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Undertaker J.A. Fox und das Hobby

Undertaker J.A. Fox ist eine Kunstfigur, die von einem Mann ganz ähnlichen Namens verkörpert wird und der auf Westerntreffen und sog. Reenactments den Totengräber und Leichenbestatter gibt. Bei solchen Veranstaltungen verkleiden sich die Leute nicht nur als Cowboy oder Indianer, wie das häufig angenommen wird, sondern man versucht möglichst originalgetreu das Leben vor etwa 150 Jahren im Wilden Westen nachzustellen und zu -spielen. Mit der durch Filme vermittelten Wild-West-Romantik hat das Leben im rauhen Westen nämlich zumeist nur recht wenig zu tun gehabt.

Es genügt nicht, sich im Kostümshop einen Cowboyhut zu holen, nein, man muß schon einiges über die Zeit der Trapper, Scouts und Pioniere wissen, um da richtig mitmachen zu können.
Eine Jeans mit Reißverschluss gilt da oft schon als nicht zeitgemäß und verpönt. Vieles stellen sich die Darsteller und Teilnehmer selbst her und wer dem „Hobby“ so richtig verfallen ist, der hat schon einiges in seiner Freizeit zu tun, bis er sein Outfit und Equipment so weit hat, daß er bei den Treffen und Veranstaltungen so richtig glänzen kann.

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Aber keine Bange, für den Anfang genügt der Cowboyhut dann doch, denn die Leute vom „Hobby“ sind im Allgemeinen froh um jeden der da mitmachen will und helfen denen die ernsthaft bei der Sache bleiben wollen, gerne weiter. Wenn also mal bei Euch in der Nähe so ein Western-Treffen angekündigt ist, dann geht doch mal hin!

Die Teilnehmer haben sich alle irgendeine Rolle ausgesucht, die sie oft über viele Jahre konsequent spielen. Neben den obligatorischen Rollen wie Cowboy und Sheriff gibt es vom „Doc“ bis zum Pferdehüter alles. Manche Familien spielen geschlossen eine Farmer- oder Rancherfamilie und so mancher einsame Reiter hat auf diesen Treffen auch schon seine ganz persönliche „Blume der Prärie“ kennengelernt und gepflückt.

J.A. Fox hat sich eine Rolle ausgesucht, die ihm auch so schnell keiner streitig macht. Sheriff wären ja immer gerne gleich mehrere…
Er gibt den Undertaker und tut das in bester Manier. Fotos davon sieht man auf den verlinkten Seiten.

Jetzt hat der Undertaker auch einen, durch das Bestatterweblog inspirierten, Shop mit Devotionalien eröffnet und obwohl er mich nicht darum gebeten hat, weise ich gerne darauf hin. Hier geht es zum Shop.

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    Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 16. Oktober 2009 | Revision: 10. Dezember 2014

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    26 Kommentare
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    Henriette
    15 Jahre zuvor

    Ich bin begeistert! So liebevoll und schön hat selten jemand das Hobby eines anderen vorgestellt.

    Winnie
    15 Jahre zuvor

    Wie oft muss man denn vom Wickeltisch gefallen sein, um für eine Tasche im Wert von einigen Cents so viel zu bezahlen.
    Offensichtlich hatte ich Glück und bin wohl mindestens einmal zu wenig runter gefallen, puuuhh…

    Mel
    15 Jahre zuvor

    Die Preise sind in der Tat exorbitant.

    Undertaker J. A. Fox
    15 Jahre zuvor

    TOM, meinen herzlichen Dank für diesen Artikel.
    [quote=“Henriette“]Ich bin begeistert! So liebevoll und schön hat selten jemand das Hobby eines anderen vorgestellt.[/quote]
    Das kann und will ich nur unterstreichen!
    Betonen möchte ich noch, das jede einzelne Zeile von Tom selber stammt und belegt, das er selber weiß, wovon Er da schreibt. Dazu gehört entweder ein wenig Recherche im Internet, oder ein persönlicher Bezug zu Karl May und der amerikanischen Geschichte.
    Die ist zum großen Teil auch ein Stück deutscher Geschichte, die Geschichte deutscher Auswanderer. Darüber und über die amerikanische Kunst des Einbalsamierens unterhalte ich mich auch gerne mit Interessierten persönlich.

