwürdigerweise fragen mich das nicht nur Eleven im Beruf, sondern auch alte Meister, die das schon viele Jahre machen. Irgendwie schifft man sich immer um diese Klippe herum.
Einer sagte mir mal: „Ich brumme dann was Unverständliches und nicke in Richtung der Angehörigen.“
Ein fröhliches „Schönen Tach noch!“ verbietet sich natürlich und auch das „Auf Wiedersehen“ kann unangebracht sein.
Ich differenziere immer zwischen der Abholung des Verstorbenen und einem Beratungsgespräch.
Wenn die Männer in Schwarz würdevoll einen Verstorbenen aus der Wohnung tragen, sollten sie vorher alles Notwendige gesagt haben. Zum Beispiel sollten sie erklärt haben, wo sie den Verstorbenen jetzt hinbringen und auf jeden Fall sagen, daß er jetzt gut untergebracht wird, das hilft den Leuten sehr.
Dann könnte man sagen: „Wenn Sie soweit sind, dann gehen wir jetzt.“ Nachdem die Angehörigen dann irgendwas gesagt haben, nimmt man die Trage, schaut noch einmal kurz zu den Angehörigen, nickt ihnen kurz zu und geht dann einfach. Dieser Moment ist so emotional, da muß man sich nicht noch mit Grüßen und Verabschiedungen in Floskeln ergehen.
Holt man zu zweit den Verstorbenen ab und einer geht anschließend wieder ins Haus, um die Beratung zu machen, dann sagt man vorher etwas in dieser Art: „So, wir nehmen Hernn XY jetzt mit, wenn Sie so weit sind, er wird gut bei uns untergebracht sein, machen Sie sich keine Sorgen. Ich komme gleich noch einmal kurz zu Ihnen.“
Das kann man übrigens sowieso machen, auch wenn keine Beratung direkt danach erfolgt.
Somit entzerrt man das Ganze. Die Abholung ohne viel Worte und dann geht man nochmal hoch, erklärt ein bißchen die weiteren Schritte und danach kann man sich eigentlich wieder recht normal verabschieden.
Ehrlich gesagt, kann ein „Tschüß“ durchaus angebracht sein, je nachdem, wie die Angehörigen „unterwegs“ sind. Ich persönlich würde das nicht verwenden.
Ich habe schon „Also dann“ oder „Nun denn“ und „Bis dann“ gesagt, um ein „Auf Wiedersehen“ zu vermeiden.
Glücklicherweise lebe ich in Süddeutschland, da kann man sowieso immer mit „Servus“ oder „Grüß Gott“ aus der Bredouille kommen, auch wenn diese Grußformen hier längst nicht so verbreitet sind, wie noch weiter südlich.
Handelt es sich um ein Beratungsgespräch oder mehr die kaufmännische Tätigkeit, sagt man einfach „Auf Wiedersehen“ oder „Alles Gute“ zu den Leuten. Ich habe auch schon mit dem entsprechenden Unterton „Trotzdem alles Gute“ zu den Menschen gesagt.
Aber hier gilt wieder einmal: Weniger ist mehr.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
Das beweißt, dass wir Bayern eben doch sprachlich viel weiter sind als die sich überlegen glaubenden Preißn. Bei uns gibt es dafür die einfache, wertneutrale Formulierung „Pfia Got“, passt zu jedem Anlass und gibt keinen Grund zum Anstoß. Für Nicht-Bajuwaren kannt i mer die Floskel „ois Guade für Sie“ (auf preißisch „alles Gute für Sie“) am ehesten vorstellen.
Da gibt es wohl mehr Unterschiede – sicher regional, vielleicht auch nach Alter – als man meint. Hier in Bayern und in meiner Altersgruppe (die vermutlich auch diejenige der meisten Besucher eines Bestatters ist) empfinde ich sowohl ein „Tschüß“ wie ein „Servus“ als deutlich zu vertraulich. Das benutzt man gegenüber Leuten, die man auch duzt – Freunden, Bekannten oder innerhalb einer bestimmten Gruppe etwa.
Ich finde joschis „Alles Gute für Sie“ sehr gelungen. Es ist mitfühlend und doch respektvoll-distanziert.
