Wer geht schon gerne zum Bestatter, außer natürlich die Leute die mich und mein Unternehmen kennen und wissen, daß wir hier alle in bißchen bekloppt sind. Ansonsten stehen die Deutschen ihren Bestattern immer etwas reserviert gegenüber. Das liegt an der Undurchdringbarkeit dessen was Bestatter tun und an dem „sich-nicht-damit-beschäftigen-Wollen“ der Menschen.
Ob Sommerloch oder die jetzt wieder nahenden Herbstgedenktage, jeder Anlass ist den Medien recht, um mal wieder das Bild vom bösen Bestatter, dem Abzocker der Nation zu zeichnen. Glaubte man diesen Berichten, dann wäre jeder Deutsche schon dutzende von Malen von einem habgierigen Bestatter über den Tisch gezogen worden.
Daß das mitnichten so ist und daß die Bevölkerung eigentlich durchweg ein sehr gutes Bild von diesem Berufsstand hat, zeigt jetzt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes TNS-Emnid.
Immerhin 96% der Befragten, die alle schon einmal eine Bestattung erledigen mußten, gaben deutlich an, mit den Leistungen ihres Bestatters sehr zufrieden zu sein.
Starke 80% sehen im Bestatter einen qualifizierten Spezialdienstleister und geben ihrer Überzeugung Ausdruck, daß Bestatter seriös arbeiten.
Interessante Feststellung am Rande: Diejenigen die ein völlig falsches Bild vom Bestatterberuf haben und zum Beispiel angeben, Bestatter würden nur Gräber auf Friedhöfen ausschachten, hatten überhaupt noch nie einen Sterbefall in der Familie bzw. damit noch nie etwas zu tun.
Etwa 40% der Befragten gaben an, schon einmal eine Bestattung in Auftrag gegeben zu haben.
Der angebliche Volksglaube, Bestatter würden durchweg unseriös arbeiten und überzogene Preise kassieren, wird vor allem durch entsprechende „Enthüllungsdokumentationen“ enttäuschter Berufsaussteiger und Journalisten genährt. Fernsehserien wie „six feet under“ aus Amerika oder die WDR-Publikation „Der Tod ist kein Beinbruch“, wie auch das im Internet sehr beliebte „Bestatterweblog“ (www.bestatterweblog.de) tragen hingegen dazu bei, das Thema Tod und Trauer zu enttabuisieren und aufzuzeigen, daß Bestatter ganz normale Kaufleute, Dienstleister und Mitmenschen sind.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: bestattern, deutsche, sehr, zufrieden
welchen grund sollte man wohl haben beim bestatter aufzukreuzen, wenn man niemanden zu entsorgen hat? ich geh ja auch nicht zum zahnarzt um mir mal die neusten füllungen und kronen zeigen zu lassen!
Kann es sein, dass da gewisse Teile als Zitat gekennzeichnet sein sollten?
@1: Steht das da irgendwo? 😉
Es geht nicht darum, daß jeder Deutsche mal aus Spaß ein bißchen zum Bestatter geht, sondern darum, daß die Leute, die noch nie etwas mit einem Bestatter zu tun hatten, dazu beitragen, daß ein völlig falsches Bild herrscht.
Davon abgesehen kann jeder gerne mal beim Bestatter vorbeigehen und sich alles zeigen lassen. Dann verliert die Sache ihren Schrecken, wenn man mal aktuell davon betroffen ist. Außerdem plädiere ich nach wie vor für eine Bestattungsvorsorge, weil einfach viel zu viele Hinterbliebene vor mir sitzen, die keine Ahnung haben, was denn der Verstorbene gerne gewollt hätte.
@2: Wenn ich mich selbst zitiere? Nö, könnte ich, muß ich aber nicht.
Warum nennst du eigentlich nicht den [URl=http://www.bestater.de/bdb2/pages/news/preseinformationen_pdf.php?id=237&filename=bdb_presseinformation_2008-09-25.pdf]Auftraggeber[/URL]?
Oder möchtest du das nicht? 😉
Naja…
Mein erster Gedanke beim lesen von:
„Fernsehserien wie “six feet under” aus Amerika […] wie auch das im Internet sehr beliebte “Bestatterweblog” (www.bestatterweblog.de) tragen hingegen dazu bei, das Thema Tod und Trauer zu enttabuisieren […]“
war auch, daß das wohl ein Zitat aus einer Pressemitteilung sein muß.
Nur so am Rande.
Gruß
pj
Schon mal auf die Idee gekommen, dass auch das Bestatterweblog Pressinfos herausgibt?
Ich kanns nicht glauben, dass der mir „ALLES“ zeigt.
Vor kurzem war in einem Institut hier in der Gegend Tag der offenen Tür.
Es gab Führungen, Musikdarbietungen, einen Gesprächskreis, Sargbemalung und anderes. Dort gibt es sogar eine Spielfäche für die Kleinen im riesigen Beratungs- und Musterraum, damit die Kinder während des Gesprächs nicht stillsitzen müssen.
