Menschen gehen auf den Friedhof, um ihrer lieben Verstorbenen zu gedenken. Manche haben gerade erst jemanden verloren, andere sind längst in den Alltag und ein von Trauer freies Leben zurückgekehrt und mögen es, an einem besonderen Ort des Gedenkens ab und zu ihre Trauer noch einmal aufzufrischen. Auch das ist Ausdruck unserer Trauerkultur. An Allerheiligen gehen auch viele auf den Friedhof, die sonst eher nicht dorthin gehen.
Deshalb wird auf die Anlage von Friedhöfen besondere Sorgfalt verwendet und deshalb gibt es auch die, oft als hinderlich empfundenen, Friedhofsordnungen, die so manches regeln und verbieten.
Alles Unwürdige, Schmähende, Verunglimpfende soll von den Friedhöfen ferngehalten werden; sie sollen ein Ort der Ruhe, des Friedens und des Abschieds sein.
Die Schilder für Friedhof, Kompostanlage und Schlachthof hängen dort an einem Schildermast, nicht schön für die Trauernden und auch nicht schön für die Karnivoren unter uns. Soylent Green läßt grüßen.
Auch die Presse hat schon darüber berichtet und eine Leserin hatte mir das Pressefoto freundlicherweise übersandt. Da man Pressebilder nicht einfach übernehmen darf, hat sich Kristina, Mitarbeiterin bei PR-Mann Frank, letzte Tage extra auf den Weg von Fürth nach Burgfarrnbach gemacht und das Schild noch einmal für das Bestatterweblog fotografiert.
Das Zusatzlabel mit den Vollpfosten habe ich in Photoshop eingesetzt, es ist die Homage an die Verantwortlichen und Schilderplaner, die diese fast schon an Doofheit grenzende Schilderkakophonie verbrochen haben.
Es sind nur Schilder, die sachlich ganz sicher an der richtigen Stelle stehen, das ist wahr, aber Trauernde befinden sich in einer Ausnahmesituation, der man Rechnung tragen und die man in solche geschmacklosen Planungen einbeziehen muß.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Ok, nun weiß ich , warum mein Navi streikt und ich anstatt auf dem Friedhof auf der Biokompostieranlage gelandet bin.Hmm..sind Grablichter nachhaltig kompostierbar?
Lieber Tom, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Mach weiter so! Deine Einträge erfreuen mich jeden Tag und du bist schuld das meine F5-Taste schon ganz abgenutzt ist. 🙂
Paßt doch:
„Soylent Green“ sach ich nur. 🙂
Nachtrag: Wenn man in 10 Jahren soweit sein will, muß man heute schon anfangen.
Kompostplatz passt doch,auch die GRÜNEN und ihre Wähler sterben schliesslich irgendwann
😉
PS
Schon irgendwie unglücklich platziert die Schilder
Die „Färder“ wieder… 😀 OMG, man könnte es auch so sehen: Rundumversorgung für Haus, Garten und alle Bewohner… 😀
Fehlt nur noch Krematorium und Fernwärmezentrale…
Nein, Biogasanlage…
Sind das überhaupt Verkehrsschilder oder ist es nicht vielleicht ein Kunstwerk, das auf die gemeinsame Vergänglichkeit alles biologischen Seins hinweisen will?
Ich erinnere mich noch an ein Schreiben der kommunalen Abfall- und Friedhofsverwaltung Rathenow/Havel aus 1990, in dem uns mitgeteilt wurde, dass die Nutzungsgebühren für das Grab meines Großvaters von 50 Mark Ost auf 650 DM West p.a. gestiegen seien
Alles Gute zum Geburtstag TOM!
Mach weiter so und ich hoffe, die Krankenhäuser kannst du die nächsten 40 Jahre meiden!
Da regt sich ernsthaft jemand drüber auf? Wenn ich so akut trauere, dann würde ich das Schild gar nicht wahrnehmen(wenn ich es nicht eh kenne, weil heimatliche Gefilde). Ich würde das Schild auch nicht brauchen, weil ich es mir in mir unbekannten Gefilden in solchen Ausnahmesituationen nicht antue selber zu fahren aus Gründen der Verkehrssicherheit. Danach fände ich es eher amüsant. Wie hätten die das denn sonst machen sollen? Direkt daneben einen Extrapfosten? Das wäre in meinen Augen Geldverschwendung!
Ich finde es eher lustig… 😀
Ebenso wie den Bestatter, den ich mal auf der Autobahn fahren sah: „K. Teufel – Bestattungen“
Da regt sich ernsthaft jemand drüber auf? Wenn ich so akut trauere, dann würde ich das Schild gar nicht wahrnehmen (wenn ich es nicht eh kenne, weil heimatliche Gefilde). Ich würde das Schild auch nicht brauchen, weil ich es mir in mir unbekannten Gefilden in solchen Ausnahmesituationen nicht antue selber zu fahren aus Gründen der Verkehrssicherheit. Danach fände ich es eher amüsant. Wie hätten die das denn sonst machen sollen? Direkt daneben einen Extrapfosten? Das wäre in meinen Augen Geldverschwendung!