Servus (wir sind hier ja unter Freunden :)),
tadzio
So eine Überschrift als erster „richtiger“ Beitrag nach den Abmahngeschichten … also ich dachte für einen Moment da kommt jetzt was ganz anderes als Inhalt danach … ich geh dann mal meinen Puls langsam wieder runterfahren … 😉
Ging mir auch so.
Nun, beweist Peters dem Thema des Weblogs angepaßten schwarzen Humor, von dem glücklicherweise ja doch noch was übrig ist. 🙂
Als ich noch im Krankentransport unterwegs war, hatte ich manchmal Patienten, bei denen der Exitus mehr eine Frage von Tagen als von Wochen war. Wie verabschiedet man solch einen Patienten (und die Angehoerigen so sie denn dabei sind)? Ich habe es bei einem „Alles Gute“ (ohne „trotzdem“, „weiterhin“ etc) belassen.
Diese Formulierung impliziert, dass man dem Gegenueber wuenscht, dass es ihm gut geht. Da dies ein subjektives Gefuehl ist, kann es eine Genesung sein, oder der nachlassende Schmerz nach einem Trauerfall, oder auch der eigene Tod.
„Alles Gute“ laesst dem Angesprochenen genug Spielraum, seine eigene Definition von „Gut“ zu treffen. Ausserdem ist sie nicht so vertaulich wie ein „Servus“, laesst also genuegend Distanz um nicht aufdringlich zu wirken, signalisiert aber auch ein gewissen Interesse am Wohlergehen des Anderen.
Leider stirbt ein „Pfia Gott“ auch in suedlichen Gegenden langsam aus…
Das ist in der Schweiz einfacher, da kann man einfach „Adieu“ sagen, das ist neutral.
Mir ging es da wie Hartmut… 😉 Zum Glück war das ein Irrtum..
Hier im Norden ist „Tschüß“ durchaus meistens in Ordnung, das würde ich in Bayern aber natürlich nie sagen! Wir sagen hier ja auch noch Nachmittags „Moin“ bei der Begrüßung (und eben immer „Tschüß“ zum Abschied, es sei denn, es ist extrem förmlich).
Wenn ich mich nach der Bestattung verabschiede (bin Theologin), sage ich meist: „Adieu und alles Gute.“
Ade
Das sehr schöne Verabschiedungswort „Adieu“ kommt aus dem Französischen, wird dort „á dieu“ geschrieben und heißt wörtlich übersetzt „zu Gott“. Das wissen nur die Wenigsten und auch das schwäbische „Ade“ ist davon eine Abkürzung – eine Folge aus der Napoleonischen Zeit, wie bei vielen anderen schwäbischen Ausdrücken auch (z.B. Troddwar von trottoir = Gehweg oder Bottschamber von pot de chambre = Nachttopf)
„Grüß Gott“ zu sagen passt nicht, denn das ist eine süddeutsche Begrüßungsformel (interessanterweise auch bei den Siebenbürger Sachsen in Rumänien), die allerdings leider immer weniger benutzt wird oder zu hämischen Antwort führt, wie z.B.“Ja, wenn ich ihn seh“
Auch mir ging es wie Hartmut und frauvau, bin froh, dass es nicht so ist!
Ich finde das unverständliche Brummen ja ehrlich gesagt am besten. Kann jeder reininterpretieren wonach ihn gerade ist und ist zufrieden. Muss man nur gekonnt hinkriegen…
Tschüß wäre mir auch zu formlos. Wenn dann nur mit einem freundlichen Händedruck, aber nicht quer durch den Raum. Und das obwohl ich aus einer Ecke komme, in der ein alles übertönendes „Tach“ durchaus eine angemessene Begrüßung sogar unter Schlipsträgern ist…
Irgendwelche „göttlichen“ Sachen gehen gar nicht, wenn man nicht sicher weiß, dass alle Gemeinten gläubig sind. Ich finde das sehr befremdlich jedes Mal. Man sagt ja auch nicht „grüß Allah“ oder „grüß das fliegende Spaghettimonster“(okay, da wäre ein schön knurriges „Arrrrr“ eh passender…)
„Gott“ ist ja ein Sammelbegriff für alle Höheren Wesen, die manche von uns verehren. Kann ja keiner was dafür, das die meisten Christen sich nicht trauen, den Namen ihres Höheren Wesens, das sie verehren auszusprechen. ^^
Gott ist nur für uns ein Sammelbegriff. Diskutiere das mal mit einem Andersgläubigen.
