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Urnenbestattung so teuer wie Erdbestattung?

Fehler durch Lektorin Alexandra bereinigt.

In Krefeld wundert man sich. Um die großen Friedhofsflächen besser auszunutzen, wollte man die Attraktivität der Erdbestattung steigern, indem man die Kosten für die Urnenbeisetzung drastisch angehoben hat. Die Urnenbestattung kostet damit jetzt fast genauso viel wie eine Erdbestattung. Im Umland des niederrheinischen Krefeld ist man sogar noch einen Schritt weiter gegangen, so kosten Erd- und Feuerbestattung in Kempen fast das Gleiche.

Und dennoch bleibt der Trend zur Urnenbestattung bestehen und immerhin fast 44% der durchgeführten Bestattungen fanden mit der Urne statt. Das wundert die Verantwortlichen, damit hatten sie nicht gerechnet, sondern erwartet, daß durch den Wegfall des Kostenvorteils nun wieder mehr Leute zur Erdbestattung umschwenken.

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Doch vielleicht sind es ja nicht nur die kommunalen Grundgebühren, die da eine Rolle spielen.
Zu berücksichtigen sind nämlich auch noch andere Gesichtspunkte. Eine Rolle dürfte auch die allgemeine Veränderung in der Wahrnehmung der Feuerbestattung spielen. Noch bis weit in 60er Jahre waren Feuerbestattungen für viele undenkbar und ihnen haftete etwas Exotisches, ja bewußt Unkirchliches an. Feuerbestattungsvereine, oft schon im 19. Jahrhundert gegründet, warben regelrecht für die Vorteile der Kremation.

Das wandelte sich einerseits durch die veränderte Haltung der Kirchen zur Einäscherung und ganz besonders auch im Zuge des Zusammenwachsens der neuen und alten Bundesländer. Durch den Zuzug ehemaliger DDR-Bewohner in die alten Bundesländer wurde auch der Gedanke an die, in der ehem. DDR überwiegend übliche Feuerbestattung mit Sargfeier, erneut und verstärkt in die Bevölkerung getragen.

Neben dem allgemeinen Wandel darf man aber die dennoch bestehenden Kostenvorteile nicht vergessen. Es wird regelmäßig ein einfacherer Sarg benötigt, die Kosten für den Grabstein halbieren sich zumeist und die nachfolgende Grabpflege ist bedeutend unaufwendiger.
Insbesondere aber auch die Tatsache, daß es mit einer Urne zahlreiche Sonderbestattungsformen gibt, die sich für ein Sargbegräbnis nicht anbieten, läßt viele Familien sich für eine Feuerbestattung entscheiden. Man denke an die See- und Baumbestattung und, wenn man es nicht ganz so außergewöhnlich möchte, an die anonyme Bestattung im Gemeinschaftsgrab „auf der grünen Wiese“.

Der immer wieder als grundsätzlich vorhandene Kostenvorteil bzw. -unterschied ist ohnehin nicht so dramatisch wie es sich viele vorstellen. Im Allgemeinen sind Grab, Sarg und Stein günstiger, jedoch kommen ja Krematoriumsgebühren und die oft als obligatorisch angesehene Schmuckurne noch hinzu.
Jeweils für sich betrachtet scheinen entweder die Bestatterrechnung oder die kommunale Rechnung manchmal bedeutend niedriger zu liegen, als bei einer Erdbestattung. Am Ende aber alles zusammenrechnend stellen viele Angehörige fest, daß der Kostenvorteil so gewaltig, wie erwartet, gar nicht war.

Ein wesentlicher Unterschied ergibt sich nur, wenn man absolut günstig bestatten lassen will und die bei der Feuerbestattung möglichen Einsparpotentiale voll ausschöpft. Das bedeutet: Schlichtsarg, Verzicht auf Schmuckurne, keine Trauerfeier, Wahl eines extrem günstigen Krematoriums, Gemeinschaftsgrab.

Fehler durch Lektorin Anya bereinigt.

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