Allgemein

Dem Toni

Fehler durch Lektorin Alexandra bereinigt.

Namen niemals mit Artikel! So habe ich es mal gelernt und finde es auch schöner, wenn man Menschen mit ihrem Vornamen anredet, also zum Beispiel sagt: „Das ist Werner“ und nicht noch einen Artikel davorsetzt: „Das ist der Werner“.

Toni sieht das anders und redet von sich selbst immer als „der Toni“. So führte er sich bei mir ein: „Ich bin der Toni“ und spricht über sich selbst gerne in der dritten Person: „Kann der Toni mal Pause machen?“ usw.

Werbung

Toni habe ich geerbt, ja sowas gibt’s. Frau Schlüchterdonk hat bis Ende letzten Jahres ein kleines Bestattungsinstitut geführt, mehr so vom zum Büro umfunktionierten Wohnzimmer aus, dann hat sie ein mittelschwerer, nicht lebensbedrohlicher Herzkasper ereilt, der ihr aber die Fortführung des kleinen Betriebes unmöglich machte. Frau Schlüchterdonk hat ja auch schon ihre Jahre, wie man so sagt und sah sich nun in der Zwickmühle, daß sie Toni als Auszubildenden eingestellt hatte. Sie hatte damit schon einer Cousine des Bruders einer Schwägerin ihres Cousins einen Gefallen getan und ist sozusagen weitläufig mit Toni verwandt, obwohl sie die Sippe aus der Toni stammt, nach eigenem Bekunden gar nicht kennt. Jedenfalls fühlt sich Frau Schlüchterdonk dem Toni verpflichtet und hätte sich noch durch weitere zwei Jahre gequält, nur um dem jungen Mann den Abschluß seiner Lehre zu ermöglichen.

Eines Tages kam dann unser Pietätwarenhändler zu mir und wie das immer so ist wenn der kommt, plauderten wir über alle möglichen Konkurrenten. Diese Marketender einer ganzen Branche kommen in jedes Bestattungshaus und kaum einer hat einen solchen Überblick über die Geschehnisse wie die Pietätwarenhändler. Ja und der erzählt mir von Frau Schlüchterdonk und daß die jemanden sucht, der ihr „den Toni“ abnimmt.

So ganz stimmte das aber nicht. Als ich nämlich mit Frau Schlüchtendonk Kontakt aufnahm, merkte ich sofort, daß sie mir im Grunde genommen ihre ganzen Sachen verkaufen wollte. Gut, ich habe ihr alle verkaufbaren Waren, einige Urnen und Decken, sowie einigen Kleinkram abgenommen, mehr konnte ich nicht gebrauchen. Sie brauchte das Geld, weil sie auf ihre alten Tage ein Haus im nahen Holland kaufen wollte, denn wenn es ihr mal schlechter geht, dann sei die Versorgung und Unterbringung der Alten in den Niederlanden wesentlich besser als bei uns.

Neben den Urnen und den anderen Sachen nahm ich Frau Schlüchtendonk auch den Toni ab, ein Problemfall, aber kein Fehler, wie ich schon bald feststellen mußte.

Fehler durch Lektorin Anya bereinigt.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#Lektorin A #toni

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden


Hilfeaufruf vom Bestatterweblog

Das Bestatterweblog leistet wertvolle Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bitte ich um Deine Hilfe. Die Kosten für das Blog betragen 2025 voraussichtlich 21.840 €. Das Blog ist frei von Google- oder Amazon-Werbung. Bitte beschenke mich doch mit einer Spende, damit das Bestatterweblog auch weiterhin kosten- und werbefrei bleiben kann. Vielen Dank!




Lesen Sie doch auch:


(©si)