Ich persönlich fühle mich etwas auf den Schlips getretten, wenn ich mit Grüß Gott und ähnlichen Formeln begrüßt/verabschiedet werde. Es ist das selbe, als wenn ich ein Satanist wäre und Christen mit einer satanistischen Begrüßungsformel anrede.
Es ist nicht OK!!!!!
Andersgläubige:
Das sind für hiesige Katholiken alle evangelischen. 🙂
Aber da es sehr verschiedene Ansichten gibt, was ein Gott ist, könnte man damit genauso Satan meinen. 🙂
Ich könnte mich über ein „Auf Wiedersehen“ nicht mal im Ansatz aufregen. Zunächst mal empfinde ich es als übliche Floskel zur Verabschiedung, über deren tatsächliche Aussage sich wohl kaum noch jemand Gedanken macht, der nicht gerade etwas sucht, über das er sich ärgern will. Und selbst wenn doch, dann gehört schon eine gewisse Portion Böswilligkeit dazu, hier die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen aus geschäftlichem Grund reinzuinterpretieren. Man kann sich ja auch einfach mal zufällig aus neutralen Gründen wieder begegnen.
Gehe ich so an die Sache heran, dann könnte ich mich auch über so viele Amtssschreiben (die ich ja auch selbst erstelle) aufregen, welche die Formulierung „Mit freundlichen Grüßen“ tragen. Das kann ja durchaus in nicht wenigen Fällen als Hohn missinterpretiert werden, wenn ich nur will.
Tschüß zum Tschüß
Danke an Peter und die Kommentatoren.
Ihr habt mir sehr geholfen. Ich verabschiede mich vom Tschüß und habe für mich aus euren Antworten eine Lösung gefunden.
Der Fragesteller
Ade finde ich gut, aber das wird nicht überall verstanden.
Grüß Gott könnte – bei sensiblen Naturen – falsch verstanden werden (Antwort: „so hoch wollte ich nicht hinaus“)
Ansonsten sollte man sich wirklich auf sein/ihr Gefühl verlassen.
Grüß Gott würde ich auch sehr befremdlich finden, aber ich bin auch nicht aus dem Süden. Tschüss finde ich hingegen auch sehr kumpelhaft. Eine wahrhaft verzwickte Situation!
Anja, das „Grüß Gott“ in Bayern hat heutzutage nichts mehr damit zu tun, ob jemand gläubig ist, es ist einfach eine Grußformel. Obwohl ich selbst nicht gläubig bin und in meinem Freundes- und Bekanntenkreis von erzkatholisch über buddhistisch bis hin zu atheistisch alles vertreten ist, benutzen wir diese Formulierung alle, ohne dies davon abhängig zu machen, ob und wenn ja, was sein Gegenüber glaubt. Es ist nichts anderes als ein höfliches „Hallo“…
In Bayern könnte man sich übrigens auch mit einem „Habe die Ehre“ verabschieden 😉
Ich sage da meistens: „Bleiben Sie gesund !“ oder „Ich bin auch weiterhin für Sie da, Sie können jederzeit anrufen um zu reden !“
Mia: Bayern ist entgegen landläufiger Meinung aber nicht der Nabel der Welt.
Schon klar, dass Bayern nicht der Nabel der Welt ist. War ja nur eine Kurzbeschreibung, wie das bei uns, im schönsten Bundesland der Welt, mit den Gruß- und Abschiedsformeln so läuft.
Dass ich in anderen Teilen der Welt, sprich bei die Preißn, damit rechnen muss, für ein Grias Got komische blicke zu ernten, damit muss ich nunmal rechnen
Nochwas zu „Adieu“: Mein Französisch reicht nicht besonders weit, aber ich habe gelernt, in Frankreich sei das in einigen Regionen eine übliche Verabschiedung, werde aber im Großteil des Landes nur in Sinne des wirklich letzten Abschieds verstanden und gebraucht und impliziere somit das Bewusstsein, sich nie mehr lebend wiederzusehen.
Um derartige Missverständnisse zu vermeiden, wurde mir dringend geraten, „Adieu“ in Frankreich tunlichst zu vermeiden und stattdessen „Au revoir“ (wörtl.: „Auf Wiedersehen“) zu benutzen.
