Frag doch den Undertaker

Aufklärung tut Not

Warum ich dieses Weblog hier schreibe ist schon oft Gegenstand von Diskussionen und Spekulationen gewesen und ich habe hier schon einigen Unfug zu diesem Thema lesen müssen, schlimmer aber noch sind die albernen Behauptungen die ich manchmal durch Trackbacks in anderen Blogs aufstöbere.

Deshalb will ich es noch einmal sagen: Ich möchte in diesem Weblog meine Erinnerungen und Erlebnisse aufarbeiten, über den Beruf des Bestatters informieren, Rat und Hilfestellung in allen Fragen rund um die Bestattung geben und das Tabuthema Tod, Bestattung und Friedhof aus dem Dunkel hervorholen.

Gerade die aktuelle Diskussion um die Preise von Bestattungen zeigt wieder einmal deutlich wie bedeutsam und notwendig dieses Tun ist. Ob mir das immer und erfolgreich gelingt, das steht auf einem anderen Blatt, aber immerhin mache ich das jetzt schon ein paar Jahre und bleibe mit meiner erzählerischen Aufklärungsarbeit am Ball.

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Den Erfolg kann ich an hunderten von Zuschriften ablesen, die mich im Laufe der Zeit erreicht haben und in denen mir Betroffene danken, weil sie durch die Lektüre an sich unterhaltender Texte so viele Informationen bekommen haben, daß sie in einem aktuellen Sterbefall bestehen konnten und bei der Auswahl des Bestatters einen guten Griff getan haben.

Vor allem aber dankt man mir, weil durch die Lektüre Ängste und im wahrsten Sinne des Wortes Berührungsängste abgebaut wurden und die Menschen entspannter und aufgeklärter an die Sache herangehen konnten. Sie brauchten in den ohnehin schweren Stunden nicht auch noch Angst vor dem Unbekannten haben, was sich da ihren Blicken und oft auch ihrer Kontrolle entzieht und hinter den verschlossenen Türen des Krankenhauses, Bestatters und Friedhofs passiert.

Wer heute im Internet Fragen zum Thema Bestattung in eine Suchmaschine eintippt, der landet früher oder später unweigerlich im Bestatterweblog. Zwar haben die meisten immer noch nicht die Macht der Suchfunktion in der Seitenleiste entdeckt, aber den meisten kann dann doch, und sei es durch eine zum tausendsten Mal gestellte Frage an mich- geholfen werden.

Nun sind aber nicht alle Leute im Umgang mit dem Computer und vor allem mit den Suchmaschinen gleich begabt.
Ich sehe da, wenn ich mal jemandem über die Schulter schaue, oft die grauenvollsten Dinge und erlebe es beispielsweise immer wieder, daß die Leute sich nicht einmal grundlegende Gedanken darüber machen, wie man eine Suchanfrage für Guhgel sinnvoll formuliert.
Schreibt man etwa „billig Friedhof Opa“ in die Suchmaske, dann landet man idealerweise bei einem passenden Artikel des Bestatterweblogs, wenn man dann aber statt auf die Suchergebnisse auf die rechts eingeblendeten Werbeanzeigen bei Guhgel klickt, dann öffnet sich keine Information, sondern eine beworbene Seite, die nicht unbedingt hilfreiche oder gar kritische Informationen bietet.

Auch helfen die ganzen Produkt- und Vergleichsportale nicht weiter. Leider mußte ich schon zu oft feststellen, daß die Berichte dort ganz offensichtlich von beauftragten Claqueuren im Auftrag der Unternehmen lanciert wurden.

Man sieht das auch direkt hier im Bestatterweblog. Ich berichtete mehrfach über einen Berliner Billigbestatter und in der Folge, sogar Jahre später, kommen immer mal wieder Kommentare zu diesen längst abgehakten Artikeln, die sich sowas von gestelzt lobend und lobhudelnd über dieses Unternehmen äußern, daß es einem Übelkeit in die brachliegende Stelle der Milz treibt.
Oft wird in diesen Kommentaren auch übelst auf diejenigen geschimpft, die es gewagt haben, sich kritisch oder negativ über das genannte Unternehmen zu äußern.
Man merkt sofort, manchmal an den immer wiederkehrenden Schreibfehlern, daß es sich um bestellte Kommentarschreiber handelt.

