Üben Soldaten die Zeremonie für das militärische Ehrengeleit?
Ja, das tun sie.
Übrigens, Leser Eugen, es ist kein Tippfehler, wenn wir hier vom Ehrengeleit schreiben.
Es hat nichts mit dem Läuten von Glocken zu tun und muß deshalb nicht mit „ä“ geschrieben werden.
Es handelt sich um ein Geleit im Sinne von begleiten.
Doch zurück zur Frage im Titel, die sich auf einen Artikel von neulich bezieht, in dem es um das militärische Ehrengeleit ging.
Es ist durchaus üblich, daß Soldaten, die zu einem solchen Ehrengeleit abkommandiert werden bzw. sich dazu melden, den Ablauf der Zeremonie zuvor üben.
Bei großen Begräbnissen, etwa von Staatsmännern, sind das oft sogar Soldaten einer besonderen Ehren- und Repräsentationsabteilung der jeweiligen Streitkräfte, die alle in Frage kommenden Abläufe, vom Staatsbesuch bis hin zum Staatsbegräbnis sehr genau eingeübt haben.
Oft wird auch kurz zuvor, manchmal auch an Ort und Stelle, mit einem leeren oder beschwerten Übungssarg der Ablauf geübt. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn wegen des großen öffentlichen Interesses mit Kameras gerechnet wird und jeder Schritt und jede Bewegung sitzen muß.
Was die Anzahl der Soldaten anbetrifft, die an einem Ehrengeleit teilnehmen, so gibt es die Vorschriften der jeweiligen Streitkräfte, die regeln wer welche Anzahl von Kameraden als letzte Begleitung bekommt. Hiervon kann durchaus nach oben abgewichen werden.
Ein kleines wenig anders kann das aussehen, wenn der protokollarische Aspekt seitens des Staates berücksichtigt werden muß.
In einem solchen Fall wird manchmal peinlichst genau darauf geachtet, wie viele Soldaten das machen, wer rechts und wer links geht oder steht und wie oft Salut geschossen oder welche Lieder gespielt werden.
Viel zum Thema Prominentenbestattung finden Sie auch in dem Artikel über das Begräbnis von Altbundeskanzler Helmut Kohl.
Zum entsprechenden Artikel geht es hier lang:
https://bestatterweblog.de/helmut-kohl-bestattung-fragen-und-antworten/
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Das ist aber auch immer ein Lautes Unterfangen, solch ein Ehrengeläut 😀
Oft wird das Ehrengeleit vom Ehrengeläut begleitet XD
Ach ich dachte, das mit dem ‚ä‘ bezöge sich auf Ährengeleit. Aber das ist, glaube ich, an Erntedank.
Nee an Erntedank ist es dann ein Ährengeläut! 🙂
Die Repräsentationsabteilungen sind mittlerweile oft zusammengelegt. Es handelt sich dabei um eine spezielle Abteilung, die nur für solche Aufgaben zuständig ist. Die Kameraden dort haben von allen drei Streitkräften eine Uniform und ziehen je nach Anlass die Richtige an.
Interessant!
Wir Schweizer haben das Problem nicht, da hat das Heer, die „Marine“ (Motorbootkompanie 10) und die Luftwaffe dieselbe Ausgangsuniform – offenbar als einzige Armee der Welt.
Moooment mal, Sparsamkeit unterstellt man doch immer den Schwaben und den Schotten.
…ja, so hat jede Armee ihre Marotten. Aber das ist schon praktisch eine Uniform für alle Waffengattungen.
Am Allersschönsten finde ich die Uniformen der isländischen Armee! 😉
In meinem Kopf habe ich wieder diese Bilder…
Verursacht durch die Worte „dieselbe Uniform“, stelle ich mir gerade vor, wie die Soldaten alle aus ihren Klamotten hüpfen und ein Schweizer Wettrennen um diese eine „dieselbe“ Uniform anstellen…
Geniess diese Szene, TOM.
Es gibt nur wenig gute Schweizer Filme.
Die unterschiedlichen Uniformen sind das kleinere Problem; die unterschiedlichen Kräfte haben auch unterschiedliche Protokolle und Rituale, die alle eingeübt und beherrscht werden müssen. Selbst nachts um 1 bei Schneesturm 🙂
Ach ja die „Paradesoldaten“ die extra für solche und ähnliche Angelegenheiten da sind.
Gibt es für die ganzen Sportsoldaten eigentlich auch eine separate Abteilung oder schieben die normalen Dienst nebenher?
…eher weniger!
Aber so Gardesoldat ist mitunter ein harter Job:
http://www.welt.de/gesundheit/article108496045/Neigung-zu-haeufigen-Blackouts-liegt-in-den-Genen.html
gibt gleiche Beispiele auch aus London und Berlin.
Das „Grab der unbekannten Soldaten“ am Nationalfriedhof in Arlington (USA) wird rund um die Uhr, bei jedem Wetter, bewacht. Der Dienst und die Ausbildung – z.B. muss man die Grablage unzähliger Verstorbener auswendig lernen – ist so hart, dass das Abzeichen für diesen Wachtdienst die zweitseltenste Auszeichnung ist, die ein Soldat der U.S. Army erhalten kann (direkt nach dem Army Astronaut Badge).
Die Körper- und Uniformpflege für den Dienst am nächsten Tag dauert durchschnittlich sechs Stunden… uuh.