Blöde Technik!
Kann passieren. Das mit der Technik. In der Ruhe liegt die Kraft. 😉
Mich würde das nicht stören. Wenn ich Auto fahre, möchte ich mich mit einem Blick orientieren können, damit ich nicht falsch abbiege. Der Schilderwald zeigt mir, wie es ist. Unnötig ist allenfalls das Photoshop-Schild mit den „Vollpfosten“. Das trägt nicht zur Orientierung bei.
Nichtsdestoweniger:
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, lieber TOM! Mögest Du noch lange lästern, schreiben und Dein Leben genießen.
Sehe das ähnlich wie Kommentar #14 – ich find’s witzig.
In einer Stadt in Deutschland, in der ich zehn Jahre wohnte, gibt’s eine „Endhaltestelle Krematorium“ der Straßenbahn. Fanden auch alle putzig.
Unschönere Assoziationen weckende Schilderkomposition gab es in einem meiner ehemaligen Wohnorte im Schwabenländle: Ein Schild mit dem Symbol für das Industriegebiet (die Fabrik mit den beiden Schloten) direkt über dem zu einer psychiatrischen Klinik erinnerte sich nicht nur mich an die Praktiken, die in Deutschland mal Usus waren…
Aber es wurde auf typisch schwäbische Art immerhin ein Extrapfosten eingespart.
1 Cent in die Flachwitzkasse, ich weiß. 🙂
Gegenfrage: wie soll man das denn anders machen?
(Durch mein Gedächtnis spukt noch eine Kombination aus Wegweiser zum Friedhof und Einbahnstraße. Könnte hier auch stehen, aber das entsprechende Schild sieht zu anders aus in Frankreich.)
Den Friedhof wenigstens an einen Extrapfosten?
Wozu? Hinweisschilder an Straßen sollen auf einen schnellen Blick den Weg zeigen, den man möglicherweise sucht. Die conditio sine qua non heißt Übersichtlichkeit.
Friedhof, Schlachthof und Komposthaufen sind nicht auf eine Tafel geschrieben; damit ist genügend ausgedrückt, daß es sich nicht um dasselbe Ziel handelt, sondern um drei verschiedene, zu denen man lediglich über die gleiche Straße gelangt.
Ich habe auch schon Autobahnschilder gesehen, auf denen Köln und Düsseldorf auf dieselbe Tafel geschrieben sind, oder Wissbade und Meenz – und niemand ist je auf die Idee gekommen, deshalb wären beide am selben Ort oder gar zu verwechseln.
Ortsschilder übermitteln auch sowohl rational als auch emotional eine andere Information als zumindest das Friedhofschild.
Und die Art und Weise, wie die Schilder hier aufs engste zusammengefasst wurden, ist und bleibt für mich geschmacklos, aber darüber lässt sich ja bekanntlich trefflich streiten.
Wie gesagt, hier gehts nicht um Geschmack, sondern um Funktionalität. Der Friedhof ist nicht auf derselben Tafel wie der Kompost oder der Schlachthof, und damit ist der Trennung Genüge getan.
Man kann’s natürlich mit den Befindlichkeiten auf die Spitze treiben, aber dann sollte man auch zu dritt aufs Klo gehen.Och komm, Wolfram.
Nu aber.
Das hat nix mit Überempfindlichkeit zu tun, sondern einzig und allein mit Nachdenken.
Tom hat ziemlich gut dargestellt (und nicht nur einmal), dass Trauernde in einer Ausnahmesituation sind. Und die wollen *ganz* sicher NICHT diese Schilderkombination und deren Implikationen sehen.
Aber Empathie is nicht immer so ganz deins, oder?
Nö, Tantchen. Deine unausgelebten Agressionen gegen mich brauchste nicht hierherzutragen, die kannste in deinem Blog ausbreiten. Nur daß ich die da ja nicht lese… weil mirs zu doof ist, wie bei dir das Hirn ausfällt, sobald das Bauchgefühl sich einschaltet.
Trauernde hab ich mehr gesehen in den letzten Jahren als du in deinem ganzen Leben, und von denen hat sich keiner beschwert. Aber das waren auch echte Trauernde und nicht Leute, die sich Gedanken darum gemacht haben, wie es Trauernden vielleicht gehen möge.
Ich kann aber gern auf dem Rathaus nachfragen, ob sie den neuen Friedhof vielleicht deshalb angelegt haben, weil der alte an ner Einbahnstraße liegt – oder doch, weil der alte Friedhof einfach voll ist.
Und du kannst ja derweil eine Eingabe bei der zuständigen Stadtverwaltung machen, daß die den Friedhof woanders hinlegen, damit keine anderen Schilder mehr stören. Oder einfach das Hinweisschild zum Friedhof abmontieren – wer da wen liegen hat, weiß ja eh, wo das ist.