Womit sich die Frage stellt, was das für französische Bestatter, Rettungssanitäter etc. bedeutet?
Im Übrigen sind wir Bayern viel toleranter als unser Ruf. Bei uns können auch Zuwanderer aus Sachsen öffentlich in ihrer Muttersprache kauderwelschen, ohne gevierteilt zu werden.
Übrigens: Warum kommen so viele Ossis nach Bayern?
Aus Sehnsucht nach der Ein-Partei-Regierung
Joschi hat es auf den Punkt gebracht, deshalb auch der Zusatz „in Bayern“: wer sich in Bayern aufhält, muss damit rechnen, so begrüßt zu werden. Wenn ich, egal ob beruflich oder privat, mit dem „Ausland“ im Kontakt bin, nutze ich automatisch „Guten Morgen/Tag“ und spreche bewusst hochdeutsch. Aber dass ich mich für einen Nichtbayern innerhalb des schönsten Bundeslands Deutschlands umstelle, nur damit dieser sich nicht auf den Schlips getreten fühlt, sehe ich nicht ein. Es gibt übrirgens keinen Grund gleich beleidigt zu sein, wenn man etwas erklärt bekommt, was man nicht verstehen kann oder will 😉
Verlangt ja keiner, Dich zu verstellen, mach ich aber auch nicht, wenn ich mich in anderen Teilen der Welt aufhalte
Tschuidigung, hab Deinen Kommentar, glaab i, missverstanden.
Scheint so 🙂
Dann bin ich ja beruhigt.
Oiso dann,
habe die Ehr
Hallo Leute,
@ Mia und @joschi, lasst mal den Sarg auf dem Friedhof, sprich die Kirche im Dorf.
Im Süden sagt man “Grüß Gott”, in Deutschlands Mitte „Auf Wiedersehen“ und im Norden „Moin, Moin“, das ist doch alles in Ordnung.
Ihr müsst hier nicht gleich einen „Länder-Begrüßungsformel-Streit“ aus der Urne holen.
Ich habe nur eine Frage gestellt:
„Wie verabschiedet man sich eigentlich richtig bei den Hinterbliebenen, Trauernden wenn man das Trauerhaus verläßt, bzw. die/den Verstorbenen abholt?“ Das kann halt in den Regionen unterschiedlich sein.
Diese Frage hat Peter und ihr doch zu meiner Zufriedenheit beantwortet. Dafür ein großes DANKESCHÖN!
Verabschieden tu ich mich von hier noch nicht! 😉
Mehr wollte ich gar nicht ausdrücken… Da war vielleicht die Wortwahl falsch… Ich wollte einfach nur klarstellen, dass hier mit dieser Grußformel keine Wertung verbunden ist… Wenn du oder jemand anderes das falsch verstanden hat, tut es mir leid und gut ist. Mehr nicht…
Wo sagt man gleich nochmal „Pfiati“ bzw „Pfiatehna“? 😉
Es hat doch nichts mit beleidigt zu tun, wenn man einfach nur klar stellt, dass es eben nicht nur Bayern gibt und „grüß Gott“ somit eben NICHT immer passt. Und mit „Moin Moin“ wird man wohl nur bei den Friesen glücklich, hier in Hamburg outet man sich damit als Quiddje, also aus Auswärtiger. Und das mit dem „hier sprech ich, wie man eben spricht, muss jemand auswärtiges mit leben“ finde ich jetzt allerdings ernsthaft beleidigend. Wie kommt man auf den Gedanken, dass der andere einen verstehen muss, nur weil es ihn dort hin verschlagen hat? Selbst wenn man merkt, dass man nicht verstanden wird, trotzdem nicht auf Hochdeutsch umschalten, ist mir mit dieser Selbstverständlichkeit nur in Bayern flächendeckend begegnet. Selbst die nebenan, die Werbung damit machen, dass sie kein Hochdeutsch können, kriegen das meistens besser hin. Nur eine ganze Reihe bayrischer Mitbürger nicht. Zum Glück habe ich einen international klingenden Namen und arbeite bei einer internationalen Firma. Seit ich in Bayern konsequent englisch rede, ist es angenehmer zu verstehen. Lieber gebrochenes Englisch, als die Unfähigkeit… Weiterlesen »
Nich tnur in bayern grüßt man sich mit „Grüß Gott“. Auch hier in Nordbaden, ist das durchaus eine übliche grußformel, die aber seltener als in meiner Kindheit benutzt wird.