    15 Jahre zuvor

    Ach kommt, das ganze Thema mit den Preisen hatten wir doch schon oft.
    Das sind keine T-Shirt-Shops, wo man sich mal eben ein günstiges Shirt mit einem flotten Spruch bestellt, sondern das sind Fan-Shops, in denen man, wenn man mag, sich Sachen von jemandem bestellen kann, den man klasse findet.

    Die Preise sind weitestgehend vom Shopbetreiber vorgegeben. Einzelanfertigungen kosten eben. Da bekommt man als Shopnutzer bloß einen Euro oder so.

    Spreadhirt ist nicht KiK.

    Da kann man als Hobbyist ein paar Sachen bereitstellen, die wahre Fans vielleicht haben möchten. Ohne finanzielle Vorleistungen, ohne Lagerkosten, ohne daß man sich um Herstellung, Versand und Inkasso kümmern muß.

    KlugscheisserEulchen
    15 Jahre zuvor

    @ 2 +3 daher steht da ja auch Devotionalien

    damit bezeichnet man ironisch gern künstlerisch,
    minderwertige Dinge oder kommerziell Überteuertes

    Oder eben Fanartikel 😛

    Vornehmlich allerdings christl. Geschenke
    (jemanden vonm saufen abzuhalten mit Tasse und Shirt kann eine Tat von Nächstenliebe sein)

    Auf der anderen Seite sind das keine einfachen Stofftaschen,
    sondern welche mit Innenfach die den Wein für die Großmutter gerade halten
    und dadurch wird der Kuchen für den Großvater der sich noch mit in der Tasche befindet, vor dem Zerbröseltod gerettet.

    Undertaker J. A. Fox
    15 Jahre zuvor

    [quote=“Mel“]Die Preise sind in der Tat exorbitant.[/quote]
    Ja, man muss schon ein wenig vom Wickeltisch gefallen sein, um solche Preise zu bezahlen. (Ich bin selber vom Tisch gefallen damals, schwere Gehirnerschütterung) Nur für irgendeine Kaffetasse würde ich auch nicht soviel Geld ausgeben. Bevor ihr Euch aber über Taschen im „Wert von einigen Cents“ aufregt, werft doch bitte mal einen Blick auf die Produktbeschreibungen von spreadshirt. Da kann man die Tasche oder Tasse auch billiger bekommen mit eigenem Aufdruck, ausserdem seht Ihr dann, wieviel Provision für mich abfällt. 😉
    (Dafür bleibt meine Internetseite werbefrei, liebe Kommerzfeinde.)

    15 Jahre zuvor

    @Tom: Sehr schön geschrieben und sicherlich auch gut recherchiert. Danke!

    [b]@Undertaker J.A. Fox[/b]: Zählt dieses Rollenspiel – sofern es ein solches ist – zum LARP oder wo ordnet ihr euch ein? Ich selbst spiele auch, daher interessiert mich das sehr. Würde mich über einen Kommentar von dir freuen.

    the fairy
    15 Jahre zuvor

    @ 8

    LARP und Reenactment sind zwei paar Schuhe 🙂

    Wie Tom schon geschrieben hat sind Reenactments dafür da, Dinge möglichst genau nachzustellen, nicht damit zu „spielen“ oder fiktive Schlachten auszuführen wie beim LARPen..

    Grüße ausm Pott

    15 Jahre zuvor

    Die haben doch alle die Trollseite von Tom nicht gelesen *g*

    Legt euch gehackt, wenns euch zu teuer ist, bestellt nix. Mir machts Spaß, auf die art jemanden zu unterstützen. Und mein Chef guckt immer komisch, wenn ich ihm die Büßer-Tasse von Nina bei Dienstbesprechungen hinstelle. Und die Gesichter der Kollegen waren auch sehenswert, als ich meine Orginol-Antonia-Tasse aus meinem Schrank geholt hab. Ich hatte dann zwar nicht mehr alle drin, aber das wars mir wert. :o)

    So. Undertaker? *bestell* Haste auch ne Tasse mit „finally I get you all“?

    Ich brauch was für meine Lehrer. So als subtile Drohgebärde *g*

    Alleswisser
    15 Jahre zuvor

    Hab ich da was falsch verstanden? Leute einzugraben gibt es nun auch als Hobby? So wie Modelleisenbahn nur mit richtigen Leuten?? Und bei dem J.A. Fox kann man sich das Zubehör kaufen? Schaufel und so? Eigentlich keine schlechte Sache… Ich wollte schon lange einige Leute eingraben. Ich habe aber eine Frage zu den Regeln des Spiels: Muss ich warten, bis die Leute das Zeitliche segnen oder darf ich äh… schummeln…? 🙂 🙂 🙂

    lya
    15 Jahre zuvor

    @ Alleswisser: köstlich, ich schmeiss mich wech, schummeln 🙂 .