Wir entscheiden uns dann aus naheliegenden Gründen oft gegen eine Veröffentlichung dieser Kommentare; Antworten auf so alte Artikel laufen sowieso immer erst über den Bildschirm des Kommentarredakteurs.

Nach wie vor ist es sehr schwierig sich in dem Medium in dem wir uns hier bewegen, sinnvolle Informationen über Bestattungen und Preise zu bekommen.
Zwar sind die Seiten der Bestatter in den letzten Jahren deutlich besser geworden, früher war das durchweg ein stümperhafter Schrott, aber das was man als Ratsuchender wissen will, erfährt man in den wenigsten Fällen.

Das liegt zum einen daran, daß Bestatter ganz offensichtlich keinen Schimmer davon haben, wonach potentielle Auftraggeber auf ihrer Seite suchen könnten und zum anderen liegt es daran, daß eine Bestattung so etwas Individuelles ist, daß man bei Preisen und Ausstattungsvarianten immer nur mit „von bis“ antworten kann.

Auch Bestattungskostenrechner, Bestattungsvermittlungsdienste usw. erfüllen nur ganz unvollkommen ihren Zweck. Aus ganz vielen Zuschriften erfahre ich, daß die Kunden solcher Dienste oft auch nicht glücklich geworden sind.
Aufgrund der riesengroßen Preisunterschiede, die sich schon allein bei den Friedhofskosten ergeben können, kann ein solcher Service im Internet nur ganz grobe Informationen bieten. Mehr hätte man durch zwei, drei Anrufe bei Bestattern im eigenen Ort erfahren.
Vermittlungsdienste können bei der schnellen Suche nach einem Bestatter helfen, aber man darf nicht übersehen, daß hier dann der Kostenrahmen für die angebotenen Paketdienstleistungen oft durch den Vermittlungsdienst vorgegeben sind und der dann bestellte Bestatter leider oft für diesen scheinbar günstigen Preis nur eine unzureichende Dienstleistung abliefern kann. Kommt ein Bestatter im Ruhrgebiet vielleicht mit einer bestimmten Summe hin, so kann das für einen bayerischen Bestatter schon wieder ganz anders aussehen.

Die Kosten einer Bestattung setzen sich aus den Kosten des Bestatters, den Friedhofsgebühren und den sonstigen Kosten zusammen.
Es hängt allein davon ab, was für ein Grab man nimmt, ob man eine Trauerhalle und städtische Kühlung braucht, wieviel man für die „Friedhofsgebühren“ bezahlen muss. An diesen Kosten kann der Bestatter nichts ändern. Allenfalls kann er günstigere Alternativen, etwa durch eine eigene Trauerhalle und eigene Kühlung anbieten, aber dadurch wird die Rechnung in aller Regel kleiner, jedoch fallen diese Kosten unweigerlich an, egal welchen Bestatter man nimmt.
Liegen die üblichen Kosten für Grab, Halle und Aufbahrung in einer Stadt alleine schon bei 1.500 Euro, nur um mal irgendeine Zahl zu sagen, es kann in Wirklichkeit zwischen 400 und 4.000 Euro kosten (!), so kann ein Reklameschild mit „Komplettbestattung für 1.100 Euro“ nicht wirklich ernst gemeint sein.

An den Kosten für den Bestatter kann man innerhalb gewisser Grenzen einiges drehen. Jeder Bestatter kann die ganz günstige Kistenvariante bieten und auch die gehobene Luxusbestattung.
Es ist kein pietätloses Verhalten und man muss sich dessen nicht schämen, wenn man gleich und meinetwegen als Erstes dem Bestatter sagt, daß man alles so günstig wie möglich haben möchte.
Das ist dem Bestatter allemal lieber, als wenn er hinterher seinem Geld hinterherlaufen muss.

Ist man bei einem Bestatter, so hält man nach dem Beratungsgespräch einen Zettel mit den voraussichtlichen Kosten in den Händen. Ohne eine solche Kostenaufstellung erteilt man keinen Auftrag.
Man geht ja auch nicht ins Autohaus und sagt „Auto!“, bekommt irgendeins und sechs Wochen später flattert einem die Rechnung in bis dahin unbekannter und ungeahnter Höhe ins Haus.

Über die Schwelle, die kaum einer überschreitet, die Preise zu vergleichen und ggfs. ein Bestattungshaus auch wieder zu verlassen, schreibe ich demnächst.

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(©si)