Und zum Abschied sagt man sich hier Ade.
Also, was sprachliche Arroganz angeht, da kenn ich ein Volk, das noch viel schlimmer ist, als wir viel gescholtenen Bayern. Dieses Volk nennt sich Berliner und bildet sich sonstwas ein, in der ach so tollen bundeshauptstadt zuhause zu sein.
Woher ich das weiß? Mein Bruder lebt seit vielen Jahren in Berlin und jedes Mal, wenn ich dort bin, könnt ich kotzen wegen dem herrschenden pseudoelitären Gehabe. Dabei sind die nichtmal in der Lage, ihre Straßen von Hundescheiße freizuhalten.
Arm, aber sexy?
Seehofer würde für diesen Spruch gesteinigt und Wowi is immer noch im Amt.
Meine Güte… Man kann schon wegen Nix und Wiedernix ein Fass aufmachen. Ich wollte einfach nur erklären, dass deine Annahme, diese Grußformel hätte heutzutage noch irgendetwas mit Religion zu tun, einfach nicht zutrifft. Nicht mehr und nicht weniger.
Stattdessen wird mir vorgeworfen, Bayern für den Nabel der Welt zu halten, was ich im Übrigen nicht tue und die Vorurteilskiste ausgepackt… Ganz großes Kino…
Jetzt ist aber auch mal wieder gut und das Thema damit für mich beendet.
In Gebieten mit Bergbau (bzw starker Bergbautradition) funktioniert auch „Glück Auf!“
Ansonsten finde ich nichts seltsames dabei, wenn man sich von den Angehörigen mit „Auf Wiedersehen“ verabschiedet, wenn man gerade einen Verstorbenen bei ihnen abgeholt hat. Es ist ja sehr wahrscheinlich, dass man sie nochmal im Unternehmen/in der Trauerhalle/auf dem Friedhof wiedersieht.
Dann würde ich aber bei der Grubfahrt „Glück ab!“ sagen.
Der Gruß drückte ursprünglich den Wunsch aus, dass man auch wieder glücklich herauffahren und nicht unten bleiben möge.
Er soll auch den Wunsch bedeute haben, dass dem Hauer der Berg aufgetan werden möge, also dass er nicht so harte Arbeit habe, um das Erz aus dem Gestein herauszuhauen.
Das ist auch nur ein Einzelhandelsgeschäft für Erdmöbel und kann nur existieren, wenn es weiter empfohlen wird. Also muß Bestatter auch, wie in allen Geschäften entsprechend reagieren:
Vielen Dank, daß Sie uns besucht haben.
Beehren Sie uns bald wieder.
Empfehlen Sie uns weiter.
Vielen Dank, daß sie unser Kunde waren.
usw.
Als alternative Verabschiedungsformeln (je nach Landstrich verwendbar) wäre auch ein:
„Machen Sie’s gut“ üblich/möglich. Das ist etwas persönlicher als „Alles Gute“ und trotzdem nicht distanzlos.
Für sehr steife Verabschiedungen (je nach gegenüber) könnte auch ein „Es war mir eine Ehre“ dienen. Ursprünglich stünde zwar ein „Vergnügen“ am Ende, doch das wäre wohl unpassend.
Also als unsere Oma abgeholt wurde, hat der Bestatter uns aus dem Sterbezimmer in de Küche gebeten, und hat die Verstorbene ins Auto gebracht, danach kam er noch einmal wieder und meinte, das er sich jetzt verabschieden will, und wir gerne mit raus kommen können, um zu sehen wie er fährt.
Denn hat er jedem von uns Stumm die Hand gereicht und uns zugenickt und ist denn gegangen…
Vorher hat er uns gesagt, das Oma bei ihm in guten Händen ist…
Und wir uns bei Fragen jeder Zeit an ihn wenden können…
Als meine Tante das Zeitliche segnete, waren wir im Bestattungshaus, und da sagte die fachkraft zum abschied, wir sehen uns denn bei der Trauerfeier, und denn sagte sie noch Tschüß…
Das war beides sehr richtig, und fühlte sich nicht geschmacklos oder makaber an…