    Undertaker J. A. Fox
    15 Jahre zuvor

    @ Sina, wie the „fairy“ schon schrieb, es gibt Unterschiede. reenactment, also „wieder in Bewegung bringen“ einer Vergangenheit, wir selbst bezeichnen uns auch als „living history group“ also lebendige Geschichte. Einen kleinen Unterschied zum reinen reenactment des amerikanischen Bürgerkrieges gibt es bei uns allerdings: Uns geht es nicht um die historische Darstellung des Kriegsgeschehens an sich, sondern um das Leben der deutschen Aussiedler in Amerika. Wir haben z.B. einen Trapper in unserer Gruppe, der sich die Knochen eines Ochsen ausgekocht hat, um in alter Handwerkskunst daraus Messergriffe und Knochenknöpfe herzustellen, wie es damals üblich war. Mein Zelt habe ich mir nach historischen Vorlagen nähen lassen, die Biografie des Undertaker J. A. Fox wird demnächst auch veröffentlicht, wer neugierig ist, schaut einmal in Wikipedia unter [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Forty-Eighters [/url]nach. Da wir in diesem Sinne keine Handlungsvorlage für das Alltagsleben an sich haben, gibt es auch dieses LARP-Charakteristika, das jeder eine Rolle lebt, (nicht spielt) und sich die Reaktionen aus dieser Rolle ergeben. Selbst wenn wir in unserem Camp in Kleidung des 20. Jahrhunderts arbeiten, weil der 100 Jahre… Weiterlesen »

    Undertaker J. A. Fox
    15 Jahre zuvor

    @Alleswisser,
    Wenn Du dich diesem Hobby widmen möchtest, bin ich dir gerne behilflich.
    Den Sarg solltest Du selber bauen, das ist auch mental ein Erfahrungsgewinn! Tipps und Vorlagen findest Du in den Bildern auf meiner Seite.
    Spaten kaufen? Nagut, ich könnte dir einen schicken; 30 Euro für einen Spaten aus dem Baumarkt (chinesische Produktion, aus Amerika kostets über 50 Euro) dazu noch ca. vier Stunden Arbeit, Lack etc. dazu noch das Porto. Also nix zum Spielen, der Spaten ist halt keine Deko, sondern hat auch bei mir schon Etliches umgegraben.
    Zu den Spielregeln:
    Der Undertaker wartet, was das Leben so bietet, räumt weg, was Andere liegenlassen. Touristen dürfen gerne einmal probeliegen. Film gefällig? Gibts dort: http://www.youtube.com/watch?v=gUU2aRCMbL8&hl=de

    Anita
    15 Jahre zuvor

    Hat sich jemand mal die Preise aufm Mittelaltermarkt angekuckt?
    Handarbeit kostet Geld. So ist das nunmal.
    Nein, ich werd mir nichts davon kaufen.
    Hab eh schon zuviel Gruschd.

    s.u.
    15 Jahre zuvor

    @6:

    “ für den Großvater der sich noch mit in der Tasche befindet, “

    ist aber mächtig groß die tasche 😉

    (oder mächtig klein, der großvater 😉 )

    15 Jahre zuvor

    Bring ihn zum Einäschern hier vorbei, dann passt der da schon rein.

    15 Jahre zuvor

    Hi Undertaker J.A. Fox,

    netter Film 🙂

    Gab es wirklich schon Zollstöcke im „Wilden Westen“ um die Leute auszumessen?