[quote]die WDR-Publikation “Der Tod ist kein Beinbruch”[/quote] von der es leider viel zu wenig Folgen gab…
Ein Unternehmen, von dem ich zu gern unter die Erde gebracht worden wäre…
In Schweden läuft im TV immer wieder Werbung für online Bestatter. Gibt’s die in D-land mittlerweile auch? Wenn nicht, könntest du ja evtl einen Service auf Bestatterweblog einrichten 😉
Hat man eigentlich auch die Bestatteten gefragt, ob sie zufrieden waren?
Manuela: bisher gab´s kaum Klagen …
Im April starb mein Opa, im Juli meine Oma. Beide Beerdigungen hat der gleiche Bestatter übernommen. Der Mann ist seriös, feinfühlig, freundlich und hat das alles sehr liebevoll und engagiert gemacht. Schwarze Schafe gibt’s in jeder Branche und es ist eben so, dass die mehr auffallen als die überwiegend seriösen Kollegen. Wir waren jedenfalls sehr zufrieden und die Art, wie der Bestatter uns betreut hat, hat auch Trost gegeben.
Online Bestatter? Wird die Leiche dann gefaxt oder per Mail eingeschickt? ;>
@Tigerseye: Nur wenn sie komprimiert ist als E-Mail-Anhang.
man man man, wenn ich die kommentare hier manchmal so lese, dann könnte ich beide hände über´n kopf zusammen schlagen.
es geht ja hier nebenbei um ein wirklich wichtiges thema! das sich die verstorbenen wirklich zu ihrer bestattung äußern sollten/könnten ist ja mal gerade geistiger abfall meine freunde.
um die qualität einer bestattung und die serviceleistungen eines beerdigungsinstitut beurteilen zu können dafür müsste man schon vergleichsmöglichkeiten haben. dann ganz allgemein gibt es leute in dieser gesellschaft mit hohen ansprüchen und welche ohne jegliche vorstellung und qualitätsbewusstsein. solche sind es auch, die im anschluss aufschreien wenn die rechnung folgt.
ach, wir deutschen haben einfach eine grottige einstellung zum tod, schieben das thema bestattung und trauer in die dunkele und fernste ecke des lebens und wenn es dann soweit ist, sind wir doch immer alle wieder gefangen im pauschal-reisen-denken und nehmen es doch sowieso wie der nachbar oder die tante uschi es auch schon gemacht hat…
einfach armselig!
also ich war mit meinem Bestatter sehr zufrieden 😉
Seit einigen Wochen les ich mit großem Interesse deinen Blog und möchte einfach mal danke sagen für die tolle Aufklärungsarbeit, die du leistest!
Auch wenn’s jetzt nicht direkt zum Thema passt oder du vielleicht schon mal was dazu geschrieben hast:
Was würdest du raten, wenn die Witwe an einen anderen Wohnort umzieht und sich niemand mehr um das Grab des Verstorbenen kümmern kann (also auch die Kinder weit weg wohnen)? Kann sie den Grabstein einfach mitnehmen und sich am neuen Wohnort eine „leere“ Grabstelle mieten, um das Grab ihres verstorbenen Gatten
zu pflegen, ohne extra eine Exhumierung in Auftrag zu geben?
Herzliche Grüße
Quizzy
Nach Jahren der Lektüre hier kann ich schon sagen, dass ich über das „Tabu-Gewerbe“ eine MENGE dazu gelernt habe und ich die Bestattungen meiner lieben Eltern zwar nicht mehr herbeiwünsche als vorher, dem Ablauf an sich aber ein bisschen weniger ängstlich entgegen sehe.
Insofern hat der gute Tom wenigstens in MEINEM Falle schon mal eine gute Tat vollbracht, was Gevatter Tod betrifft 🙂
Ins Gras beissen – die normalste Sache der Welt. Dank Tom :o)
@Louffi: Ach, Louffi, da kommen mir ja gleich die Tränen. Mir ging’s letztes Jahr genauso mit Oma und Opa, bloß umgekehrt. Viele mitfühlende Grüße von einer, die Oma und Opa auch vermisst.
Mein Mann ist am 12.9. im Alter von 39 Jahren plötzlich und unerwartet an sehr agressivem Krebs verstorben. Wir wussten erst am 9.9. dass er überhaupt Krebs hat, am 12.9. verstarb er in meinen Armen. Wir haben 5 Kinder zwischen 2 und 17 Jahren. Mein Mann und ich lasen schon eine ganze Weile den Bestatterweblog, wenn wir zur Entspannung im Internet surften. Wir haben uns auch über die hier geschriebenen Dinge unterhalten. Unabhängig davon möchte ich sagen, das der Tod zum Leben dazugehört. Wenn man einen Menschen sehr stark liebt, dann will man ihn bis zum bitteren Ende begleiten- so ging es mir jedenfalls. Da schreckt auch der Tod nicht, ich war noch viele Stunden bei meinem verstorbenen Mann, habe ihn im Arm gehalten, geschmust, geküsst und mich verabschiedet und sehr viele Tränen geweint, denn wir haben nach 8 einhalb Jahren Beziehung erst am 8.8.08 geheiratet und hatten sehr viele Pläne für die Zukunft, wir wollten nun endlich wirklich gemeinsam alt werden und es auch nach außen zeigen. Alle sind über den plötzlichen Tod meines… Weiterlesen »