    Horscht
    15 Jahre zuvor

    gut zu wissen wer der Herr Fox ist, gefunkte Grüße vom WST an dich Fox 😉

    Undertaker J. A. Fox
    15 Jahre zuvor

    Eulchen, das ist eine interessante Frage: [quote]Anton Ullrich invented the folding ruler in 1851.[/quote]zu finden auf: http://en.wikipedia.org/wiki/Ruler In der deutsche Wikipedia unter Meterstab zu finden:[quote]Anton Ullrich erfand 1865 den Gelenkmaßstab, indem er mehrere starre Maßstäbe mit einem Niet verband. Sein Neffe Gustav Ullrich entwickelt und patentiert 1886 das Federgelenk, das beim Auf- und Zuklappen einrastet und so den Maßstab auseinandergefaltet und geschlossen zusammenhält. Dieses Gelenk wird (mit leichten Veränderungen) bis heute weltweit in Gliedermaßstäben eingesetzt. Das von Gustav Ullrich 1889 in Annweiler am Trifels gegründete Unternehmen STABILA existiert noch heute. [/quote] Zweifellos werden auswandernde deutsche Tischler diesen nach Amerika mitgenommen haben, sicher gab es auch Importe und amerikanische Nachbauten. Für die Darstellung des Undertakers ist der Zollstock allerdings nur die Bedienung eines vom Publikum gewünschten Klischees. Seit dem in der Verfilmung des Comic-Helden, welcher schneller schießt als sein Schatten, ein Undertaker vor dem Duell bereits Maß nimmt, um dem Publikum schon im Vorraus das Opfer zu signalisieren, werde ich immerwieder darauf angesprochen, ob der Underaker den Zollstock dabei hat. Nungut, mein Publikum wird nicht enttäuscht.… Weiterlesen »

    Undertaker J. A. Fox
    15 Jahre zuvor

    @Horscht,
    Danke für die Grüße,
    hätte nicht erwartet, Dir hier zu begegnen. Ich Grüße alle WST-ler.

    Rainmaker
    15 Jahre zuvor

    Wenn einer die Ernsthaftigkeit dieses Undertaker beurteilen kann, dann bin ICH es! Denn „UNSER“ Undertaker ist für unsere „LOE-River Company“ das „Zugpferd“, weshalb die Leute beim jährlichen Karl-May-Fest in Radebeul unsere Show sehen wollen.
    Und wegen der dort gezeigten Professionalität wurden WIR schon zu einigen Events eingeladen, um dort das „Handwerk“ des Undertaker´s „erleben“ zu können.
    Es gibt kaum jemanden der sich dieser „Rolle“ so „verschrieben“ hat wie UNSER Undertaker.
    Fachlich absolut mit seiner „Rolle verwachsen“ wie kein Zweiter, wie seine Hompage beweist!
    Und immer hat ER gezeigt, dass ER schneller mit dem „Gelenkmaßstab“ ist, wie kein Zweiter!
    Schnell, genau, professionell!
    So kam es dann zu der Idee auch professionelle „Werbung“ mit einem „professionellen Foto“ für UNSEREN Undertaker zu machen.
    Das Ergebnis sind die Taschen, Shirts und die Tasse!
    Und das ist, wie bereits richtig erkannt wurde, etwas für Fans und Liebhaber.
    Und so können Fans und Liebhaber einem wahren Künstler behilflich sein, sein Hobby auch leben zu können. Und wahre Kunst hat seinen Preis. Und Kunst kommt von KÖNNEN!!!

    Dicker Lechthaler
    15 Jahre zuvor

    Sehr guter Artikel von Tom. Solche Hobbys werden gerne als skurill u. ä. abgetan.
    Als Nicht-Gärtner, der kaum Gemüse von sog. „Unkräutern“ unterscheiden kann (mir kann man fast alles Grünzeug auf`n Teller legen) finde ich allerdingens Kleingärtner auch skurill….Nee, Spaß beiseite, bei uns gibt es z. Bsp. auch einen Indianerverein, „Kitoki“ genannt. Dort wird auch auf Realismus Wert gelegt. Guugelt mal danach, ist sehr interessant.
    Grüße an Tom und J.A. Fox
    Lechthaler

    Undertaker J. A. Fox
    15 Jahre zuvor

    Schade, bei Kitoki scheint der Webmaster vor zwei Jahren in die ewigen Jagdgründe entschwunden zu sein. 🙁

    Dicker Lechthaler
    15 Jahre zuvor

    Tschuldigung, daran merke ich doch mein Alter.
    Damals…habe ich jedenfalls einen Haufen Informationsmaterial gefunden. Werde bei der nächsten Veranstaltung nachfragen.
    Grüße vom Lechthaler

    apanatschia
    15 Jahre zuvor

    Habe mir mal alles durchgelesen, einfach klasse.
    kenne Undertaker und Regenmacher persönlich weil ich auch bei den Loe-River-Company auftrete als Indianerin.
    In Zeitungen, Fernsehen konnte man uns auch schon sehen.
    lg apanatschia




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